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WÜRZBURG
Koenig & Bauer macht sich fit
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dpa/afk
 |  aktualisiert: 11.01.2017 12:07 Uhr
Der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer (KBA) schreibt als Folge seiner Umstrukturierung erneut schwarze Zahlen. Nach teils hohen Verlusten im Jahr 2013 und einer Durststrecke 2014 steuert das Unternehmen nach den ersten neun Monaten diesen Jahres wieder auf Gewinnkurs.


Unter dem Strich steht jetzt ein positives Konzernergebnis von 2,4 Millionen Euro. In den ersten drei Quartalen 2014 war es noch ein Minus von 2,3 Millionen Euro gewesen.

Hauptgrund für den Gewinn ist das Restrukturierungsprogramm Fit@All, das KBA im Dezember 2013 beschlossen hatte. Seitdem wurden Arbeitsplätze abgebaut, Werke wie das in Trennfeld geschlossen, die Geschäftsbereiche völlig neu ausgerichtet und die Kapazitäten des Konzerns an den geschrumpften Markt angepasst.

Ende September 2015 beschäftigte KBA noch rund 5300 Mitarbeiter und damit fast 1000 weniger als zum Jahresanfang. Das Fit@All-Programm trägt also Früchte: In den ersten neun Monaten 2015 nahm KBA zwar mit fast 680 Millionen Euro gut 14 Prozent weniger ein als im Vorjahreszeitraum (792 Millionen Euro).

Dafür erhielt KBA deutlich mehr Aufträge: Sie hatten einen Wert von fast 860 Millionen Euro, nach knapp 670 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen 2014. Dabei konnte KBA mehr Aufträge in allen Geschäftsfeldern – Bogendruck, Digitaldruck sowie Sonderdruck – generieren.

Der Auftragsbestand nahm dadurch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 36 Prozent zu. Das wirkte sich auch auf die KBA-Aktien aus, die zwischen 26 und 30 Euro zuletzt relativ stabil blieben. Zum Jahresbeginn war die Aktie nur knapp zehn Euro wert.

Für das Gesamtjahr 2015 erwartete Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann weiter einen ähnlichen Umsatz wie im Vorjahr, der bei rund 1,1 Milliarden Euro gelegen hatte. Das erlösstarke vierte Quartal 2015 werde durch höhere Deckungsbeiträge und einen rentableren Produktmix deutlich zur Erreichung der angekündigten Umsatz- und Ergebnisziele beitragen, teilte KBA-Sprecher Klaus Schmidt mit.


Die Würzburger sind, gemessen am Umsatz, der zweitgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt. Hauptkonkurrent ist der Weltmarktführer Heidelberger Druckmaschinen. Das Programm Fit@All will KBA bis Ende diesen Jahres abgeschlossen haben. Andreas Pleßke, der die Neuausrichtung im KBA-Vorstand verantwortet, bleibt noch bis April 2016 im Amt, sein Mandat wurde jüngst vom Aufsichtsrat verlängert.

Der Jurist und Ökonom wurde im Mai 2014 in das Gremium geholt, um das Fit@All-Programm voranzutreiben. Sein Vertrag war ursprünglich befristet bis zum 31. Oktober diesen Jahres. Für KBA-Chef Bolza-Schünemann hat im kommenden Jahr die nachhaltige Profitabilität in allen Geschäftsbereichen höchste Priorität, auch um den Einfluss des stark schwankenden Wertpapierdrucks auf die Ertragskraft weiter zu reduzieren.

KBA erwirtschaftet den Großteil seiner Erlöse nach wie vor außerhalb Deutschlands. Mit 85,4 Prozent blieb die Exportquote in den ersten neun Monaten auf Vorjahresniveau. Durch weniger neu installierte Rollen- und Spezialmaschinen sank der Anteil des europäischen Auslands am Konzernumsatz von rund 36 Prozent im Vorjahr auf knapp 29 Prozent.

Auf ein Bier: Koenig & Bauer liefert vielfältige Lösungen für den Verpackungsdruck. Eine dieser Spezialanwendungen ist die Direktdekoration von Premium-Glasverpackungen.
Foto: KBA | Auf ein Bier: Koenig & Bauer liefert vielfältige Lösungen für den Verpackungsdruck. Eine dieser Spezialanwendungen ist die Direktdekoration von Premium-Glasverpackungen.


Nordamerika legte dagegen gegenüber 2014 zu: von zehn Prozent auf rund 14 Prozent. Stärker wuchs die Region Asien/Pazifik, von 24 Prozent auf über 33 Prozent. Mittelamerika, Südamerika und Afrika trugen im fraglichen Zeitraum rund acht Prozent zum Konzernumsatz bei.

Seit diesem Jahr berichtet KBA als neu strukturiertes Unternehmen. Im Frühjahr hatte die Hauptversammlung einen weitreichenden Umbau der Gesellschaft beschlossen. Die neue Struktur hatte die Ausgründung von vier Tochtergesellschaften zur Folge sowie die Umwandlung der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG in eine Holding.

 
 
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