Die großen Reden werden wohl erst in einer Woche geschwungen, wenn der Kreistag am Montag über ein Haushaltsvolumen von 128 Millionen Euro beraten will. Anlass, den Haushalt abzulehnen dürften die Kreistagsfraktionen aber nicht haben, zumindest ist dies der Eindruck nach der Kreisausschuss-Sitzung am gestrigen Montag, die sehr harmonisch verlief.
Entspannt präsentierte Eberhard Nuß die Eckdaten des Kreis-Haushalts, der – das ist die oberste Prämisse des Landrats – auch ausgeglichen sein muss. „Schulden sind Teufelszeug“, wiederholt er seine Worte des Vorjahres und bleibt damit seiner Linie treu, Schulden abzubauen. Ende 2015 will er unter 25 Millionen Euro liegen.
Ob er dieses Ziel erreichen wird, hängt von Unwägbarkeiten ab, die im Haushaltsplan-Entwurf noch nicht berücksichtigt worden sind. Dekanin Edda Weise ist an den Landrat herangetreten und hat angedeutet, dass das evangelische Dag-Hammarskjöld-Gymnasium für 36 Millionen Euro renoviert werden muss. Weil dorthin auch Schüler aus dem Landkreis Würzburg gehen und sich der Landkreis schließlich auch vor zwei Jahren am Umbau der St.-Ursula-Schule in Würzburg mit 500 000 Euro beteiligte, „kann ich mir gut vorstellen, dass wir eine ähnliche Summe dazu geben“, so Nuß.
Noch nicht zu berechnen ist auch die Summe, die der Landkreis in das Deutschhaus-Gymnasium investieren muss. Das Lehrerzimmer platzt aus allen Nähten. Und an einer Mensa führt wohl auch kein Weg mehr vorbei. Die Landkreis-Verwaltung will aber erst einmal den Schulleiter-Wechsel im Sommer abwarten und rechnet dann mit einem Wunschkatalog des neuen Direktors. Durch das Platzproblem an der Zeller Straße in Würzburg könnten allerdings die Kosten in die Höhe getrieben werden. Bis jetzt hoffen Verwaltungschef Dieter Krug und Kämmerer Rainer Künzig mit vier bis fünf Millionen Euro, wenn auf dem landkreiseigenen Grundstück gebaut werden kann. Wird es eine tiefer gehende Baumaßnahme, „dann wird's teuer“, so Krug.
Größter Brocken im Haushalt der nächsten Jahre wird die Sanierung der Wasserleitung an der Ochsenfurter Mainklinik sein. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag wird gerechnet, der im Haushalt 2017 wohl erstmals berücksichtigt wird. Gerechnet wird mit einer Bauphase von fünf Jahren. Der Klinikbetrieb kann aber weiterlaufen.