
Ob in Thüngersheims WeinKulturGaden die Zauberflöte gerettet wird, Charleston mehr ist als Swing oder Musenküsse das Publikum einmal um die Welt geleiten, bleibt der individuellen Auswahl der Besucher überlassen. Mit drei Open-Air-Veranstaltungen im Juli startet nach der Pandemie-Zwangspause die längst über die Region hinaus bekannte Kultur-Szene des Winzerortes neu bei Sommerabend-Konzerten auf dem Kirchplatz unter Publikum-Präsenz. Reservierungen sind bei dem begrenzten Platzangebot angebracht.
Absolute Stille war auch in den WeinKulturGaden vorherrschend in den letzten Monaten infolge der Pandemie. Zwangsläufig blieben auch in Thüngersheim die Türen und Tore geschlossen, wo sich bis dato die Besucher bei Ausstellungen, Lesungen, Schauspiel und Konzerte sprichwörtlich die Klinke in die Hände gaben. Doch sei die Zwangspause gut genutzt worden zur Ausarbeitung verschiedener Konzepte, ist Professor Dr. Heiko Paeth, der Vorsitzende des Vereins WeinKulturGaden Thüngersheim e.V., überzeugt. Hierbei habe er auf ein ungebrochenes ehrenamtliches Engagement des als „Gaden-Hüter“ aktiven rund 25-köpfigen Helferteams bauen können, freut sich Paeth.
Orientiert an den jeweils zulässigen Möglichkeiten kam die Pandemie-Zwangspause quasi einer Neugeburt der WeinKulturGaden gleich. Entwickelt wurde von den Verantwortlichen jeweils ein Konzept für das Winter- und Sommer-Halbjahr. Vielsagend trägt das Programm der ersten Jahreshälfte die Bezeichnung „Ein inspirierender Jahrgang“. Zur strikten Einhaltung der Infektionsschutzrichtlinien zu dem auf Ausstellungen basierenden Winterprogramm dienten banale Murmeln. Mit deren begrenzter Ausgabe konnte leicht die Besucher-Zahl gesteuert werden. „Schließlich wollten wir ja trotz allem Kultur vermitteln und nicht die Verbreitung von Vieren fördern“, bemerkt Paeth. Seit Pfingsten schon lockt aktuell noch bis 27. Juni die Ausstellung „Tingatinga und Fadenmalerei“, eine Leihgabe des Klosters Münsterschwarzach.
Zur Präsentation des Sommerprogramms möchten die WeinKulturGaden ausschließlich das Ambiente des zwischen Gaden und St.Michaels-Kirche versteckten Kirchplatzes für Open-Air-Veranstaltungen nutzen. „Wohl wissend, dass dies mit zusätzlichen organisatorischen Herausforderungen verbunden sein wird“, betont Michael Roth, Leiter des Bereichs Kultur und Dorfgemeinschaft innerhalb des Vereins. Sollte die Witterung keine Open-Air-Veranstaltung zulassen, konnte mit der Pfarrgemeinde eine Vereinbarung zur Nutzung des Pfarrsaals getroffen werden“, ergänzt Markus Höfling, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit.
Als weiteres Angebot nach den Sommerabend-Konzerten erwartet die Kultur- und Musikliebhaber deshalb unter anderem am Samstag, 16. Oktober um 20 Uhr mit „Magic Guitar - Irish, Celtic & Groove“ ein Gitarrenkonzert mit Patrick Steinbach und Michael Diehl.