Wegen der Corona-Pandemie hat das Würzburger Mainfranken Theater den Spielbetrieb in dieser Saison eingestellt, doch das interne Drama um die Intendanz lief weiter. An Akteuren und Zuschauern mangelte es nicht, und aus einer Hauptfigur – Intendant Markus Trabusch – wurden mit der Dauer des Konflikts zwei. Denn auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt spielte eine tragende Rolle. Zwar verlässt auch Markus Trabusch in diesem Stück die Bühne nicht ohne Blessuren, für den OB ist das Votum der Stadtratsmehrheit für einen neuen Vertrag allerdings eine persönliche Niederlage.
Christian Schuchardt hatte sich in der Debatte um die Kritik am Führungsstil des Intendanten klar festgelegt und wollte die Zusammenarbeit zuletzt auf Biegen und Brechen beenden. Den Widerstand im Stadtrat hatte er dabei offenbar unterschätzt. So kommt es, dass sich Schuchardt nur wenige Wochen nach seiner fulminanten Wiederwahl in der ersten ernsten Krise seiner Amtszeit wiederfindet, Autoritätsverlust inklusive. "Das ist mit mir nicht zu machen", hatte er mit Blick auf einen Anschlussvertrag für den Intendanten gesagt. Nun machte man es doch – und das auch noch mit deutlicher Mehrheit.
Diese letzte Entscheidung des alten Stadtrates ist ein Fingerzeig darauf, was künftig wohl öfter die Normalität im Rathaus sein könnte. Der OB dürfte sich einem selbstbewussteren Stadtrat gegenübersehen – das sollte er einkalkulieren.
Den Eindruck konnte man schon lange gewinnen, dass es ein politisches Ränkespiel zwischen Rat und OB/Verwaltung ist. Stadträte stimmen über etwas ab, wobei denen die Förderung eine positiv-kreativen Arbeitsatmosphäre für eine attraktive Bühne des GESAMTEN Mainfranken Theater aus dem Blick verloren ging. Der Faden zwischen Schuchardt und Trabusch ist bereits gerissen.
Die Mehrheit des Rates auch hat nicht die Warnungen des Theaterförderverein (1000 Mitglieder ein Repräsentant des Publikums!) beherzigt, der Spaltung der Belegschaft, einen gestörten Betriebsfrieden befürchtet und eine TRAGFÄHIGE Lösung einforderte.
Kolbow. „…. Aufgabe der Stadt und des Intendanten sein, die Situation am Theater zu befrieden.“ Die Generierung einer tragfähigen Lösung schiebt der Rat an die Verwaltung zurück. Seit wann gärtn
Interessanter finde ich, daß sich der scheidende Stadtrat "getraut"(!) hat OB Schuchardt zu widersprechen und ihn zu überstimmen. Wie das mit dem *neugewählten* Stadtrat dann läuft werden wir in den nächsten Jahren ja sehen ...
Dann wäre die Entscheidung sicher anders ausgefallen.