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KIST/WÜRZBURG
Kister Bürgermeister muss zahlen
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:24 Uhr

Ist Bürgermeister Volker Faulhaber Opfer einer politischen Intrige – oder Täter, der die Gemeinde schädigt? Diese Frage beschäftigt die Kister spätestens seit der Berichterstattung dieser Zeitung über die Auseinandersetzung im Gemeinderat, die auf mainpost.de heftig diskutiert wird.

Die Tatsachen: Der hauptamtliche Bürgermeister der 2500-Einwohner-Gemeinde hat Straftaten im Bereich der kleineren und mittleren Kriminalität begangen, deren Weiterverfolgung vor einem Jahr von der Würzburger Staatsanwaltschaft gegen eine Geldauflage von 1750 Euro eingestellt worden ist. Es geht zum einen um private Steuerdelikte und zum anderen um Untreue zum Schaden der Gemeinde.

Die Staatsanwaltschaft hat nach Anzeige von vier Gemeinderäten ermittelt, dass der in Kreuzwertheim wohnende Bürgermeister unberechtigt Reisekosten gegenüber der Gemeinde abgerechnet hat, diese teilweise gleichzeitig als Werbekosten in der Steuererklärung angegeben und den geldwerten Vorteil seines Leasingvertrages nicht versteuert hat. Alles in den Jahren 2006 bis 2010.

„Im juristischen Sinn bin ich unschuldig,“ behauptet Faulhaber, der nach Informationen dieser Zeitung rund 3750 Euro netto verdient. „Auf fünf Seiten hat man mir in der Anzeige alles mögliche unterstellt, von dem letztlich nicht viel übrig geblieben ist“, erklärt der seit 2002 amtierende SPD-Bürgermeister im Gespräch mit der Redaktion.

Eingestellt hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Falschbeurkundung, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht gab. Auch den Vorwurf, dass sich der 53-Jährige ohne Genehmigung des Gemeinderats und auf Kosten der Gemeinde einen Zweitwohnsitz im Rathaus eingerichtet habe, hält die Staatsanwaltschaft für nicht bewiesen.

Warum hatte das Gemeindeoberhaupt überhaupt von 2006 bis 2011 eine Nebenwohnung im Rathaus gemeldet? „Ich dachte als Bürgermeister macht das Sinn“, sagt Faulhaber.

„Im juristischen Sinn bin ich unschuldig.“
Volker Faulhaber Bürgermeister

Warum hat er sich seit 2002 Reisekosten bezahlen lassen, die ihm nicht zustehen? „Ich wusste das nicht“, sagt der Diplom-Verwaltungswirt. Und warum hat er diese dann teilweise noch mal als Werbekosten von der Steuer abgezogen? „Beim Einreichen der Steuererklärung wurde etwas verwechselt.“ Doch diese Geschichten seien seit 2012 abgeschlossen, „dass sie jetzt noch mal raus geholt werden, ist purer Wahlkampf,“ sagt Faulhaber.

Öffentlich gemacht hat Faulhaber die Sache allerdings kürzlich selbst. Bei der Bürgerversammlung Ende November erklärte er, es sei ein „Fehler“ gewesen, Dienstfahrten außerhalb seiner Arbeitszeit als Bürgermeister abgerechnet zu haben. „Die Kosten habe ich zurückgezahlt.“ Dass der „Fehler“ als Straftat mit einer Geldauflage belegt wurde, erwähnte der Bürgermeister auf der Bürgerversammlung aber genauso wenig, wie er Kritiker zu Wort kommen ließ. Stattdessen schilderte er, wie seine Familie unter den Ermittlungen gelitten habe und wie enttäuscht er von denen sei, die ihn angezeigt haben: Gemeinderäte von der Liste „Bürger für Kist“ und der CSU.

CSU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Kister Rechnungsprüfungsausschuss Klaus-Dieter Philipp erklärt: „Wir haben die unrechtmäßigen Abrechnungen 2010 bemerkt und Faulhaber vergeblich aufgefordert, den Sachverhalt aufzuklären.“ Dieser wartete auf die Prüfung des Landratsamtes und zahlte im März 2012 Reisekosten für die Jahre 2007 bis 2009 zurück. Laut Faulhaber waren das 666 Euro.

Doch was ist mit den Reisekosten der Jahre 2002 bis 2006? Faulhaber hat laut dem Kister Prüfungsausschusses in dieser Zeit rund 5000 Euro zu Unrecht erhalten. Das Landratsamt meint Rückforderungsansprüche seien verjährt. Faulhaber meint das auch: „Die Reisekostenabrechnung wurde ja damals von der Gemeinde geprüft und bestätigt. Irgendwann muss diese Sache doch abgeschlossen sein.“ CSU und BfK sehen das anders: Für sie steht Faulhaber in der moralischen Pflicht. Jetzt haben sie einen Anwalt damit beauftragt, dieses Geld für die Gemeinde zurück zu holen.

 
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Manuela Göbel
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  • und was wäre denn gewonnen wenn Herr Faulhaber auch bereits verjährte Reisekosten zurückzahlt? Stellen sich diese Herren dann hin und danken öffentlich ihrem Bürgermeister für die moralische Abbitte? Nein, er würde wieder öffenltich auf die Schlachtbank geführt werden - dann wird es heißen: "Seht her er hat gezahlt, er hat somit zugegeben dass er ein Verbrecher ist - dieser Mann ist untragbar!" Hier wird kein viel zitierter Graben zugeschüttet sondern ein noch tieferer Graben geschaufelt. Es hat scheinbar keiner den Anstand und die Moral Herrn Faulhaber um ein Gespräch unter Ausschluss der Öffenltichkeit zu bitten um die "Angelegenheit" zu klären. Aber das wäre j ain Zeiten des Wahlkampfs wohl nicht mehr werbewirksam.....
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  • hometruth
    ... der Bgm. hatte mehrmals Gesprächsmöglichkeiten unter 4, bzw. 6 Augen. Hierzu hat er zuletzt sogar seinen Geschäftsstellenleiter als "Zeuge" hinzugezogen. Er hätte bezahlen können und es wäre nicht weiter erwähnt worden... Warum sollte er es auch gedankt bekommen, wie sie schreiben? Sagen sie danke zu einem Taschendieb, der ihnen ihre Geldbörse wiedergibt?
    Dankt es ihnen die Sparkasse, wenn sie einen Kredit zurückbezahlen? Ich denke, nicht zu motzen ist in diesem Fall genug gelobt.
    Und um Menschen geht es auch bei den 4 Gemeinderäten, bei ihren Familien und Freunden. Auch die, die sich mutig hinstellen und Geld DER BEVÖLKERUNG zurückfordern sind Menschen!
    Ihre Scheinheiligkeit in allen Ehren, dieses letzte Fass hat er auf der Bürgerversammlung selbst aufgemacht! In Anwesenheit der MainPost ("sie hören jetzt bitte mal weg") wieder die armen Kinderchen ins Feld zu führen - ich kann ihnen sagen - Kritiker wurden in Kist schon wesentlich heftiger angegriffen...
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  • habt ihr eigentlich alle vergessen dass es bei dieser ganzen "Sache" um einen Menschen geht? Ich finde es einfach nur noch schlimm wie hier über einen Menschen öffentlich geurteilt wird. In einem Unternehmen hätten die Personen die diese verachtenden Äußerungen von sich geben bereits ein Verahren wegen Mobbings am Hals und wären ihren Job los. Bei den Mitgliedern des Gemeinderates von CSU und BfK handelt es sich vermeintlicherweise um gebildete Menschen (ehem. Leiter einer Sparkassenfiliale, tragender Mitarbeiter im Gewerbeaufsichtsamt, Dipl. Verwaltungswirt ). Hier gehe ich davon aus, dass diese Personen wissen wie man mit Menschen umgeht und wie man mit vernünftigen Mitteln ein Ziel erreichen kann! Wie man seine Kinderstube und seine Erfahrung derart mit Füßen treten und vergessen kann ist mir völlig unverständlich! traurig. Ich würde mich bei diesem Auftreten und menschenverachtenden Verhalten ebenfalls auf die Verjährung berufen und nicht mehr kooperieren wollen.
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  • Na klar, jetzt sind es natürlich wieder die "bösen" Rechnungsprüfer und die "böse" CSU/BfK.

    Jetzt sag ich Ihnen mal eines von wegen Mobbing: Fragen Sie mal den ehem. Kämmerer Herbert Scheder oder Fr. Müller (ehem. Rathausmitarbeiterin) oder Hrn. König (ehem. Bauhofleiter u. BfK-Fraktionsvorsitzender (!)) oder noch eine Hand voll anderer ehemaliger (!) Gemeindemitarbeiter, die allesamt in der Amtszeit von Hrn. Faulhaber gekündigt haben bzw. vorzeitig in Rente gegangen sind!! Ausgerechnet ihn jetzt als Mobbing-Opfer hinzustellen ist ja wohl der Gipfel der Unverfrorenheit!!!

    Sie sagen, bestimmte Herren hätten keine Kinderstube? Wer hat denn jetzt genommen und genommen und will partout nichts zurückgeben?! Wer denn?! Ich frage Sie, der Sie es ja offenbar gerne sähen, wenn jene Herren ihren Job loshätten: Warum sitzt dann Faulhaber eigtl. immer noch im Rathaus?? Sollen diejenigen von CSU/BfK vllt dabei zuschauen, wie sie systemat. als Verleumder diskreditiert werden??
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  • Man braucht mit den hier üblicherweise Kommentierenden (sightseeing, Ogopogo, Urmele und noch ein paar..) gar nicht darüber diskutieren, handelt es sich bei diesen doch um die entsprechenden Personen, die uns allen aus CSU, BfK und Iglu nur allzugut bekannt sind. Dass man hier mit Moral oder gar Menschlichkeit nicht weiter kommt, sollte mittlerweile jedem klar sein. Es ist völlig egal, ob nun Fakten (die sie sich so oder so zurecht biegen, wie sie es gerade brauchen) oder gar Rechtsprüche (denn sie sind schließlich ihre eigenen Richter) vorliegen. Akzeptiert werden diese ja sowieso nicht. Hier wird wieder groß auf Moralkeule gemacht, weil der Bürgermeister Dinge nicht bezahlt hat, die er auch gar nicht bezahlen muss. Gleichzeitig verabschiedet man sich aber auf ein Niveau, bei dem jegliche Moral schon lange hinter sich gelassen wurde. Doppelmoral ick hör dir trapsen....selbst der Pater schämt sich mittlerweile für den Ort! Und zwar nicht wegen Hr. Faulhaber oder der SPD....
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  • hatte wirklich lange überlegt ob ich überhaupt einen Kommentar schreibe und letztlich bin ich froh es getan zu haben. hometruth und ogopodo haben mir soeben den lebenden Beweis geliefert, dass scheinbar keine Meinung außer der eigenen zählt und sie die einzig wahre Wahrheit von sich geben. Hans Balder ich muss Ihnen recht geben - wenn sich der Pater schon für seinen Ort schämt dann bedarf das m. E. n. keiner weiteren Kommentierung mehr! Das ist bitter und regt hoffenltich zum Nachdenken an - jedenfalls kann man sich das nur wünschen!!!!
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  • Werfe den ersten Stein. Besonders Herr König ist bestimmt nicht geeignet über Hr. Faulhaber zu richten...
    Ich würde es gerne sehen wenn die Herren ihren Job FÜR Kist machen würden und nichts anderes. Aber nachdem sie ja schon in einem anderen Kommentar eingeräumt haben, dass Alfred Scheder(und nicht nur er) mit der Rumpöbelei die Inhalte der CSU/BfK kaputtmache, steht ihre Argumentation hinsichtlich der "Kinderstube" auf eher wackligen Füßen.
    Sie sind es doch, die Hr. Faulhaber aus Kist jagen wollen...Von Moral kann man ja schon lange nicht mehr sprechen, eher von Doppelmoral. Vertrauen in deutsche Rechtsstaatlichkeit haben sie ja auch nur so weit, wie ihnen das Urteil passt. Es sind weder christliche noch soziale Verhaltensweisen die ihresgleichen an den Tag legen. Im übrigen kann ich Hans Balder nur beipflichten.
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  • Lange habe ich gezögert hier zu reagieren aber als lebenslanger Kister muss ich schon klarstellen, dass ich hier keinen Grund sehe, mich für Kist zu schämen. Und sollen sich etwa die mutigen Gemeinderäte die trotz aller Widerstände und Anfeindungen ihrer Pflicht nachkommen schon gar nicht. Einzig ein Kreuzwertheimer hat wohl einen guten Grund sich seiner kriminellen Handlungen zu schämen! Und auch dafür dass er den unserer Heimatgemeinde (und seinem Arbeitgeber) zugefügten Schaden nicht ersetzt.
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  • ... Interessanterweise ist Hr. Kopp ja nicht nur SPD-Fraktionsvors., sondern auch Grundstückseigentümer im neuen Baugebiet "Flussäcker", das momentan auf Eis liegt, weil gerade der Verwaltungsgerichtshof in München nach einem von einer Kister Bürgerinitiative eingelegten Normenkontrollantrag den betr. Bebauungsplan auf seine Rechtmäßigkeit überprüft. Es geht dabei um die Frage, ob die Gmd. dadurch rechtswidrig gehandelt hat, dass sie existierende (aber im Rathaus "verschollene") Pläne über im Plangebiet liegende Drainagen zur Grundwasserentwässerung angrenzender, bestehender Häuser ignoriert hat. Die Initiative (die die Eigentümer jener Häuser vertritt) sieht die Gefahr, dass durch die Zerstörung der Drainagen aufgrund der Bebauung im neuen Wohngebiet, die mit den Drainagen beabsichtigte Grundwasserentwässerung jener Häuser nicht mehr sichergestellt ist und somit unweigerlich (mitunter sogar die Statik beeinflussende) Schäden an ihren Häusern entstehen würden. Und jetzt kommt der Clou:
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  • Zurück zum Thema: Hr. Faulhaber behauptet tatsächlich, dass die Abrechnungen der vorangegangenen Jahre 2002 bis 2006 genehmigt worden seien. Fakt ist: Die Rechnungsprüfer haben die Aufgabe, Unterlagen nur stichpunktartig zu prüfen - bei 15 Ordnern nachvollziehbar. Erst 2010 wurde man durch einen Hinweis der damaligen Kämmerin (@Redaktion: diese Tatsache ist erwiesen, fragen Sie sie selbst) auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam und hat nun genauer nachgeschaut. Da kam dann nach und nach immer mehr ans Tageslicht: der Eisberg war viel größer als es die sichtbare Spitze vermuten ließ und hat - wie man jetzt sieht - unglaubliche Ausmaße. So unglaublich, dass sie fast niemand im Ort glauben konnte oder besser: wollte. @Redaktion: fragen Sie bitte Hrn. Philipp, wie z.B. die Herren Gemeinderäte und Rechnungsprüfer Kopp und 2. Bgm. Siedler (beide SPD) die Unterlagen von Hrn. Faulhaber geprüft haben und wer sich eigentlich immer schnell die betr. Unterlagen zuerst geschnappt hat. Zur Info:..
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  • Denn für die Anwendung des § 153a StPO darf sowohl die "Schwere der Schuld nicht entgegenstehen" (was ja aber eigtl. erst im Laufe eines Verfahrens durch Zeugenvernehmung etc. erst richtig festgestellt werden kann) und "die Auflagen müssen geeignet sein, das öfftl. Interesse an der Strafverfolgung zu beseitigen". Die Verfahrenseinstellung wird i.d.R. zwischen StA und Verteidigung ausgehandelt, das Gericht stimmt dann in den meisten Fällen nur noch zu (wollen sich auch keine große Arbeit mehr machen). Diese als "Deal" bezeichnete Praxis hat v.a. in letzter Zeit wieder zu größeren Diskussionen geführt, insb. seitdem sich das BVerfG dbzgl zum letzten Mal geäußert hat. Dort hat es gesagt, dass seine vorangegangene Entscheidung zur Verfassungsmäßigkeit des § 153a StPO von der Rechtspraxis offensichtlich falsch verstanden wurde - denn eine Einstellung soll nur unter engen Voraussetzungen im Einzelfall erfolgen und muss die Ausnahme bleiben. "Wir haben so viel zu tun" ist jedenfalls kein Arg!
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  • Und da bin ich gleich beim nächsten Punkt: Ich frage mich, wann es eigentlich ein größeres öffentliches Interesse an einem Hauptverfahren geben soll, wenn es sich bei dem Angeschuldigten um einen Amtsträger handelt, der gerade in seiner Eigenschaft als Amtsträger Straftaten begangen hat, und zwar zulasten gerade der betreffenden Körperschaft? Und noch dazu, wenn sich derjenige dreisterweise sogar weiter um das Amt des Bürgermeisters bewirbt! M.a.W.: Der zuständige Staatsanwalt Dr. Emmert muss sich die Kritik an seiner Einstellungsentscheidung und dem mitunter inflationären Gebrauch der Einstellungsmöglichkeit nach § 153a StPO also durchaus gefallen lassen! Schließlich hatte dies ursprgl. (bei Einführung 1975) an sich nur den Sinn, die Justizbehören vor einer Arbeitsüberlastung zu schützen, d.h. § 153a StPO war zunächst nur für Kleinsttäter (Verkehrsdelikte, Ladendiebstahl) vorgesehen. 1993 wurde dies aber auch Fälle der mittleren Kriminalität ausgedehnt (s. Mannesmann-Prz.) ...
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  • Ich bin wirklich dankbar dafür, dass dieses Thema und auch alle weiteren damit in Zusammenhang stehenden Dinge jetzt endlich einmal aufgearbeitet werden. Und Fakten genannt werden können, ohne als Verleumder dazustehen. Jeder Faulhaber kann zwar tatsächlich behaupten, dass er de jure als unschuldig zu behandeln ist - denn nach dt. Recht gilt die Unschuldsvermutung solange bis sie widerlegt ist, und das ist sie durch die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch Zahlung einer Geldauflage eben nicht.

    Dennoch: wenn ich an Hrn. Faulhabers Stelle tatsächlich unschuldig wäre, wie er es immer wieder behauptet hat (er hat ja im Gegenteil die Stacheln gegen diejenigen aus(ge)fahren (lassen), die ihm auf die Schliche gekommen sind), dann hätte ich es auf ein Verfahren ankommen lassen, um einen Freispruch zu erreichen - denn das ist ebenso wenig erreicht wie ein Schuldspruch. Zumal er als Bgm. eine öfftl. Person ist, dem gerade im Zusammenhang mit seinem Amt jene Dinge vorgeworfen werden.
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  • hometruth
    ...ja, das kann sich dieser Mensch seit Jahren hervorragend.
    Es gibt in Kist nur noch Leute, die "gegen" oder "für" den Bgm. sind. Er hat es, wie kein Zweiter, geschafft Vereine, Freundschaften, ja sogar Familien mit einem tiefen Graben zu versehen! Wenn man etwas gegen ihn gesagt hat, galt man als Verweigerer oder als Neider ("Begreift endlich, dass WIR jetzt die absolute Mehrheit haben und jetzt dran sind"-Zitat eines SPD-Gemeinderats). Oft wurde man im Ort gefragt "was habt ihr eigentlich gegen unseren Volker?" - von nehezu allen Seiten.
    Vielleicht geht jetzt dem Einen oder Anderen mal ein Licht auf, dass er vielleicht nicht ganz so unschuldig ist und das Ganze nicht ganz so harmlos wie gerne behauptet.
    Komisch - wenn es in der Zeitung steht, wird es plötzlich geglaubt... Aber gut, solange es hilft, dass in Kist endlich wieder Ruhe eintreten kann und man mit dem Verfüllen der Gräben beginnen kann!
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  • Vorschlag für den Bgm.: Der Gemeinde Kist den entstandenen Schaden erstatten, wenn möglich mit Zinsen. Schreibtisch räumen und zurücktreten.
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  • jhuller@gmx.de
    Bei dem was ich hier ließe, stelle ich mir die Frage, was dieser Bürgermeister eigentlich erreichen möchte. Dass man im heutigen Steuerdschungel den Überblick verliert, kann ja mal passieren, dann macht man eine Nachzahlung und alles ist okay. Warum aber lässt ein Bürgermeister diese Situation so derart eskalieren und die Sache in der Öffentlichkeit breit treten? Kommt es ihm darauf an, als Opfer dazustehen? Glaubt er, er würde aus Mitleid bei der nächsten Kommunalwahl wieder gewählt? Wenn das so wäre, dann grenzt das für mich an so große Dummheit, dass er mir wirklich fast leid tut. Es könnte aber auch sein, dass hier ein kleiner Beamter in eine Rolle geschlüpft ist, der er nicht gewachsen ist. Ich finde diesen Vergleich mit Wulff sehr passend. Der glaubt ja bis heute noch, dass er das Opfer ist und hat im Grunde genommen nichts begriffen.
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  • urmele
    In Zeiten wo ArbeiterInnen wegen Cent-Beträgen rechtmäßig gekündigt werden. Arbeiter der städt. Müllabfuhr mit Abmahnungen zu rechnen haben, wenn Sie als Weihnachts-aufmerksamkeit von Bürgern 1 Euro entgegennehmen (Antikorruptionsrichtlinie).
    Wird ein Bürgermeister (Kommunalbeamter), der nachweislich Hunderte von Euros einer Gemeinde veruntreut bzw. zu Unrecht bezieht, nicht einmal mit einer klitzekleinen Rüge vom Landratsamt bedacht. Von einem Disziplinarverfahren oder gar Amtsenthebungs-verfahren will ich ja gar nicht sprechen.

    Das andauernde Schweigen der vorgesetzten Dienstaufsichtsbehörde (Landratsamt) ist somit absolut nicht nachvollziehbar. Irgendwo läuft doch da was schief, oder???
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  • urmele
    Gottseidank werden hier jetzt mal die Fakten auf den Tisch gelegt. Schluss mit dem "rumgeeiere". Ich bin mal gespannt, wie sich manche Kommentatoren des Samstagsartikels jetzt positionieren!
    Was jedoch am meisten irritiert sind die Aussagen von Herrn Faulhaber. Er sieht sich immer noch als Opfer einer Intrige. Fassungslos!!!
    Leider wurde und wird diese Sicht auch durch die herrschende Mehrheit des Gemeinderates gedeckt. Ich erinnere da an die Aussage eines SPD-Gemeinderates, in der entsprechenden Diskussion im Jahre 2012, zu diesem Thema. Herr Faulhaber wurde damals schon auf seine moralische Verpflichtung hingewiesen, dass er doch das zu Unrecht zu viel erhaltene Geld zurückzahlen solle:
    "Moral muss man sich auch leisten können!" Einfach sensationell, wie hier mit Gemeindegeldern umgegangen wird.
    Diesen Satz werden sie natürlich in keinem Protokoll der Gemeinderatssitzung finden. Ja, ich weiß, wir führen nur ein Ergebnisprotokoll.
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  • klabur
    der Wulff-Efekt auch nach Kist? Diese Frage musste ich mir schon stellen, als ich den Artikel über den Kister Bürgermeister gelesen habe. Gleiches Spielchen. Erst fühlt er sich unschuldig, dann räumt er ein, jetzt muß er zahlen. Wie geht es in Kist weiter? Bin mal gespannt.
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  • hometruth
    ...war der Betrag nur um einiges kleiner, die angebotene "Geldstrafe" dafür umso größer...
    Allerdings fühlte sich unser ehemaliger Bundespräsident unschuldig genug, sich auf einen Prozess einzulassen zwinkern
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