Mit einem großen Empfang hat der Landkreis Würzburg Sabine Ziegler geehrt. Vor wenigen Tagen hat die 22-Jährige aus Güntersleben die Krone der Fränkischen Weinkönigin an ihre Nachfolgering Melanie Dietrich aus Fahr übergeben.
Im großen Sitzungssaal des Landratsamtes hatte Landrat Eberhard Nuß zum festlichen Empfang geladen. Unter den 50 Ehrengästen war neben den Kreisräten und Vertretern des Fränkischen Weinbauverbandes auch die ersten Fränkische Weinkönigin des Jahres 1950, Tilly Grünfeld. Die 84-Jährige stammt aus Randersacker und war eigens für die Feier aus Frankreich angereist. „Die Repräsentation des Frankenweins selbst hat sich sehr verändert. Die Weinköniginnen von heute haben enorme Anforderungen zu erfüllen. Das ist schon eine richtige Doktorarbeit“, meinte sie.
Der 57. Fränkischen Weinkönigin Sabine Ziegler gaben auch acht Vorgängerinnen im Amte aus dem Landkreis Würzburg die Ehre: Brigitte Fleder (1967, Veitshöchheim), Marlene Schäffer (1971, Thüngersheim), Christine Henneberger-Finger (1972, Randersacker), Barbara Schiebel, (1979, Untereisenheim), Andrea Wägerle-Drescher (1983, Obereisenheim), Andrea Hütten-Schröder (1992, Randersacker), Claudia Laub (1976, Eibelstadt) und Julia Stühler (2003, Eisenheim).
Nicole Then, ehemalige Fränkische und Deutsche Weinkönigin
„Der Landkreis Würzburg ist stolz auf jede seine Weinkönigin, sie alle haben einen großen Anteil an der fränkischen Erfolgsgeschichte“, meinte Landrat Nuß. Er verwies darauf, dass vor allem durch die Verbindung von Wein und Tourismus die Übernachtungszahlen im Landkreis in den letzten zehn Jahren um 100 000 auf 400 000 gestiegen ist. Überschwänglich würdigte Nuss die „hervorragende Arbeit“ von Sabine Ziegler: Unermüdlich engagiert, immer gut aufgelegt, ein gewinnendes Lächeln und vor allem hervorragende rhetorische Leistungen. „160 000 Menschen im Landkreis hat sie stolz und glücklich gemacht, vor allem ihren Bürgermeister Ernst Joßberger und mich“, schwärmte Nuß.
Nicole Then-Plannasch, die ehemalige Fränkische und Deutsche Weinkönigin, hielt die Laudatio auf ihre Nachfolgerin. Schon vor 50 Jahren seien Weinköniginnen authentische Botschafterinnen des Frankenweins gewesen. Doch Kultur und Tradition müssten in die heutige Zeit übersetzt werden. Dazu gehöre auch die Präsenz in sozialen Netzwerken wie Facebook. „Die Weinkönigin von heute muss mit modernem Marketing und Entertainment die Faszination Wein erlebbar machen.“, so Then in ihrem Streifzug durch fünf Jahrzehnte Weinköniginnen.
Ernst Joßberger, Bürgermeister von Güntersleben und stellvertretender Landrat, lobte seine charmante Bürgerin über den grünen Klee: „Sabine Ziegler hat ihre Heimatgemeinde Güntersleben mächtig stolz gemacht. Mit ihrem Fachwissen, ihrer charmanten Art und ihrer Eloquenz ist sie bei allen sehr gut angekommen und hat die Heimatgemeinde ausgezeichnet repräsentiert.“ Karina Blass, Untereisenheimer Weinprinzessin, meinte: „Mit ihren tollen bildlichen Vergleichen und ihrer Offenheit war sie eine wunderbare und vor allem sympathische Weinkönigin.“
Einer kann dem Abschied von Sabine Ziegler auch etwas Positives abgewinnen: ihr Freund Christian Sauer, der als Caterer Schmackofatz die s.Oliver-Baskets versorgt: „Ich finde es schön, dass wir jetzt wieder mehr Zeit miteinander verbringen können. Auch wenn ich es etwas vermissen werde mit ihr große Veranstaltungen zu besuchen.“
Die neue Weinkönigin Melanie Dietrich schaut nur nach vorne, „Ich freue mich wahnsinnig auf die anstehende Zeit. Mein Terminkalender ist brechend voll.“ Schon im Main darf sie für den Frankenwein nach China fliegen. Dort hat auch schon Sabine Ziegler einen ihrer zwölf Monate als Weinkönigin verbracht.