Ein Zeichen setzen gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung wollte die Gemeinde Kleinrinderfeld mit einer Mahnwache am neuen Dorfbrunnen setzen. Obwohl die Aktion sehr kurzfristig organisiert wurde, kamen doch weit über 100 Menschen, um vor allem gegen den Krieg in der Ukraine aufzustehen und Solidarität mit der dortigen Bevölkerung zu zeigen. Viele junge Familien waren gekommen, aber auch ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen, um gemeinsam zu zeigen: "So nicht, Herr Putin". Dies schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung.
Bürgermeister Harald Engbrecht, der eigentlich im Urlaub weilte, war es wichtig, eine Ansprache zu halten. "Ich habe die Schrecken eines Krieges am eigenen Leibe erleben müssen. In Rahmen meiner Auslandseinsätze stand ich an Massengräbern, sah ich zerstörte Städte, Dörfer, Häuser. Musste Leid und Elend der zivilen Bevölkerung miterleben, sah in Kinderaugen, die nur Hoffnungslosigkeit, blass und ohne Feuer ausstrahlten. Noch heute verfolgen mich von Zeit zu Zeit diese Bilder und sorgen dafür, mich immer für ein gerechtes und gewaltfreies Miteinander einzusetzen", berichtete er aus seinem Leben.
Engbrecht erinnerte daran, dass man bereits etwa vor drei Monaten, am Volkstrauertag, zusammengekommen war, um den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken. Doch nun sei der Anlass aktueller denn je. Bereits bei früheren Kriegen und Gräueltaten auf dem Balkan, Afghanistan und Mali ins Gedächtnis hat Deutschland und seine Bevölkerung Zeichen gesetzt, so Engbrecht. Soldaten haben unter Einsatz ihres Lebens versucht zu stabilisieren, Frieden zu bringen, heißt es in der Mittelung weiter.
Aufruf zur Hilfe
Deutschland hat Flüchtlinge aufgenommen, um ihnen ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen ohne Angst zu ermöglichen. Das sei auch jetzt wieder nötig, rief er die Bevölkerung zu aktiver Hilfe auf. Nicht nur die Sicherstellung der Energieversorgung wird ihren Preis haben, die gesamte Wirtschaft wird in Mitleidenschaft gezogen werden. Damit verbunden sind Preissteigerungen in fast allen Branchen, die mit großer Wahrscheinlichkeit unsere Wohlstandsgesellschaft hart treffen werden, fuhr er fort.
Trotzdem müsse man ein Zeichen gegen Putin und seinen Krieg setzen, schreibt die Gemeinde. "Ich bin stolz auf sie und auf alle Menschen, die nicht nur hier und heute, Hilfe, Solidarität und Unterstützung zeigen, sondern die auch mit Spenden und Unterkünften den hilfesuchenden Ukrainern unter die Arme greifen".