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Kleinrinderfeld
Kleinrinderfelder Gemeinderat: Selbst ausgebildeter Nachwuchs für die Verwaltung soll eine Perspektive erhalten
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 25.09.2022 02:29 Uhr

Gute Arbeitskräfte zu finden, wird für viele Arbeitgeber immer aufwendiger. Auch die Kommunen tun sich zunehmend schwerer, geeignetes Fachpersonal zu finden - eine Möglichkeit: Selbst ausbilden. Bisher hat man nur ausgebildet, wenn auch hinterher die Perspektive bestand, die betreffende Person weiterzubeschäftigen.

Nun liege wieder so ein Fall vor, referierte Bürgermeister Harald Engbrecht (UWG) in der Gemeinderatssitzung im Gemeindehaus. "Durch die Erfahrungen bei der Suche nach geeignetem Fachpersonal in unserer eigenen Verwaltung sowie der Nachbargemeinden, muss frühzeitig mit der Nachwuchsgewinnung insbesondere für den eigenen Bereich begonnen werden", begann er seinen Sachvortrag. Um rechtzeitig für Ersatz einer ausscheidenden Kraft gewappnet zu sein, müsste eine Stelle zum September 2023 für eine Ausbildung geschaffen werden. Im Vorgriff auf die Haushaltsberatungen wollte der Bürgermeister schon einmal festlegen lassen, dass eine Ausbildungsstelle in der Personalplanung berücksichtigt wird. Ergänzend erwähnte er, dass in allen Bereichen, wo die Gemeinde nicht so stark aufgestellt sei, das Landratsamt Würzburg seine Zusage gegeben habe, die Ausbildung zu unterstützen.

Zustimmung im Gremium

Grundsätzlich sah man im Gemeinderat die Angelegenheit sehr positiv. Wolfgang Schölch (CSU) war es allerdings wichtig, dass man wirklich Bedarf habe und nach der Ausbildung eine Perspektive zur Übernahme der oder des Auszubildenden besteht. Das sah auch Dominik Hetzer (SPD) so. Wenn der betreffenden Person keine Perspektive geboten werde, befürchtet er, dass sie nach der Ausbildung an eine andere Gemeinde wechselt. "Es ist immer sinnvoll, dass man selber ausbildet", sagte er zusätzlich. Thomas Scheuermann (UWG) setzte noch einen drauf: Wenn sich die betreffende Person wohlfühle, dann bleibe sie auch, nahm er Bürgermeister Engbrecht in die Pflicht. Letztlich stimmten alle anwesenden Gemeinderatsmitglieder für die Schaffung einer Ausbildungsstelle und beauftragten die Verwaltung, eine entsprechende Ausschreibung vorzunehmen.

Einstimmig beschlossen wurde, die Anschaffung eines Stromerzeugungsaggregates zur Aufrechterhaltung der Wasser- und Abwasserversorgung im Katastrophenfall in den Haushalt 2023 einzustellen. Wegen der langen Lieferzeiten müsse man diesen Punkt vorziehen und nicht bis zur Aufstellung des Haushaltes warten, so Bürgermeister Engbrecht. Er würde einen entsprechenden Förderantrag stellen, sodass die Aussicht auf eine 50-prozentige Förderung durch den Bund besteht. Nach kurzer Diskussion, weil zusätzlich die Feuerwehr ebenfalls ein Aggregat brauchen könnte und ob die Versorgungssituation in diesem Winter gesichert ist, was nach Aussage von Engbrecht gegeben ist, stimmte der Gemeinderat positiv ab.

Diskussion über Ehrungen

Uneins war man sich bei der Aufstellung der Satzung für zu ehrende Bürger. Die SPD-Fraktion beharrte auf ihrem Standpunkt, dass auch an Ehrenbürger eine Verdienstmedaille vergeben werden sollte, was der Rest des Rates ablehnte. Letztlich stimmte man aber doch einstimmig für die neue Satzung.

Ebenfalls nicht einige waren sich die Ratsmitglieder darüber, 11.000 Euro für die Asphaltierung des aktuellen Schotterweges am Bolzplatz auszugeben. Die SPD-Fraktion war der Meinung, dass man dieses Geld besser in andere gemeindliche Projekte stecken sollte, und stimmte gegen die Mehrkosten.

Bürgermeister Engbrecht informierte, dass die diesjährige Bürgerversammlung am 30. September um 19.30 Uhr im Gemeindehaus stattfinden wird.

 
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