Anfang Juni 2022 hat die Europäische Kommission das neue bayerische Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als eines der ersten in ganz Europa genehmigt. Der Freistaat Bayern erhält in der Förderperiode 2021 bis 2027 rund 577 Millionen Euro an EFRE-Fördermitteln, so Bauamtsleiter Markus Ostwald bei seinem Sachvortrag in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Programm bestehe aus zwei Förderbereichen. Zum einen den Bereich Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, der sich an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie an kleine und mittelständische Unternehmen richtet und den Bereich Klima und Umweltschutz, welcher sich schwerpunktmäßig an Kommunen richtet.
Ein Förderschwerpunkt innerhalb des Bereiches Klima und Umweltschutz sei die Steigerung der Energieeffizienz kommunaler Infrastrukturen und hier explizit die energetische Sanierung der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik bei öffentlich zugänglichen Nichtwohngebäuden von Kommunen. Seitens der Verwaltung wurde daher die dringend notwendige energetische Sanierung der Sporthalle Sumpfler 1 einschließlich der daran angeschlossenen Waldgaststätte vorgeschlagen. Fördermittel bis zu 80 Prozent seien möglich, so Ostwald. Erste Kostenschätzungen gehen von einer Sanierungssumme von etwa 3,5 Millionen Euro aus. Man habe extra einen höheren Betrag angesetzt, beruhigte er die Gemeinderatsmitglieder, wenn es weniger kostet, sei das nicht förderschädlich.
Energetische Sanierung der Dachfläche
Als Maßnahmen könnten durchgeführt werden: Energetische Sanierung der Fassade mit einem Vollwärmeschutz oder alternative mit einer Fassadendämmung und einer hinterlüfteten Fassadenverkleidung, die energetische Sanierung der Dachfläche mit Änderung der Dachkonstruktion, Optimierung der Dachentwässerung und Erneuerung der Dacheindeckung, der Austausch der Fenster und Türen, die Außerbetriebnahme der Luftheizung und Einbau von Deckenstrahlheizungen sowie Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die Außerbetriebnahme der beiden Erdgasheizungen und Einbau einer energieeffizienten Wärmepumpenkaskade, alternativ Einbau einer Holzpelletheizung oder der Anschluss an ein im Konzept geplantes Nahwärmenetz und die Umstellung der Hallenbeleuchtung auf LED–Technik, führte Ostwald auf.
Grundsätzlich sah der Gemeinderat die Teilnahmebekundung an dem Förderprogramm positiv an. Helene Böhm (CSU) fragte allerdings nach, wie lange denn die Halle für den Sport in der Zeit der Sanierung gesperrt sein würde. Ostwald antwortete, dass er mit einer Bauzeit von einem Jahr rechne, weil ja das Dach komplett erneuert wird. Die anderen Baustellen würden den Sportbetrieb nur geringfügig stören. Es sei zu überlegen, ob die betroffenen Sportler und Sportlerinnen dann in der Ballsporthalle ihrem Sport nachgehen können.
Einstimmiger Beschluss zur Bewerbung
Bis es so weit ist, werde aber noch viel Zeit vergehen. Man will sich jetzt erst einmal bewerben und dann die weiteren Beschlüsse fassen. Allen Gemeinderäten war aber bewusst, dass man solche Chancen nicht verstreichen lassen sollte. In fünf bis zehn Jahren müsste man sowieso an die Sanierung denken und dann wäre eventuell kein Fördertopf greifbar, argumentierte beispielsweise Sebastian Hansen (Bündnis 90/Die Grünen). Der Beschluss zur Bewerbung fiel einstimmig, wofür Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) sehr dankbar war.