Kurz vor der Landtagswahl soll es jetzt also endlich losgehen mit dem Umbau der Festung Marienberg für ein zeitgemäßes "Museum für Franken". Zehn Jahre nach der ersten Ankündigung ist es auch höchste Zeit für die Regierung Söder, den schönen Worten Taten folgen zu lassen.
Zumal das "Museum für Franken" schon mit seinem griffigen Namen einen politischen Anspruch verkörpert, den die bayerische Kulturpolitik allzu oft leider nicht erfüllen kann oder will: Die Förderung des Kulturstaats nicht nur in München, sondern landesweit und gerade auch in Franken.
München-Lastigkeit der bayerischen Kulturpolitik ist noch immer sehr stark
Natürlich: Die Finanzmittel sind auch in Bayern begrenzt und die Sanierung von Kulturbauten ist teuer. Und ja: Münchner Kultureinrichtungen von Weltrang wie die Staatsoper müssen selbstredend in ihrer Substanz erhalten werden, auch wenn es viel Geld kostet.
In der Kultur wie in der Wissenschaft ist die München-Lastigkeit der staatlichen Förderung aber nach wie vor sehr stark – woran auch ein fränkischer Ministerpräsident bislang nicht wirklich etwas ändern konnte.
Notwendig ist deshalb ein realistisches Kulturkonzept nicht nur für München, sondern für ganz Bayern, das sich endlich ehrlich macht: Nicht mehr allen alles versprechen und die Realisierung dann mangels Geld auf die lange Bank schieben. Sondern sich auf die wichtigen Projekte überall in Bayern konzentrieren – und diese dann möglichst zeitnah fertigstellen. Das "Museum für Franken" könnte auch dafür ein guter Maßstab sein.