Sehr gut besucht war der Neujahrsempfang der Gemeinde Kleinrinderfeld im Gemeindehaus. Obwohl mehr Stühle vom gemeindlichen Bauhof aufgestellt worden waren, reichten sie wieder nicht. So viele Menschen wollten die Neujahrsansprache des Bürgermeisters hören und sich anschließend mit den Geehrten freuen.
Um den Spannungsbogen zu steigern, spielte erst die heimische Band "Come together", deren Name Programm für den Ort zu sein scheint. Zusammenkommen und sich ohne Visier auszutauschen, das war ein Ziel des Neujahrsempfangs und auch ein Wunsch von Bürgermeister Harald Engbrecht in seiner Ansprache. Aktuell beschäftigt sich der Gemeinderat mit der Aufstellung des Haushalts und der Bürgermeister konstatierte, dass es "ein respektvolles Miteinander, um für unsere Bürgerinnen und Bürger mach- und bezahlbare Projekte auch zukunftsorientiert umsetzen zu können" war. Es habe keine überzogenen Forderungen, keine Schattenanträge, dafür aber konstruktive Vorschläge gegeben. Überhaupt habe er das Gefühl, dass man im Gemeinderat mittlerweile über Parteigrenzen hinweg positiv miteinander arbeitet. Das ist auch notwendig bei den großen Herausforderungen, die in Kürze auf die Gemeinde zukommen. So muss man einen neuen Brunnen für die Trinkwasserversorgung bauen und zusätzlich eine Nanofiltrationsanlage einbauen, um den Nanofiltrationswert dauerhaft zu senken. Nach der Bürgerbefragung, ob man bei der Eigenversorgung mit Trinkwasser belieben soll oder sich einem großen Zweckverband anschließen, fiel die Entscheidung zur Eigenversorgung mit großer Mehrheit. Das verursache natürlich einen großen Kostenblock, der bei anderen Investitionen fehlt. Deshalb wird auch in Zukunft nicht alles machbar sein, was wünschenswert ist, mahnte der Bürgermeister.
Würdige Verabschiedung
Doch er hatte auch mahnende Worte: "Wir alle nehmen uns zum Jahreswechsel immer viel vor und artikulieren dabei auch unsere Wünsche und Sehnsüchte. So auch ich. Neben meinen persönlichen Wünschen wie Gesundheit, Glück, Wohlstand und Zufriedenheit, habe ich auch einen, nur einen, dienstlichen Wunsch: Ruhe und Frieden im Ort. Das Kalenderjahr 2023 war geprägt von Tuscheleien, Gerüchten, Streitereien, Neid und Missgunst und eine Drohung gegen unsere ehemaligen Kommandanten", nahm er Bezug auf die jüngsten Ereignisse bei der Freiwilligen Feuerwehr. Wie berichtet hatte es einen Drohbrief gegen den Kommandanten und seinen Stellvertreter gegeben, worauf beide zurücktraten. Sowohl Heiko Hombach, als auch Benedikt Tschall wurden im Rahmen des Neujahrsempfangs würdig verabschiedet.
Umso erfreulicher war die Ehrung für die "First Responder" im Ort, die etwa 60 Mal im Jahr ausrücken, um anderen Menschen zu helfen. "Im Namen aller Kleinrinderfelder Bürgerinnen und Bürger darf ich mich heute bei den ehrenamtlichen Helfern des First Responder Team der freiwilligen Feuerwehr Kleinrinderfeld bedanken und meinen Stolz und Respekt für den Einsatz an Menschen in Not zum Ausdruck bringen". Das Team setzt sich Heiko Hombach, Tobias Stockmann, Maximus Heck, Tobias Pfau, Johannes Brennfleck, Dominik Häusler, Sebastian Stockmann, Anne Endres, Hanna Schaumann, Marcel Grimm und Benedikt Tschall zusammen.
Ehrung für engagierte Bürgerinnen und Bürger
Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden auch Susanne und Thomas Kestler ausgezeichnet, die sich in vielen Vereinen im Ort einbringen. Eingebracht hat sich viele Jahre auch Johann (Hansi) Krebs. Nicht nur als Amtsbote war er für die Gemeinde unersetzlich, sondern auch als Berater in grafischen Dingen. Er schied auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus. Weiterhin dabei ist Sabine Ziegler. Seit 25 Jahren ist sie in der Gemeinde aktiv und hat maßgeblich die Gemeindebücherei aufgebaut. In seinem Grußwort ging der stellvertretende Landrat Alois Fischer auf die kommenden Probleme im Landkreis ein und dann ging es in den geselligen Teil über.