Innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Waldbrunn endet mit dem nahen Monatswechsel die Ära von Kommandant Alfred Wilhelm. Mindestens ebenso ungewöhnlich wie dessen außergewöhnlich lange Amtszeit ist jedoch die einer Zäsur gleichkommende Nachfolgeregelung. Dem bis dato verantwortlichen Kommandanten-Duo folgt dann ein Trio mit – einzigartig im Landkreis - Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU) an der Spitze der aktiven Wehr. Die damit verbundene Übernahme zusätzlicher Verantwortung schreckt den 40-jährigen Rathauschef aber keineswegs. Schließlich fungierte er seit 2018 schon an der Seite des scheidenden Amtsinhabers bereits als dessen Stellvertreter.
Die mit dem Wechsel verbundene organisatorische Neuausrichtung der aktiven Waldbrunner Wehr kündigte sich bereits bei der Dienstversammlung mit Neuwahl der Kommandanten im Frühjahr an. Nachdem sich Amtsinhaber Alfred Wilhelm der in Bayern geltenden Altersgrenze von 65 Lebensjahren nähert, schied dessen erneute Wahl zum Kommandanten aus. Zur Nachfolgeregelung verständigten sich die Aktiven auf die Übernahme des Amtes durch Wilhelms bisherigen Stellvertreter, Bürgermeister Markus Haberstumpf. Um neben dessen beruflicher Auslastung durch das Amt und unter anderem jüngster Übernahme des Vorsitz im Zweckverband Abwasserversorgung Ahlbachgruppe Hoch 5 zu kompensieren, stehen dem künftigen Kommandanten mit Lukas Heeg und Florian Garrecht zwei gleichberechtigte Stellvertreter zur Seite.
Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes für Alfred Wilhelm
Bereits beim Kommers zum 140-jährigen Gründungsjubiläum vor wenigen Wochen wurde der scheidende Kommandant gebührend verabschiedet. Dessen dienstliche Vita ist außergewöhnlich. Zunächst von 1994 bis 2006 als stellvertretender Kommandant und anschließend als Erster Kommandant, stand Alfred Wilhelm bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt insgesamt dreißig Jahre an der Spitze der Waldbrunner Floriansjünger. Darüber hinaus fungierte er von 2002 bis 2021 auch als Vorsitzender des örtlichen Feuerwehrvereins. Die Anerkennung für solch umfassendes Engagement kam für Wilhelm im Rahmen des Kommers durch die Verleihung des Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes zum Ausdruck. Das bevorstehende Ende seiner Amtszeit hinderte den Helfer aus Passion zuletzt dennoch nicht, als Mitglied des Hilfeleistungskontingent des Landkreises am Hochwassereinsatz in Günzburg beteiligt zu sein.
Die Übergabe des Amtes des Kommandanten an seinen bisherigen Stellvertreter wird mit dem anstehenden Monatswechsel wirksam. Dann übernimmt Markus Haberstumpf neben dem Bürgermeisteramt auch die zusätzliche Verantwortung für die örtliche Sicherheit. Bange sei ihm davor nicht, da die Aufgabenverteilung mit der gleichzeitigen Amtsübernahme der beiden Stellvertreter Lukas Heeg und Florian Garrecht klar geregelt sei. Mit dem Dienstantritt als Kommandant verzichtet der künftige Kommandant Markus Haberstumpf jedoch auf seine bisherige Zuständigkeit innerhalb der Landkreis-Wehr als Kreisbrandmeister (KBM) für den Bereich Katastrophenschutz, die er mit Beginn der Corona-Pandemie übernommen hatte. Zuvor war Haberstumpf seit 2017 bereits zuständiger KBM für die HvO-Ausbildung.
Feier am 20. Juli und 21. Juli zum 14o-jährigen Bestehen
Gefühlt werde die Übernahme des Amtes des Kommandanten für ihn somit keinen Unterschied machen, ist Haberstumpf überzeugt. Gleichzeitig möchte er sich neben den dienstlichen Anforderungen als Bürgermeister nach Fußball beim SV Waldbrunn und Fasching im WCC in Vorbildfunktion mit der Feuerwehr zumindest ein Hobby im Ehrenamt bewahren, wenngleich die von seinem Vorgänger hinterlassenen Fußstapfen groß seien, betont er. In Doppelfunktion ist der "Feuerwehr kommandierende Bürgermeister" gefordert, wenn die Waldbrunner Wehr am 20. Juli und 21. Juli rund um das Gerätehaus mit der Bevölkerung und zahlreichen Gastwehren ihr 140-jähriges Gründungsjubiläum feiert.
