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Kleine Geschichte der Gebietsreform
Vor nunmehr 40 Jahren entstand durch die Gebietsreform aus den Altlandkreisen Würzburg und Ochsenfurt und einigen Gemeinden der benachbarten Kreise der Großlandkreis Würzburg.
| Vor nunmehr 40 Jahren entstand durch die Gebietsreform aus den Altlandkreisen Würzburg und Ochsenfurt und einigen Gemeinden der benachbarten Kreise der Großlandkreis Würzburg.
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.09.2012 12:01 Uhr

Die Gebietsreform in Bayern in den Jahren 1971 bis 1980 hatte das Ziel, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen. Dies sollte durch größere Verwaltungseinheiten erreicht werden, die nach Ansicht der damaligen Staatsregierung effizienter arbeiten würden.

Ministerpräsident Alfons Goppel hatte im Januar 1967 die Reform angekündigt, er nannte sie die wichtigste innenpolitische Aufgabe der Legislaturperiode. Die Gebietsreform wurde vom seinerzeitigen Innenminister Bruno Merk (CSU) initiiert.

Zeitlich gliederte sich die Gebietsreform in zwei Abschnitte: Erstens die Gebietsreform zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte, zweitens 1972 die kommunale Gebietsreform, die zuerst auf freiwilliger Basis durchgeführt wurde und im Jahre 1978 mit Zwangseingemeindungen abgeschlossen wurde.

Landkreise und kreisfreie Städte

Bei der Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, wurden aus vorher 143 Landkreisen insgesamt 71 neue Landkreise. 23 von ehemals 48 kreisfreien Städten verloren ihre Kreisfreiheit. Zum Ausgleich erhielten sie begrenzte zusätzliche Rechte und durften den Titel „Große Kreisstadt“ tragen.

Politische Auseinandersetzungen

Durch die kommunale Gebietsreform von 1972 bis 1978 verringerte sich die Zahl der bayerischen Gemeinden von 6962 im Jahr 1970 um über zwei Drittel auf etwas mehr als 2000 kreisangehörige Gemeinden. Besonders die kommunale Gebietsreform führte mancherorts zu heftigen politischen Auseinandersetzungen.

Rückkehr zur Selbstständigkeit

Rund 300 Gemeinden sind seit Beginn der Gebietsreform aus einer Verwaltungsgemeinschaft ausgeschieden und verwalten sich wieder alleine. In einigen Fällen gelang es durch den Widerstand von Bürgern auch, eingemeindete Orte wieder in die Selbstständigkeit zu führen.

Das gilt nicht zuletzt auch für die unterfränkische Gemeinde Ermershausen, die 1978 bundesweit Berühmtheit erlangte, weil sich die Einwohner heftigst der Eingliederung in die Gemeinde Maroldsweisach (Haßberge) widersetzten, indem sie das Rathaus verbarrikadierten. Seit 1994 ist Ermershausen wieder eine selbstständige Gemeinde.

Die Landkreisfläche mehr als verdoppelt

Vor der Gebietsreform hatte der Altlandkreis Würzburg 45 Gemeinden mit 82 000 Einwohnern auf einer Fläche von 430 Quadratkilometern. Im neu zugeschnittenen Landkreis waren es dann 119 Gemeinden mit 143 000 Einwohnern auf einer Fläche von 997 Quadratkilometern. Bis 1978 wurden fünf dieser Kommunen mit 15 000 Einwohnern nach Würzburg eingemeindet.

Durch die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften wurden viele dieser Gemeinden zusammengefasst, so dass der Landkreis Würzburg heute aus 52 selbstständigen Gemeinden besteht.

 
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