Lieder sind oft eine recht romantische Angelegenheit. Mit Anbruch der Moderne hatte die gutbürgerliche Welt der Romantik allerdings empfindliche Risse bekommen. Das lieb gewordene Lied geriet zwischen die Fronten des sprichwörtlichen gewordenen "Untergangs des Abendlandes" und der Vergnügungsexstasen der vermeintlich "goldenen" Zwanziger-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, berichtet das Museum Kulturspeicher in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.
Das Lied musste sich neu erfinden: Sollte es den Weg der Avantgarde in die abgehobene Einsamkeit mitgehen oder als Chanson und Song seinen Weg zu den Menschen suchen? Das Semesterprojekt "Ullmanns Welt" der Liedklasse Würzburger Hochschule für Musik fragt nach den unzähligen Liedern, in denen Komponisten dieser Frage nachgegangen sind.
Die meisten dieser Lieder haben keinen Weg in die Öffentlichkeit und in die Repertoires der Sänger und Konzertveranstalter gefunden. Die Liedklasse hat einige dieser Lieder aus den Archiven geholt und unter der Leitung von Andrea Marie Baiocchi auf ihre Singbarkeit für Menschen von heute überprüft. Am Donnerstag, 7. März, sind sie um 19.30 Uhr bei einem Konzert im Rahmen des Festivals "Lied" im Würzburger Kulturspeicher zu hören.
Präsentiert werden neben Werken des Projektnamensgebers Viktor Ullmann Lieder von Adorno, Bosmans, Broch, Eisler, Schreker, Symanowski, Weill, Zemlinsky und anderen Komponisten. Dr. Hansjörg Ewert führt in das Programm ein. Wie aus der Froschperspektive wird dabei hörbar, was das Singen von Liedern mit dem Leben der Menschen zu tun hat – damals und heute. Der Eintritt kostet 14 Euro (ermäßigt 7 Euro). Mitglieder des Kulturspeicher-Freundeskreises, der das Konzert veranstaltet, zahlen 12 Euro.
Karten unter www.festival-lied-wuerzburg.de und an der Abendkasse.