Die Hettstadter haben am Sonntag deutlich gezeigt, was ihnen wichtig ist. Nämlich Spielplätze statt Bauland. Und sie haben ihren gewählten Vertretern klar zu verstehen gegeben, wer im Ort das Sagen hat: Nämlich die Bürger.
Dass bei Entscheidungen über das Allgemeinwohl jeder die Möglichkeit haben sollte, seine Meinung zu äußern, gehört zum Selbstverständnis einer Demokratie. In Hettstadt wurden die Bürger aber ausgesperrt. Bürgermeisterin und Gemeinderat haben hinter verschlossenen Türen über die Spielplätze im Ort entschieden. Dafür bekommen sie jetzt die Quittung. Und die höfliche Erinnerung ihrer Wähler an das Vertrauen, das sie ihrer Bürgermeisterin und ihren Gemeinderäten bei der Kommunalwahl ausgesprochen haben.
Vertrauen in die politischen Vertreter wird erschüttert
Dieses Vertrauen fußt darauf, dass Bürger Entscheidungen nicht selbst treffen, sondern ihren Stellvertretern überlassen. Leider wird dies oft vergessen. Statt die Bürger in politische Entscheidungsprozesse einzubinden, wird wie in Hettstadt geschehen heimlich über ihre Köpfe entschieden. So wird das Vertrauen in die politischen Vertreter erschüttert.
Dass Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher nun künftig stärker den Grundsatz der Öffentlichkeit beachten möchte, ist löblich, aber eine Erkenntnis, die es gar nicht braucht. Denn die Gemeindeordnung regelt dies ganz genau. Nämlich nur dann, wenn "Rücksichten auf das Wohl der Allgemeinheit oder auf berechtigte Ansprüche Einzelner entgegenstehen". In Hettstadt war dies nicht der Fall. Gut, dass am Ende dann doch die Demokratie siegt.
Deshalb ist die Kontrolle von Machtpositionen durch die Öffentlichkeit so immens wichtig.
Lobenswerte Hettstädter Bürger.
Mit einem CSU Bürgermeister wäre das wohl knapper geworden, da einige Bürger vermutlich einen Loyalitäts-Konflikt gehabt hätten. So konnte man wirklich frei nach seiner Meinung entscheiden.