Man kann Angst vor ihm haben, dem großen, schwarzen Vogel, den der Liedermacher Ludwig Hirsch melodramatisch als den Todesvogel besingt, man könnte ihn sogar lieben, wie Naturschützer Beck. Ob seines prächtigen Gefieders beispielsweise, mit dem er in Heidingsfeld jetzt kurioserweise an den Pranger gestellt worden ist. Das Pausenbrot, wie manche Raben-Feinde behaupten, frisst er den Schulkindern bestimmt nicht weg. Das sind Märchen, für die es keine Zeugen gibt, so Beck.
Die Polizei muss nun zunächst herausfinden, ob das beschlagnahmte Tier tatsächlich eine Saatkrähe oder eine Rabenkrähe ist. Als Saatkrähe wäre sie durch die Naturschutz-Gesetzgebung unter höherem Schutz, als es "nur" die Rabenkrähe ist, die nach dem Jagdrecht behandelt wird. Ein Spezialist bei der Polizei, der die Jägerei betreibt, tippt auf Rabenkrähe, das soll aber ein Experte entscheiden.
Die zweite Frage ist, wie das Tier zu Tode gekommen ist. Äußerlich ist nichts zu sehen. Aber selbst bei der Polizei kann man sich im Moment nicht recht vorstellen, dass der Vogel zufällig tot vom Himmel gefallen ist. Bei Vergiftung sind auch die Vorschriften des Tierschutzgesetzes gefragt.