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Sanderau
Komödie im Würzburger Theater Chambinzky: Geldgier frisst bürgerliche Moral
Eine Komödie mit Witz, Satire und hintergründigem Spott über die Raffgier des Menschen: 'Nein zum Geldmangeld' ist derzeit im Theater Chambinzky zu sehen. Das Foto zeigt (von links) die Schauspieler Cornelia Wagner, Marc Adams, Andreas Münzel und Dagmar Schmauß.
Foto: Oliver Mack | Eine Komödie mit Witz, Satire und hintergründigem Spott über die Raffgier des Menschen: "Nein zum Geldmangeld" ist derzeit im Theater Chambinzky zu sehen.
Reinhard Glaab
 |  aktualisiert: 02.05.2022 02:23 Uhr

162 Millionen Euro! Ein unvorstellbarer Lottogewinn! Das Glück, das alte Rindvieh, sucht seinesgleichen und findet den Falschen: Richard, der unglückliche Gewinner, will das Geld nicht. Der Französin Flavia Coste ist mit ihrem Vier-Personen-Stück "Nein zum Geld" eine Komödie gelungen, der es nicht an Witz, Satire und hintergründigem Spott über die Raffgier des Menschen mangelt. Bei der Premiere im Theater Chambinzky erleben die Zuschauenden eine gelungene Interpretation dieses turbulenten Gerangels um die verdammten Moneten.

Richard hat zum Abendessen eingeladen, an dem sich seine wenig kochbegabte Ehefrau Claire versucht. Im gemütlichen Ess-Wohnzimmer (Bühnenbild: Ulrike Schäfer/Andreas Zehnder) finden sich noch Richards Mutter Rose und sein bester Freund Etienne ein. Einem harmonischen Beisammensein steht eigentlich nichts im Wege – wenn nicht der Hausherr nach langem Herumdrucksen gestanden hätte, dass er den Gewinn nicht annehmen will!

Die imaginäre Geldflut reißt sekundenschnell die brüchigen Dämme familiären Wohlverhaltens ein. Der Traum, im Geld zu baden wie Donald Duck, spült Freundschaft und Liebe in den Abfluss. Geldgier frisst bürgerliche Moral auf! Regisseurin Martina Esser stellt in diesem temperamentvollen Spiel, in dem die Piepen den Ton angeben, vier trefflich modellierte Charaktere auf die Bühne. Die spritzigen Dialoge werden vom Publikum wiederholt von spontanem Gelächter begleitet.

Absolute Textsicherheit unterstreicht die konzentrierte Probenarbeit. In der Rolle des Geldverweigerers Richard brilliert Marc Adams. Schüchtern und vergebens versucht er, seine Geringschätzung für den schnöden Mammon zu erläutern. Mit verständnislosem Erstaunen begegnet er den drei Raffzähnen, ringt stotternd und stolpernd um ihre Zustimmung zu seiner genügsamen Geldphilosophie. Das verschworene Trio, mal infernale, mal sentimentale und dabei gegenseitigen Schmähungen nicht abgeneigt, wünscht dem geldfernen Volltrottel die Pest an den Hals oder umgarnt ihn mit aufgesetzten Schmeicheleien.

Die Mischung ist perfekt einstudiert und bereitet höllischen Spaß. Cornelia Wagner als Ehefrau Claire gibt ihrem zappeligen Angetrauten beherzt Contra oder macht auf Zärtlichkeit, wenn es um die Penunzen geht. Mit durchgestylter Hochnäsigkeit bringt sich Dagmar Schmauß als Mutter Rose ins heftige Gerangel um das große Geld ein: Widerspruch unmöglich, Zuneigung, wenn nötig. Mit skeptischem Blick über den Brillenrand und begierigen Kommentaren komplettiert Andreas Münzel als Etienne die Dreier-Bande.

 
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  • Mainkommentar
    Man sollte mal den Redakteuren sagen das dass Chambinski nicht in der Sanderau sondern im unteren Frauenland liegt.
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  • thomas@haselmann.net
    Hallo Mainkommentar, vom Gefühl her hätte ich Dir Recht gegeben. Allerdings scheint es tatsächlich so, dass das Frauenland erst oberhalb der B19 beginnt. Der untere Teil der Straße, in der das Chambinzky liegt (Valentin-Becker-Straße), gehört tatsächlich noch zur Sanderau, der obere Teil der Straße (dann Seinsheim-Straße) gehört schon zum Frauenland.
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  • rainer.weissenberger@mainpost.de
    Chambinzky - nicht Chambinski
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