Wie bereits mehrfach berichtet, plant die Stadt Creglingen im Bereich des Ortsteils Frauental ein Industriegebiet. Beauftragt wurde hierzu der Projektentwickler Lang & Cie. Industrial AG mit Sitz in Frankfurt und München. In einem Vorabgespräch zur Bürgerversammlung, die an diesem Donnerstag stattfindet, gaben die beiden Vorständen Peter Kunz und Wolfgang J. Speer Auskunft.
Sie bedauerten, dass bereits im Vorfeld viele Gerüchte verbreitet wurden. So bedeute Logistik nicht gleich ein Großlager, in dem riesige Lkw Waren anliefern und auf kleinere zur Verteilung umgeladen werden. Sie planen nach vielmehr eine MultiBusinessHub, in der auch produziert und Waren veredelt werden. Alleine schon daher suche man kein Grundstück direkt im Einzug einer Autobahn und nehme beispielsweise die Entfernung zur A 7 in Kauf. Bei der Erschließung der Straßen sei man gerne bereit, sich zu beteiligen. Einige Kreuzungen machten dies sogar dringend erforderlich.
Zur Befürchtung möglichen Hochwassers aus der nahe liegenden Steinach erklärt Peter Kunz, dass dies, wie andere Einwände auch, ernst genommen werde. So sei ein Regenrückhaltebecken fest eingeplant, das das Wasser erst weiterleite, wenn es die Lage erlaube. Zur voraussichtlich knapp 400 Meter entfernten historischen Schäferei werde ein Schallschutzwall errichtet und die Multihalle in den Boden eingelassen. Die Nachhaltigkeit komme ebenfalls nicht zu kurz, so Wolfgang J. Speer. Es werde ein kleines Kraftwerk mit acht Gigawatt entsteht und die PV-Anlage den Strom für die Wärmepumpe liefern. Wer die möglichen Pächter der MultiBusinessHub werden, wollten und konnten die beiden Vorstände noch nicht verraten. In der Endauswahl seien rund fünf sehr namhafte Unternehmen.
Zu den kombinierbaren Nutzungsmöglichkeiten des Vorhabens zählen neben Lagerung auch Büro, Forschung und Produktion beziehungsweise Veredelung. Die künftigen Nutzer müssten ihr Vorhaben erst noch mit der Stadt Creglingen und Landkreis absprechen. Die Halle werde auf jeden Fall so konzipiert, dass mehrere Unternehmen mit unterschiedlichsten Nutzungen ansässig werden. "Es ist alles durchdacht", so Peter Kunz, habe man doch in den letzten Jahren schon mehrere derartige Projekte zu aller Zufriedenheit erstellt und wolle dies auch künftig tun. Auf eines könne man sich auf jeden Fall verlassen: "Der Bürger/Bürgervertreter hat das letzte Wort."
Erfahrungsgemäß rechnet Kunz von einem möglichen Spatenstich bis zur Einweihung mit rund 18 Monaten. Nach der Fertigstellung würden die Immobilien in der Regel an namhafte Immobilienfonds verkauft werden.