Der Informatiker und leidenschaftliche Fotograf Karl-Heinz Seidel hat sich auf kreative Architekturfotografie spezialisiert. Eine kleine beachtenswerte Ausstellung der Fotokunst von Karl-Heinz Seidel ist im „Cafe Drei Eichen“ der Arche gGmbH in Rottenbauer zu sehen. Die Vernissage findet am 6. Juni um 14.30 Uhr statt.
Seidel geht es nicht um Dokumentation, sondern um die „Inszenierung architektonischer Details“ im Spannungsfeld von Flächen, Linien und Licht. Im Fokus steht dabei der vertikale Blick, bewusst befreit von der gewohnten horizontalen Blickrichtung des Alltags. Seidel entdeckt dabei überraschende, teils surreale Perspektiven. Seine Motivation ist „das Besondere im Alltäglichen“ zu finden und fotografisch zu gestalten. Zu seinen Gestaltungsprinzipien gehören neben dem Goldenen Schnitt auch Blickführung, Farbverschiebungen und Abstraktion.
Er wartet auch mal längere Zeit auf das „richtige“ Licht: Ein Bild zeigt die herannahende Sonne im Winkel der Geometrie der Architekturlinien. Andere Fotos zeigen den „Stilbruch“ zwischen alter und moderner Architektur. Vor einiger Zeit erkundete er die bedeutenden Schöpfungen weltbekannter Architekten wie Libeskind oder Gehry in Deutschland. Ihre Werke lieferten Seidel hervorragendes Material, um seine Intentionen zu verwirklichen. Aber auch die Gethsemane-Kirche am Heuchelhof oder St. Michael auf dem Schwanberg zeigt er so, dass einige Kenner erst genauer hinschauen mussten, um das Motiv einzuordnen. Dazu verhilft ihm dezent auch die digitale Bildbearbeitung.
Seit 2014 ist Seidel Mitglied in der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU). Vor kurzem konnte er seine großformatige Fotokunst auf Aludibond im Spitäle einem fachkundigen Publikum präsentieren. Am 4. Juli wird er im fotoclub würzburg um 20 Uhr im Mediensaal der Klara-Oppenheimer-Schule Mitgliedern und Gästen über seine Herangehensweise zur „Kreativen Architekturfotografie“ informieren.