Unterm Strich gingen die Straftaten um 8,6 Prozent zurück. Vor allem wurde weniger gestohlen und betrogen.
„Würzburg ist nach wie vor eine der sichersten Großstädte in Bayern“, so die Polizei vor der Presse. Man sei stolz auf eine hohe Aufklärungsquote von 65 Prozent – auch wenn diese leicht rückläufig war. Mit Sorge verfolgt man die zunehmende Gewaltkriminalität.
Um ein gutes Fünftel hat sie 2009 zugenommen. Zu diesen 362 Delikten im Stadtgebiet zählten Mord, Totschlag, Raub, Vergewaltigung. Allein 305-mal ging es um gefährliche Körperverletzung. 40 Prozent davon spielten sich auf der Straße ab.
Zwei von fünf Gewalttätern waren keine 21 Jahre alt. Die Quote der heranwachsenden Kriminellen ist nochmal leicht angestiegen.
Dennoch warnt Johann Ott, Leiter der Polizeiinspektion Würzburg-West, vor Panikmache: „Wir haben grundsätzlich keine Angsträume in Würzburg. Die Gefahr, willkürlich einem Straftäter gegenüberzustehen, ist sehr gering.“
Erfreulich sind die Zahlen beim vielbeklagten Vandalismus: Es wurden 2009 deutlich weniger Graffiti und Sachbeschädigungen auf Straßen angezeigt.
Was die Polizei jedoch beunruhigt, ist der zunehmende Einfluss von Alkohol. Immer mehr Täter sind angetrunken oder betrunken. 2009 was dies bereits jeder Fünfte – im Vorjahr noch jeder Sechste. Während die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt um 659 auf 5 083 zurückgegangen ist, stieg sie bei den alkoholisierten um 60 an.
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„Das ist eine Entwicklung, die auch gesellschaftlich sehr gefährlich ist“, warnt Harald Hoffmann, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Würzburg-Ost. Alkohol setze die Hemmschwelle deutlich herab, es kommt leichter zu Gewaltdelikten.
Dass der Stadt kürzlich für diesen Sommer ein Alkoholverbot für die Leonhard-Frank-Promenade beschlossen hat – das begrüßt die Polizei grundsätzlich. Gleichzeitig weiß man um die schwierige Kontrolle des Jugendschutzes, wenn jugendliche Gruppen mit ein oder zwei Erwachsenen unterwegs sind.
Ob das Problem durch das Verbot nur verlagert wird, will die Polizei im Auge behalten. „Schlechter als letzten Sommer“, so Hoffmann, „kann es kaum werden.“
Statistisch gesehen liegt die Kriminalitätsrate in Würzburg auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Im bayernweiten Vergleich passiert in der Stadt weniger als in Regensburg, Schweinfurt oder Augsburg, etwas mehr als in München oder Ingolstadt. Auf einen fast identischen Wert wie Würzburg kommt Aschaffenburg.
Um die Sicherheit in Würzburg weiter zu verbessern, setzt die Polizei unter anderem auf Präventionsprojekte an Schulen, auf verstärkte Präsenz in der Innenstadt und die Zusammenarbeit bzw. die Schulung von Sicherheitspersonal, etwa in Gaststätten oder Diskotheken.
Statistik der Kriminalitätsrate in WÜ nicht
sehr glücklich gewählt.
"Man" könnte die Überschrift auch als Auf-
forderung zur Kriminalitätssteigerung 'miß-
verstehen'.
guten morgen...
Pro Einwohner ein Polizist! Bitte!
Überall Urin, armes Würzburg!