
Seit 2019 bietet die Gemeinde Gerbrunn leihweise ein elektrisch unterstütztes Lastenfahrrad an, als erste Kommune im Landkreis Würzburg, wie es heißt. "Sandhase", so der Name des Rads, ist am Netzwerk der Initiative "Freies Lastenrad Würzburg" beteiligt. Diese ist ein ehrenamtliches Projekt des Kreisverbands Würzburg im Verkehrsclub Deutschland (VCD). Im Internet existiert eine Buchungsplattform www.lastenrad-wuerzburg.de für die in und um Würzburg stationierten E-Lastenräder, mit der die Vehikel bis zu drei Tage lang kostenlos ausgeliehen werden können. Außer "Sandhase" in Gerbrunn gibt es inzwischen "Margarete" in Margetshöchheim an der Margaretenhalle und seit ganz kurzem die "Bärbel" in Höchberg an der Bibliothek. Alle drei Räder wurden von den Kommunen angeschafft – teils mit Sponsoring.
Buchungsmodus gesucht
Für das in Privatinitiative angeschaffte Theilheimer Lastenrad wird gerade noch nach dem perfekten Standort und Abwicklungsmodus gesucht. Gebucht wird es zur Freude von Elisabeth Ripperger, Karoline Ruf und Tatjana Schmitt aber bereits fleißig. Als Beitrag zur Mobilitätswende hatten sie die Anschaffung initiiert und kümmern sich derzeit auch um den Verleih. Bei der Finanzierung wurden sie aus dem Regionalbudget der kommunalen Allianz Maindreieck unterstützt.
Die an den Sportplatz ausgelagerte Kindertagestätte auch ohne Auto gut erreichbar zu machen, war die ursprüngliche Idee gewesen. Seit Anfang Juni steht das Rad nun zur Verfügung und wird im Schnitt dreimal pro Woche genutzt, für Ausflüge, zum Sport, für einen Arzttermin oder Festbesuch. Ausgestattet ist es mit einer Transportbox mit Kindersitzen und Gurten, womit bis zu vier Kinder, Gepäck oder Einkäufe transportiert werden können. "Die Anschaffung hat sich absolut gelohnt! Das Rad wird begeistert genutzt und die Familien sind froh, eine unkomplizierte Alternative zum Auto gefunden zu haben", schätzt Ruf ein.
Multifunktion für Kinder und Gepäck
Multifunktional zu sein, also mit Kindersitzen und/oder Gepäck unterwegs sein zu können, scheint wesentlich für den Erfolg eines Lastenrads zu sein, schätzt Stefanie Röll ein, die "Margarete" initiiert hatte. Vielleicht ist "Sandhase", der lediglich eine abschließbare Transportbox aufweist, deshalb lange nicht so erfolgreich wie die Kombi-Fahrzeuge. Etwa ein Dutzend Buchungen hat Doreen Fischer für das laufende Jahr erst in ihrer Statistik. Höchbergs "Bärbel" dagegen, die erst seit einer Woche online ist, sei für August und September bereits fast ausgebucht, sagt Bibliotheksleiterin Katja Kraus. Das Lastenrad hat Platz für einen Erwachsenen, zwei Kinder oder entsprechend Gepäck. Wegen der Instandhaltung kooperiere man mit einem örtlichen Fahrradhändler.
Gelegentlicher Gebrauch für Ausflüge oder Einkäufe oder um auszuprobieren, ob sich die Anschaffung eines eigenen Lastenrades lohnt - das war auch das Ansinnen von Hanna Haag (Grüne), die im Randersackerer Marktgemeinderat den Kauf und Verleih eines E-Lastenrades beantragt hatte. Wert: 6000 Euro. Im Gemeinderat wurde der Antrag mit Wohlwollen aufgenommen. Offene Fragen verhinderten allerdings eine schnelle Entscheidung. Wer kümmert sich um den Verleih, die Verkehrssicherheit des Rades und dergleichen? Von wem wird es genutzt? Ist das eine Größenordnung, die ein gemeindliches Engagement rechtfertigt? Bis zu den Haushaltsberatungen soll am Konzept gearbeitet werde.
"Definitiv," sagt VCD-Schatzmeisterin Eva-Maria Englert aus Erfahrung mit den freien Lastenrädern "die Nachfrage kommt mit dem Angebot". Und das komme so langsam in Schwung. 2240 Nutzer seien bei "Freies Lastenrad Würzburg" registriert. Von März bis Oktober betrage die Auslastung der zwölf Lastenräder in und um Würzburg etwa 80 Prozent, im Winter geschätzt 40 bis 50 Prozent. "Für Wasserkästen sind sie super", so Engert. "Das Lastenrad kann in vielen Haushalten das zweite Auto ersetzten. Wenn es da ist, bekommt man Ideen".
Noch keine Entscheidung in Ochsenfurt
Ausprobieren zu können sei ein ganz wesentlicher Faktor, bestätigt auch Julia Moutschka. Bei der Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Ochsenfurt ist ein E-Lastenfahrrad inzwischen Zweitwagen, privat für die Familie. Sie persönlich empfinde es als große Entlastung, sich nicht mehr um Parkplätze und -zeiten kümmern zu müssen. In der Stadt Ochsenfurt sei vor zwei Jahren eine Diskussion über ein öffentlichen Lastenrad wieder im Sande verlaufen. Moutschka möchte den Vorschlag erneut zur Sprache bringen. "Ich werde es ansprechen", sagt sie, allein die Tatsache, dass die Leute es dann wenigstens ausprobieren können, wäre die Sache vielleicht schon wert".
Ein Anschauungsmodell hatte es in Ochsenfurt jahrelang schon in der Brückenstraße bei Sven Wilhelm gegeben, der Lastenfahrräder mit seiner Firma Main-Rad vertreibt und vermietet. Seine Firma befinde sich gerade in Auflösung. Der Abverkauf läuft, er wolle auswandern, berichtet er. "Nein, am mangelnden Geschäft mit den Lastenfahrrädern liege das nicht. Das ist sogar sehr gut gelaufen, da kann ich mich nicht beschweren." Handwerker und andere Firmen sowie Leute, die damit ihren Hunde transportieren wollen, machten einen Großteil des Klientels aus. Kommunen seien nicht dabei gewesen. Da laufe die Entwicklung wohl gerade erst an, wo Wilhelm.
Da hätte ich einen Umwelttipp: Leitungswasser trinken ....bei Bedarf mit Kohlensäure daheim anreichern.
Auch das Leitungswasser trinken geht in vielen Gemeinden nicht mehr.
https://bestestrinkwasser.de/pressemeldungen-trinkwasser-2022-trinkwassermeldungen/
Auch so ein Thema bei dem sich "unsere" CSU in Bayern nicht mit Ruhm bekleckert. 😩😩
Sie wollten schreiben: Einen Edel SUV leisten sich viele, die ihn sich eigentlich nicht leisten können.
meine Kinder in der Knautschzone vorne in so einem Lastenrad
durch die Gegend "transportieren"...
egal wie kultig das ist...
Zudem stellt, sollten es Kommunen ohne kostendeckende Leihgebühr vermieten, es eine Begünstigung eines bestimmten Bevölkerungsklientels dar und dürfte für die Kommunen nicht mit dem Haushaltsrecht gedeckt sein!
In Würzburg jedenfalls sind sie sehr sporadisch zu sehen! Fahren auf den Radwegen dass teilweise der Gegenverkehr halten muss und parken vogelwild!
Aber ist schon klar wenn der VCD als führender Verband und Deutschland der Grünen das propagiert dann ist das Gesetz nebensächlich!
Jahrzehntelang wurden die Autofahrer begünstigt und das war vermutlich auch nicht mit dem Haushaltsrecht vereinbar, nur hat sich kein Aas daran gestört.
Die Autolobby war halt stärker als die Vernunft.
Die Kfz- und die Mineralölsteuer sind Bundessteuern, davon haben Kommunen erstmal nichts.