
Den eigenen Weg zu gehen, das heißt, auch mal Nein zu sagen. Das bedeutet, Widerstände und Widersprüche aushalten zu müssen. "Vor allem heißt es für mich, durch- und standzuhalten", sagt die Margetshöchheimerin Heide Euting. Davon erzählen die Aquarelle der Künstlerin, die noch bis Februar 2021 unter der Überschrift "Auf dem Weg" in der Galerie im Treppenhaus des Kolping-Centers Mainfranken zu sehen sind. Ihre Vernissage findet am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr statt.
Als "Spätberufene" mauserte sich Heide Euting erst in den letzten beiden Jahrzehnten zur Künstlerin, heißt es in der Pressemitteilung der Kolping Mainfranken GmbH. Mit der Aquarelltechnik kam die aus Essen stammende 79-jährige Malerin während ihrer Ausbildung zur Heilpädagogin näher in Berührung. Diese Technik faszinierte sie sehr. Doch ihr Weg sah erst einmal anders aus: Heide Euting kümmerte sich jahrzehntelang um schwer erziehbare Kinder.
Ausgeprägte soziale Ader
Erst in der Rente ab 2002 gewann Eutings Neigung zur Kunst die Oberhand, setzte sich in ihr das Bedürfnis, Kunst zu schaffen, gegen ihre ebenfalls ausgeprägt soziale Ader durch. Bei der vor zehn Jahren verstorbenen Kunstmalerin Rosemarie Rüttinger aus Hettstadt tauchte Euting tief in verschiedene Techniken und Themen ein. Jahrelang besuchte sie die Sommerakademie Aschau, um ihre Technik zu verfeinern. Von dieser Phase ihres vielfach verschlungenen Wegs erzählen jene im Kolping-Center Mainfranken ausgestellten Werke, die vom Chiemgau inspiriert sind.

Mehrere ausgestellte Aquarelle erzählen von Eutings Passion für Reisen in exotische Länder. Lange hatte sich Heide Euting auf die künstlerische Darstellung von Landschaften und Architektur beschränkt. Doch in jüngster Zeit entwickelt sie sich figürlich weiter: "Mich reizt zunehmend der Mensch."
Die Ausstellung "Auf dem Weg" ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8.30 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt in der Galerie im Treppenhaus des Kolping-Center Mainfranken, Kolpingplatz 1, Würzburg, zu sehen.