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Hettstadt
Kommentar: Bürgerentscheid ist ein Sieg der Demokratie
Deutlicher geht es nicht. Die Hettstadter haben ihren Gemeinderäten fühlbar gezeigt, wo der Bartel den Most holt. Dabei ging Vertrauen zu Bruch, meint unser Autor.
Durch einen Bürgerentscheid wurden zwei Spielplätze in Hettstadt gerettet. 
Foto: Ivana Biscan | Durch einen Bürgerentscheid wurden zwei Spielplätze in Hettstadt gerettet. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:30 Uhr

Die Hettstadter haben am Sonntag deutlich gezeigt, was ihnen wichtig ist. Nämlich Spielplätze statt Bauland. Und sie haben ihren gewählten Vertretern klar zu verstehen gegeben, wer im Ort das Sagen hat: Nämlich die Bürger. 

Dass bei Entscheidungen über das Allgemeinwohl jeder die Möglichkeit haben sollte, seine Meinung zu äußern, gehört zum Selbstverständnis einer Demokratie. In Hettstadt wurden die Bürger aber ausgesperrt. Bürgermeisterin und Gemeinderat haben hinter verschlossenen Türen über die Spielplätze im Ort entschieden. Dafür bekommen sie jetzt die Quittung. Und die höfliche Erinnerung ihrer Wähler an das Vertrauen, das sie ihrer Bürgermeisterin und ihren Gemeinderäten bei der Kommunalwahl ausgesprochen haben. 

Vertrauen in die politischen Vertreter wird erschüttert

Dieses Vertrauen fußt darauf, dass Bürger Entscheidungen nicht selbst treffen, sondern ihren  Stellvertretern überlassen. Leider wird dies oft vergessen. Statt die Bürger in politische Entscheidungsprozesse einzubinden, wird wie in Hettstadt geschehen heimlich über ihre Köpfe entschieden. So wird das Vertrauen in die politischen Vertreter erschüttert.

Dass Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher nun künftig stärker den Grundsatz der Öffentlichkeit beachten möchte, ist löblich, aber eine Erkenntnis, die es gar nicht braucht. Denn die Gemeindeordnung regelt dies ganz genau. Nämlich nur dann, wenn "Rücksichten auf das Wohl der Allgemeinheit oder auf berechtigte Ansprüche Einzelner entgegenstehen". In Hettstadt war dies nicht der Fall. Gut, dass am Ende dann doch die Demokratie siegt. 

 
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Kommentare
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  • Blum66
    Die Gemeinde hatte keine Chance zu gewinnen. Allein schon der Zusammenhang Kinder , Grün und Erhalt hat für die meisten gereicht so zu stimmen. Dann noch die Berichterstattung. Ob es das richtige war kann man erst später sagen. So ist es aber bei vielen anderen Projekten genauso. Sobald das Argument Grün mit dabei ist scheint man sofort dafür zu sein. Ich wünsche den Kindern viel Spaß . Sie haben ja genügend Auswahl in Hettstadt .
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    kennt sich smutje ja gut aus in hettstadt
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  • georg-ries@web.de
    nicht so gut wie klafie grinsen
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  • Henr-S.
    Ich freue mich für Hettstadt, mit einem weinenden Auge für Eibelstadt. Dort hat die Politik der „Verschlossenen Türen“ gewonnen. Sie wird weniger aber in den entscheidenden Punkten weiter geführt. Tarnen. Täuschen. Verwirren. Aber Hettstadt macht Hoffnung.
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  • johannes-fasel@t-online.de
    Nach meiner Einschätzung und auch Erfahrung sind ca. die Hälfte der Menschen, der Macht, zu der sie mehr oder weniger zufällig gekommen sind, charakterlich nicht gewachsen.
    Deshalb ist die Kontrolle von Machtpositionen durch die Öffentlichkeit so immens wichtig.
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    gut so - weiter so liebe Hettstädter, nur: hätte dies gerade in der Lockdown-Zeit sein müssen, könnte man da nicht auch am 7.3.das ganze starten?
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  • stefan.behringer@web.de
    Guter Kommentar.
    Lobenswerte Hettstädter Bürger.
    Mit einem CSU Bürgermeister wäre das wohl knapper geworden, da einige Bürger vermutlich einen Loyalitäts-Konflikt gehabt hätten. So konnte man wirklich frei nach seiner Meinung entscheiden.
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  • georg-ries@web.de
    Frau Rothenbucher ist faktisch eine CSU Bürgermeisterin. Stand auf der Gemeinderatsliste der CSU auf Platz 1. Die FW wurden nur als Alibi missbraucht.
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