Das Bauamt geht indes davon aus, dass es auf einer Ostumfahrung zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen würde, weil sich hier der Durchgangsverkehr und der örtliche Verkehr im Gewerbegebiet überschneiden. Darunter leide nicht nur die Leistungsfähigkeit der Strecke, sondern auch die Verkehrssicherheit.
Vom Bund jedenfalls, so die Behörde, sei für diese Variante keine Zustimmung zu erwarten – und auch kein Geld. Das Bauamt kann also weiter an den vorliegenden Entwürfen arbeiten, die das Bundesverkehrsministerium im vergangenen Jahr abgesegnet hatte. Demnach soll die Umgehungsstraße bei Eßfeld von der heutigen B 19 abzweigen und südlich von Euerhausen wieder auf die vorhandene Trasse zurückführen.
Nächster Schritt ist nun das Planfeststellungsverfahren. Bevor es beginnen kann, muss das Bauamt allerdings noch einige Hausaufgaben erledigen, die ihm das Ministerium aufgetragen hat. Vor allem müssen die geschätzten Kosten von rund 25 Millionen Euro deutlich reduziert werden.
Als wichtigster Ansatz für Einsparungen gelten die Ortsanschlüsse. In den ursprünglichen Plänen sind hier aufwendige Kreuzungsbauwerke mit teuren Brücken vorgesehen. Bürgermeister Helmut Krämer plädiert stattdessen für günstigere Kreisverkehre.
Bis Ende des Jahres sollen die Entwürfe überarbeitet sein. Weitere Monate wird es dauern, um die Unterlagen fürs Planfeststellungsverfahren zu erstellen. Krämer rechnet damit, dass das Verfahren wegen des großen Umgriffs des Projekts noch einmal eineinhalb bis zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.
Neben Behörden und Verbänden haben auch Bürger die Gelegenheit, Einwände und Anregungen vorzubringen. 2017, so die Prognose des Bürgermeisters, könnte der Bau der Umgehungsstraße beginnen.