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Eisingen
Kläranlagen-Projekt als Reizthema bei Eisinger Bürgerversammlung
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 20.11.2023 03:04 Uhr

Die Bürgerversammlung in der Gemeinde Eisingen dürfte Bürgermeisterin Ursula Engert (UBE) gezeigt haben, was die Bürgerinnen und Bürger gerade beschäftigt. Und vor allem einen Punkt thematisierte die Anwohnerschaft wieder und wieder im Verlauf der Fragerunde: der anstehende Neubau der Kläranlange ab dem Jahr 2025. Das Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden Waldbüttelbrunn, Waldbrunn, Hettstadt, Kist und Eisingen, der sogenannten "Ahlbachgruppe hoch fünf", könnte zu einer großen finanziellen Belastung für die Menschen im Dorf von Bürgermeisterin Engert werden.

Bereits in den jüngsten Sitzungen des Zweckverbands sorgte das Thema für kontroverse Debatten, die lebhafte Diskussion führte allerdings trotzdem zu einem einstimmigen Ergebnis, welches das 32-Millionen-Euro-Projekt auf den Weg brachte. Die Kosten des Projekts werden auf die fünf beteiligten Gemeinden aufgeteilt. Auf Eisingen kommen demnach Ausgaben von 7,15 Millionen Euro zu. Ursula Engert präsentierte im Rahmen der Bürgerversammlung zwei Möglichkeiten der Finanzierung des Vorhabens. In beiden muss die Anwohnerschaft in die eigenen Taschen greifen.

Finanzierung über Gebühr oder Verbesserungsbeiträge

Die Variante 1 stellt eine Finanzierung über die Abwassergebühr in Aussicht. Der Zweckverband übernimmt die Kosten über einen Darlehen und dafür erhöht sich die Abwassergebühr über einen Zeitraum von 40 Jahren um ca. 1,80 Euro pro Kubikmeter Wasser. "Für diese Variante spricht, dass es einen finanziellen Anreiz zum Wasser sparen gibt", erklärt die Bürgermeisterin.

Dem gegenüber steht die Möglichkeit der Finanzierung über Verbesserungsbeiträge der 1100 Grundstückseigentümer in Eisingen. Der Zweckverband wird im Dezember darüber abstimmen, wie viel Prozent am Ende wirklich auf die Gemeinden abfallen. Ein Viertel, die Hälfte oder der gesamte Betrag, darüber wird derweilen diskutiert. Bei der letztgenannten Option kommen möglicherweise vier Raten von 1625 Euro auf die Bürgerinnen und Bürger mit Grundbesitz zu. Bei den Beträgen handelt es sich allerdings nur um erste Hochrechnungen, wie Engert betonte. Eine Entscheidung, welche Variante angewendet wird, steht aus. Dass potenziell ein so hoher Betrag auf einmal gezahlt werden muss, kommt bei der Anwohnerschaft überhaupt nicht gut an.

Bürgermeisterin muss die Anwesenden vertrösten

Einer der Bürger meldete sich in der Fragerunde der Bürgerversammlung zu Wort. Er findet es nicht gut, dass noch keine weiteren konkreten Informationen bekannt sind. Beim Gedanken, dass die Entscheidung über die Finanzierung sehr kurzfristig fallen soll und doch noch so viele Ungewissheiten bestehen, platzt einem anderen Bürger der Kragen: "Das ist unerhört. So was muss deutlich weiter im Vorfeld geklärt werden." Ursula Engert blieb nichts anderes übrig als die Anwesenden zu vertrösten. Man möchte abwarten, was sich bei der Sitzung des Zweckverbands am 04.12. ergibt und sich dann auf Grundlage dessen entscheiden.

Obwohl das Thema Kläranlage offensichtlich die meisten Bürgerinnen und Bürger beschäftigt, wurden aus dem Plenum noch andere Punkt bemängelt. Zum einen sei der Zustand des Alten Friedhofs respektlos gegenüber den Verstorbenen, wie ein Eisinger es mit klaren Worten ausdrückte.

Zudem monierten einige der Anwesenden die Heizsituation in der Schulturnhalle. Diese soll offensichtlich übermäßig beheizt werden, was den Sportbetrieb erschwert und auch einen zu hohen Energiebedarf zur Folge hat. Erste Nachforschungen von Ursula Engert ergaben, dass im letzten Jahr sogar zusätzliche Heizgeräte aufgestellt werden mussten. Durch die aktuellen Baumaßnahmen in manchen Gebäudeteilen gestalte sich die Steuerung der Heizung als schwierig. Nach Abschluss der Arbeiten erwarte man eine Besserung des Problems.

 
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