Bereits im März dieses Jahres endete die turnusmäßige dreijährige Amtszeit des amtierenden Vorstands der Sozialstation St. Burkard Greußenheim mit dem Vorsitzenden Uwe Klüpfel (Leinach) an der Spitze. Die geltenden Richtlinien im Kampf gegen die Pandemie ließen jedoch weder die Entlastung zu den Jahresrechnungen 2019 und 2020 noch die Neuwahl zu. Der somit weiterhin kommissarisch aktiven Vorstandsriege wurde nun, in der wieder möglichen Jahreshauptversammlung, einstimmig die Entlastung erteilt zu den Rechnungsergebnissen der beiden Vorjahre. Darüber hinaus wurde der Vorstand bei der ebenfalls durchgeführten Neuwahl beinahe unverändert im Amt bestätigt.
Alleine schon die verhaltene Beteiligung an der Mitgliederversammlung im Pfarrheim in Kirchheim ließ das enorme Vertrauen erkennen, das sich der seit sechs Jahren unveränderte Vorstand mit Kontinuität erarbeitet hat. Lediglich zehn Bürgermeister und sieben Vertreter der Pfarrgemeinden aus dem Versorgungsgebiet waren der Einladung gefolgt. Dabei gehören immerhin 22 politische Gemeinden und 23 Pfarreien aus dem westlichen Landkreis der Sozialstation St. Burkard an.
"Vor Aufgaben gestellt, die wir so nicht auf dem Schirm hatten, sind wir bisher gut durch die Krise gekommen", resümierte Vorsitzender Uwe Klüpfel. Trotz großer Unsicherheit und noch größeren Herausforderungen habe die Sozialstation unter besonderen Voraussetzungen vor allem in der ambulanten häuslichen Pflege im Rahmen der Möglichkeiten Leistungen erbracht und Hilfestellungen gegeben, zollte Klüpfel insbesondere dem Personal großes Lob.
Als enttäuschend empfanden es Klüpfel und Kassier Martin Endres (Leinach) lediglich, trotz bestehender Betriebsausfall-Versicherung keine Leistungen bekommen zu haben für die Zeit, in der wegen Corona in den beiden Tagespflegeeinrichtungen in Greußenheim und Margetshöchheim kein Betrieb möglich war. "Uns ging es hier wie der Gastronomie", stellte Kassier Martin Endres ernüchtert fest. Seit Beginn der Corona-Krise werden die beiden Tagespflegen nur in eingeschränktem Umfang mit jeweils maximal 14 Gästen betrieben, statt jeweils möglicher 22 Besucher.
Auf der Einnahmenseite brachten aber nicht nur die vorübergehenden Schließungen der Tagespflegen Mindereinnahmen mit sich. Die notwendigen Schutzmaßnahmen lösten im Vorjahr einen auf 255 000 Euro gestiegenen Materialaufwand und weitere 138 000 Euro zu dem auf 393 000 Euro gestiegenen Gesamtaufwand aus. Im Gegenzug reduzierten sich die Einnahmen von jeweils etwa 1,9 Millionen Euro der Jahre 2018 und 2019 im Vorjahr auf lediglich 1,51 Millionen Euro. Auf der Einnahmenseite konnte der Kassier zugleich 404 000 Euro verbuchen aus dem Corona-Rettungsschirm des Bundes. Weil jedoch nicht sicher sei, ob die eingereichten Unterlagen korrekt waren, oder ob nach Prüfung Rückforderungen folgen, sei ein Drittel des Betrages nicht angegriffen worden. Für das laufende Jahr erhofft sich Endres weitere 140 000 Euro an staatlicher Corona-Hilfe.
Dass trotz Mindereinnahmen ein Minus aufgefangen werden konnte, war den für die Jahre 2019 und 2020 wieder in vollem Umfang erhobenen Mitgliedsbeiträgen zu verdanken. Zuvor waren die Beiträge für 2017 und 2018 wegen eines positiven Rechnungsergebnisses nur hälftig eingezogen worden. Um die finanzielle Flexibilität auch künftig zu sichern, votierte die Versammlung für die weitere Erhebung der Beiträge bei 1,70 Euro je Einwohner für die politischen Gemeinden und 0,90 Euro für die Kirchengemeinden. Mit aktuell 831 000 Euro bestätigte Rechnungsprüfer Heiko Menig (Neubrunn) "Rücklagen in solidem Umfang".
Das Ergebnis der Neuwahl: Vorsitzender Uwe Klüpfel (Leinach), stellvertretender Vorsitzender Anton Holzapfel (Kirchheim), Kassier Martin Endres (Leinach), Schriftführer Björn Jungbauer (Kirchheim). Verwaltungsbeiräte sind Waldemar Brohm (Margetshöchheim), Hans Fiederling (Waldbrunn), Tobias Klembt (Helmstadt, neu), Karin Kuhn (Greußenheim), Andrea Rothenbucher (Hettstadt). Als Rechnungsprüfer fungieren Simone Barth (neu) und Heiko Menig (beide Neubrunn).