
Ab dem Gloria der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag bis zum Gloria der Ostermette am Abend des Karsamstags wird zu genau festgelegten Zeiten geleiert, da die Kirchenglocken in dieser Zeit schweigen. Nach altem Volksglauben fliegen diese nach Rom, erst in der Osternacht kehren sie wieder zurück. Am Karfreitag und Karsamstag klappern stattdessen die hölzernen Leiern. Der Brauch, dass das Glockenläuten an den Kartagen verstummt, ist uralt. Es gilt als Zeichen der Trauer über Leiden und Tod Jesu und bringt diese besondere Zeit des Kirchenjahres auch akustisch zum Ausdruck.
Auch in Theilheim stellten sich 42 Kinder schon früh am Morgen ihren Wecker, um laut und lärmend den Gottesdienstbeginn anzukündigen, die Uhrzeit auszurufen oder die Gläubigen ans Gebet zu erinnern. Insgesamt 17 Runden durch die Theilheimer Straßen musste jede Gruppe laufen. Bei einem gemeinsamen Frühstück am Karfreitag im Pfarrheim konnten sich alle nochmal stärken und ihre Erlebnisse austauschen.
Die vielen positiven Reaktionen und Rückmeldungen der Theilheimer Bürgerinnen und Bürger zeigten sich auch in den kleinen Aufmerksamkeiten, die die Kinder am Karsamstag ab 9 Uhr als Dank bei den Anwohnern sammeln durften. Vielen herzlichen Dank an alle, die diese Tradition wertschätzen und unterstützen. So ist bestimmt auch nächstes Jahr wieder in den Theilheimer Straßen zu hören: "Daaas ist das erste Zeichen in die Kirche."
Von: Sandra Henig (für die Pfarrei St. Johannes der Täufer Theilheim)