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Würzburg
Kommission uneinig über mögliches "Floatel" am Mainufer
Einer von mehreren Vor-Entwürfen für ein Hotel mit schwimmenden Zimmern am Main, die Investor Joachim Ruppert in der KoSA präsentierte. Foto: Entwurf: architekturhochzwei
| Einer von mehreren Vor-Entwürfen für ein Hotel mit schwimmenden Zimmern am Main, die Investor Joachim Ruppert in der KoSA präsentierte. Foto: Entwurf: architekturhochzwei
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:43 Uhr

Ein neues Hotel mit schwimmenden Zimmern im Hausboot-Stil am Main - ist so etwas in Würzburg machbar? Mit dieser Frage konfrontierte Unternehmer Joachim Ruppert die Kommission für Stadtbild und Architektur in ihrer jüngsten Sitzung. Die KoSA-Mitglieder waren sich am Ende nicht einig, ob ein "Floatel" an Stelle des bisherigen Bootshafens an der Mergentheimer Straße wünschenswert ist oder eher nicht.

"Will eine Stadt so etwas? Ist das gewünscht?", wollte Ruppert wissen. Er hat seit einigen Jahren das Grundstück mit dem Bootshafen und der Marina Hafenbar vom Wasser- und Schifffahrtsamt gepachtet. Seine Vision: Ein Hotel, bei dem die Gäste nicht nur, aber auch in schwimmenden Zimmern auf dem Wasser übernachten können. Außerdem sollen Hausboote anlegen können, und Ruppert kann sich auch ein Fluß-Schwimmbad am Mainufer vorstellen.

Der Unternehmer - zu seinen Projekten gehört die geplante Wohnbebauung auf dem Areal der "Alten Mälzerei" in der Zellerau - hat in den Niederlanden Hausboote gesehen, die sich als Hotelzimmer nutzen lassen. Erste Vorentwürfe für ein "Floatel" (zusammengesetzt aus dem englischen Wort "to float" für schwimmen und "Hotel") hat er vom Würzburger Architekturbüro archicult und von "architekturhochzwei" aus Marktheidenfeld erstellen lassen.

"Das Grundstück hat Potenzial"

Beim Betrieb des Bootshafens, von dem ein kleiner Teil erhalten bleiben soll, "lege ich im Moment Geld drauf. Das Grundstück hat großes Potenzial, aber es muss etwas passieren", betonte Ruppert. Er hat das Gelände langfristig gepachtet, nach seinen Worten steht das Wasser- und Schiffahrtsamt seinen Plänen unter bestimmten Voraussetzungen "sehr aufgeschlossen" gegenüber: "Die Ver- und Entsorgung muss klappen, und die Boote müssen bei Hochwasser aus dem Fluss gehoben werden können."

Der Müncher Architekt Ferdinand Stracke sprach von einer innovativen Idee, deren Umsetzung er sich - attraktive Architektur vorausgesetzt - sehr gut vorstellen kann. Für Stadtbaurat Christian Baumgart ist eine mit einem Flußbad kombinierte Unterkunft "eine ausgesprochen charmante Idee". Die von Ruppert gezeigten ersten Entwürfe mit einem größeren Hotelbau an der Mergentheimer Straße gefallen ihm allerdings nicht - Baumgart bevorzugt eine kleinteilige Lösung.

Geteilte Meinungen

Ähnlich äußerte sich die ehemalige Müncher Baureferentin Christiane Thalgott: "Mit einem Hotelriegel ist das Ufer am Ende nicht mehr zugänglich. Dieser Preis wäre mir zu hoch." Stadtheimatpfleger Hans Steidle sprach sich dafür aus, den Charakter der Uferlandschaft so zu lassen, wie er ist.

Auch die Stadtratsmitglieder in der KoSA waren sich nicht einig: Während Karin Miethaner-Vent (Grüne) neue Gebäude am Mainufer komplett ablehnt, haben Josef Hofmann (Freie Wähler), Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) und Thomas Schmitt (CSU) nichts dagegen, in Gesprächen der Stadt mit dem Investor eine verträgliche Lösung für das "Floatel" zu finden.

 
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