Ein Hauch von Abschied lag über der gut besuchten Herbstdienstversammlung der Kommandanten und Führungsdienstgrade im Inspektionsbereich Süd im Auber Feuerwehrhaus. Sowohl für Kreisbrandinspektor Karl Menth als auch für Kreisbrandrat Heinz Geißler war es voraussichtlich das letzte Mal, dass sie vor diesem Gremium sprachen. Für beide endet die aktive Feuerwehrdienstzeit im kommenden Jahr.
Geißler bedankte sich bei der Gemeinde Sonderhofen, die in diesem Jahr die Einrichtung einer Ersthelfergruppe vor Ort ermöglicht hatte. Er appellierte zugleich an die anderen Feuerwehren, sich ebenfalls mit dieser Aufgabe zu befassen.
Sandsackfüllanlage wird gekauft
Die Teilnahme der einzelnen Wehren am Fahrsicherheitstraining ist ihm noch zu wenig. Geißler wies darauf hin, wie wichtig es ist, die Fahrer der Einsatzfahrzeuge auf Sicherheitsaspekte aufmerksam zu machen. Er forderte die Feuerwehren auf, von diesem Angebot mehr Gebrauch zu machen.
Als neue Ausrüstung stellte der Kreisbrandrat den im abgelaufenen Jahr angeschafften ABC-Messsatz heraus. Zusammen mit der dafür erforderlichen Schutzausrüstung ist er eine ideale Ausrüstung, um Gefahrenstoffe bestimmen zu können. Im kommenden Haushaltsjahr ist der Erwerb einer Sandsackfüllanlage vorgesehen. Geißler stellte ferner das neue System „Katwarn“ vor, einem vom Fraunhofer-Institut entwickelten Warnsystem, das als App auf das Mobiltelefon geladen werden kann und bei Unglück- oder Katastrophen Meldungen versendet. Das Programm kann nicht nur von Feuerwehrleuten, sondern auch privat genutzt werden, sei ein sehr gutes Informationssystem gerade auch für Feuerwehrleute.
Geißler berichtete ferner von aktuellen Überlegungen, die Altersgrenze für aktive Feuerwehrleute von 63 auf 65 Jahre oder gar auf die gesetzliche Altersgrenze anzuheben. Es gibt Überlegungen, Altersgruppen oder Ehrenabteilungen bei den Feuerwehren einzurichten für Aktive, die über die Altersgrenze hinaus tätig sein wollen. Möglich sei dagegen schon jetzt, auf freiwilliger Basis bei den Feuerwehrvereinen Kinderfeuerwehren zu gründen.
Digitalfunk: Umstellung im Januar
Erfreulich sei, dass die Förderrichtlinien für neue Fahrzeuge und Geräte mit deutlich erhöhten Fördersätzen geändert wurden. Im Landkreis stehen die Feuerwehren vor dem Einsatz des neuen Digitalfunkes. Zum Großteil wurden die Funkgeräte ausgegeben, ebenso die erforderlichen Berechtigungskarten, so dass voraussichtlich im Januar mit der Umstellung begonnen werde.
Abschließend stellte Kreisbrandmeister Markus Dürr den von der bayerischen Versicherungskammer zur Verfügung gestellten Schaumtrainer vor. Mit verschiedenen Schaumstrahlrohren in Miniaturausführung kann damit realitätsnah der umweltbewusste und effektive Einsatz von Löschschaum trainiert werden.
Dankesworte sprach auch Armin Fuchs von der Polizeidienststelle Ochsenfurt den Feuerwehrleuten für die stets gute Zusammenarbeit aus. Die gemeinsamen Aufgaben werden immer mehr, erinnerte Fuchs mit Blick auf die neuen Sammelunterkünfte für Flüchtlinge beispielsweise in Ochsenfurt und Gaukönigshofen. Mitgliederstärkste Feuerwehr im Inspektionsbereich ist weiterhin Sonderhofen mit 77 Aktiven, dicht gefolgt von Gaukönigshofen mit 72 und Röttingen mit 68 Aktiven.
Aber auch kleine Feuerwehren wie die im Büttharder Ortsteil Gützingen (neun Aktive); Klingen (Gemeinde Bieberehren) mit 13 oder Burgerroth (Stadt Aub) mit 16 Aktiven hatten in den aufgelisteten Jahren Einsätze zu verzeichnen, führte Kreisbrandinspektor Karl Menth aus.
Weniger Atemschutzträger
Mit Sorge blickt Menth auf die Zahl der Atemschutzgeräteträger, die von 144 im Vorjahr auf 133 im Jahr 2015 sank. Menth appellierte an die Aktiven, sich für diesen Dienst zur Verfügung zu stellen und die notwendigen gesundheitlichen Untersuchungen rechtzeitig vornehmen zu lassen.
Um sich an den Geräten schulen und ausbilden zu lassen, haben 122 Feuerwehrleute Leistungsprüfungen abgelegt, davon 50 im Bereich technische Hilfeleistung und 72 im Bereich Löscheinsatz. 105 Jugendliche haben erfolgreich den Wissenstest abgelegt, 21 die Jugendleistungsprüfung bestanden und 38 die Jugendflamme erworben.
Besonders erwähnte Menth die kleine Ortsteilfeuerwehr aus Osthausen, bei der eine komplette Damengruppe die erste Stufe der Leistungsprüfung ablegte sowie die Freiwillige Feuerwehr Sonderhofen, bei der sich fünf Feuerwehrleute zum Ersthelfer ausbilden ließen und dort eine neue Gruppe gegründet haben.
Die Feuerwehren müssen mehr körperliches Training mit ihren Leuten machen. Die Altersgrenze spielt nur eine Nebenrolle. Häufig erlege ich trainierte 60jährige die es mit jungen, korpulenten, untrainierten Floriansjünger locker aufnehmen können