Wenn man am liebsten in der warmen Stube sitzt, veranstaltet das Partnerschaftskomitee Rottendorf alljährlich ein Konzert mit französischen Chansons. Drinnen. Im Konzertsaal der Musikschule. Diesmal saßen im Publikum einige Profis, die sich zuvor bei einem Workshop zum Künstler und seinem Werk fortgebildet hatten.
Stephan Hippe aus Hamburg hat sich darauf spezialisiert, die weltberühmten – und auch weniger bekannte – Lieder großer Franzosen (oder im vorliegenden Fall: Belgier) in Deutschland vorzutragen. Er versteht sich als Kulturbotschafter und lässt die längst Verstorbenen wieder auferstehen. Dabei setzt er geschickt moderne Technik ein.
Den ersten Teil seines Auftritts bis zur Pause nutzte er, um das Leben von Jacques Brel darzustellen. Hinter dem Künstler tauchten großformatige Fotos auf, aber auch Cartoons, Notenblätter und allerlei Dokumente. Dazu sang Hippe gerne auf Deutsch, was das Publikum ihm dankte. So eingestimmt auf die Vita des berühmten Belgiers genoss man in der Pause nicht nur angeregte Gespräche, sondern neben Getränken auch selbstgebackene Tartes.
Der zweite Teil widmete sich ganz und gar dem Abschiedskonzert in Paris. Eine kleine Zeitreise zurück ins Jahr 1967 mit vielen Filmausschnitten und reichlich aussagekräftigem Bildmaterial. Es ließ einen vergessen, dass man sich in einem deutschen Dorf im Jahr 2024 befand. Die bescheidene Art aufzutreten, zollte wiederum dem großen Vorbild Respekt. Die Rottendorfer und die zahlreich von auswärts angereisten Zuschauer spendeten entsprechend langanhaltenden Applaus.
Von: Anke Schneider (Öffentlichkeitsarbeit, Gemeinde Rottendorf)