Freilich fällt es leicht, in Zeiten gut gefüllter Kassen einen freiwilligen Zuschuss zu gewähren. 10 000 Euro, die tun niemanden weh - und die fehlen auch nicht an anderer Stelle. In wirtschaftlich schlechteren Zeiten hätten die Kreisräte nicht lange gefackelt - und das Ansinnen des Flugsportclubs kurzerhand abgelehnt.
Aber auch in guten Zeiten sollte Geld nicht leichtfertig ausgegeben werden. Die Kreisräte müssen sich ernsthaft fragen, wem sie etwas Gutes tun. Den betroffenen Bürgern im nördlichen Maintal, denen der Fluglärm bleibt, auch wenn das neue Schleppflugzeug ein bisschen leiser ist als das alte? Dem Flugsportclub, der ein neues Flugzeug subventioniert bekommt? Oder den Fliegern, deren privilegiertes und teures Hobby nun auch mit öffentlichen Geldern gefördert wird?
Wer über den Wolken die Freiheit genießen will, kann das gerne machen. Und wenn er dafür ein leiseres Flugzeug braucht, um diejenigen zu besänftigen, die sich vom Lärm gestört fühlen, soll er sich ein leiseres Flugzeug kaufen. Aber bitte nicht mit öffentlichen Geldern.
Dieses verstaubte Klischee ist in diesem Land einfach nicht auszurotten.
Mit der Anschaffung dieses UL-Flugzeugs geht es primär darum, Segelflieger in die Luft zu bekommen. Wie mein Vor-Kommentator "deltatango" bereits erwähnt hat, sind Segelflieger eines überdurchschnittlichen Reichtums sicherlich unverdächtig.
Und ein "bisschen leiser" bedeutet im vorliegenden Fall gut 10 dB. Was aber in der Wahrnehmung eine Reduzierung um annähernd die Hälfte der Geräuschemission der bisherige Maschine bedeutet.
Ich bin nicht Mitglied im FSCW.
Soweit ich dem Artikel entnommen habe ist das Flugzeug, das angekauft werden soll, ein Schleppflugzeug für Segelflieger - und die zählen nicht unbedingt zu den Millionären. Gerade im Segelflugsport wird auch viel Jugendarbeit geleistet und somit ist eine Subvention schon gerechtfertigt - andere Sportarten werden ja auch unterstützt. Zweiter positiver Effekt wäre die Reduzierung der viel beklagten Lärmbelästigung der Anwohner im Dürrbachtal wie auch in Veitshöchheim und Zell.