
Die Jahreshauptversammlung mit Pflichthegeschau der Kreisgruppe Würzburg im Bayerischen Jagdverband (BJV) war ein echtes Marathonprogramm. Schließlich galt es für Kreisvorsitzenden Michael Hein, die aktuell 783 Mitglieder, immerhin 47 mehr als im Vorjahr, über etliche wichtige Neuerung zu informieren.
Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit der Kreisjägerschaft in der Herzog-Hedan-Halle in Hettstadt. Zwar mit Wortmeldungen, aber fernab jeglicher Kritik, wurde eine Satzungsänderung sowie insbesondere die vom Vorstand beantragte Beitragsanhebung verabschiedet.
Kreisvorsitzender Michael Hein lieferte für die Anträge plausible Gründe: Die zuletzt im April 2006 verabschiedete Satzung der Kreisgruppe erfuhr in erster Linie redaktionelle Änderungen. Gleichzeitig wurde in der von Schriftführer Marc Zenner vorgestellten aktualisierten Fassung auch den datenschutzrechtlichen Bestimmungen Rechnung getragen. Bei nur einer Gegenstimme fand die Neufassung der Satzung breite Zustimmung durch die Mitgliederversammlung.
Gut begründet war auch die zur Abstimmung gestellte Anhebung der Mitgliedsbeiträge. Laut Schatzmeisterin Barbara Kuhn lebt der Kreisverband derzeit von der in der Vergangenheit geschaffenen Substanz. "Aus den im Vorjahr eingenommenen Mitgliedsbeiträgen von 43.075 Euro blieben dem Kreisverband lediglich 9.750 Euro fürs Tagesgeschäft", ergänzte Vorsitzender Michael Hein.
Nur die Hälfte der Mitglieder ist per Mail erreichbar
Die Begründung dafür: Der größte Brocken der Beiträge, nämlich 32.195 Euro, fließt an den BJV nach München. Das Geschäftsjahr 2023 wies für die Kreisgruppe somit erneut ein Minus von 745 Euro aus. Einsparpotenzial sieht Hein in der digitalen Weitergabe von Informationen per E-Mail. Doch sei dies bisher nur bei der Hälfte der Mitglieder möglich. "Der Postversand verschlingt hingegen jährlich 1.500 Euro. Unser Guthaben sukzessive aufzubrauchen, kann nicht Zweck des Vereins sein", befand Hein.
Der überwiegende Teil der anwesenden Mitglieder stimmte einer Beitragsanhebung zu. Bei einer Enthaltung gab es lediglich vier Gegenstimmen für die Festsetzung des Mitgliedsbeitrags von bisher 60 Euro jährlich auf nun 75 Euro für alle Hauptmitglieder. Einzelne Stimmen hatten eine Anhebung des Beitrags auf 80 oder sogar 100 Euro vorgeschlagen. Einem derartigen deutlichen Anstieg widersprach allerdings der Kreisvorsitzende. Der Beitrag von 47 Euro für die Bläser blieb unverändert und deckt exakt die vom BJV geforderte Abgabe der Kreisgruppe. Der Beitrag für Nebenmitglieder steigt von 15 Euro auf 20 Euro sowie der für Familien von 10 Euro auf 15 Euro.
Mehr unangekündigte Kontrollen der Waffenaufbewahrung
Ein besonderes Anliegen war Kreisvorsitzendem Michael Hein der Hinweis auf verstärkte unangekündigte Kontrollen der Aufbewahrung von Waffen. Er verwies auf eine kostenfreie Info-Veranstaltung am Samstag, 20. April, um 19 Uhr in den Räumen des AELF in Würzburg durch den Jagdberater des nördlichen Landkreises und der Stadt Würzburg, Marc Zenner.
Eine dritte Drohne wurde laut Hein für den Einsatz zur Kitzrettung beschafft. Die Bilanz des Vorjahres hierbei, unter dem Einsatz von zwei Drohnen, wertete Hein als enormen Erfolg. Bei 45 Einsätzen geleisteten 600 Stunden, unterstützt von 112 ehrenamtlichen Nicht-Jägern, konnten 98 Kitze vor dem Mähdtod gerettet werden. Dank Spenden von 1200 Euro und der Dotierung von 1000 Euro des WVV-Umweltpreises konnte mit einer Förderung von mehr als 3600 Euro eine dritte Drohne für den Einsatz bei der in wenigen Wochen bevorstehenden Kitzrettung beschafft werden, informierte Hein.
Keine personellen Änderungen ergaben sich bei der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstands der Kreisgruppe sowie der Kassenprüfer Edgar Bauer und Wolfgang Schwarz. Hierbei wurden alle bisherigen Amtsinhaber einhellig in ihren Ämtern bestätigt.