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Würzburg
Kommentar: Warum die Rente mit 70 falsch ist
Bis 70 Jahre oder länger arbeiten? Manche fitte Ältere können das. Aber nicht alle. Warum die Regelaltersgrenze auch für Arbeiter erreichbar sein muss
Helmut Markwort ist mit 81 Jahren für die FDP in den Landtag gewählt worden. Doch nicht alle Menschen möchten und können bis ins hohe Alter arbeiten. 
Foto: Matthias Balk, dpa | Helmut Markwort ist mit 81 Jahren für die FDP in den Landtag gewählt worden. Doch nicht alle Menschen möchten und können bis ins hohe Alter arbeiten. 
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 08.11.2019 18:59 Uhr

Die allgemeine Lebenserwartung steigt, in Deutschland sogar jeden Tag um knapp sechs Stunden, das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Ein Grund zur Freude? Jein. Denn nun wird über eine noch höhere Altersgrenze bei der Rente diskutiert: bis 70 Jahre und noch länger. Die Debatte ist lebensfern.

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Denn um arbeiten zu können, muss man nicht nur lange am Leben sein, sondern körperlich und geistig fit. Aktuell gehen nur acht Prozent der 64-Jährigen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Wie soll jemand bis 70 arbeiten, der schon mit 64 Jahren keinen Job mehr hat? 

Außerdem: Wichtiger als die reine Lebenserwartung ist die beschwerdefreie Lebenserwartung und die lag 2015 bei 63,3 Jahre für Frauen und 62,6 Jahre für Männer. Danach kommen oft die ersten Gesundheitsbeschwerden - oder sogar ernsthafte Erkrankungen.

Natürlich soll es für die fitten Älteren Möglichkeiten geben, neben ihrer Rente noch zu arbeiten. Die Regelaltersgrenze muss aber auch für Schichtarbeiter, Altenpfleger, Busfahrer erreichbar bleiben. Viele Menschen können heute schon nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten, sondern gehen früher - mit Abschlägen - in Rente. Die Debatte ist also lebensfern und bedeutet nichts anderes als Rentenkürzungen.

 
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  • C. B.
    Das Deutsche Rentensystem ist der größte Betrug der Menschheit. Der Durchschnittsverdiener zahlt (zusammen mit Arbeitgeber) ca. 600 Euro im Monat in die Rentenkasse. Bei 40 Arbeitsjahren entspricht das ca. 300,000 Euro. Wir reden hier von einem Einzahlungsbetrag, dieser Betrag könnte bei einer anderen „Anlageart“ mit Verzinsung wohl locker um das doppelte steigen. Hier hätte man dann auch mehr von der Rente und müsste nicht am Stück trocknen Brot knabbern. Renteneintrittsalter mit 70 geht gar nicht. Zur jetzigen Zeit schon bekommt doch ein Rentner nicht mehr das zurück was er eingezahlt hat, das ist m. E. Betrug. Ich zahle eine Leistung und erhalte aber nicht alles zurück. Der Staat soll sich mal andere Maßnahmen zur Sicherung der Rente überlegen, Die Franzosen machen es vor, demonstrieren, die Deutschen sagen ja und Amen zu allem. Schande. Es ist interessant zu sehen dass solche Ideen von Beamten kommen die durch fette Besoldungen und Zulagen eh nicht in das Rentensystem einzahlen.
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