Die fünfte Jahreszeit hat offiziell begonnen, und in Kist hieß das am Wochenende nur eines: Schlüssel her oder wir kommen rein! Die Kister Faschingsfreunde Die Holzböck ließen es sich nicht nehmen, den Dorfplatz zu stürmen, weil das Rathaus ja umgebaut wird.
Mit lautem "Kist Helau!" und scharfem Blick auf den Schlüssel von Bürgermeister Volker Faulhaber zogen die Narren durch die Straßen bis vor die "heiligen Hallen" der Gemeindeverwaltung. Der Bürgermeister, sichtlich beeindruckt von der Übermacht, versuchte sich zunächst in Ausreden – vergeblich. Angeführt von einer höchst amüsierten Richterin (Nicole Häußler) verlasen die Holzböck ihre humorvolle Anklageschrift.
Bürgermeister und Gemeinderäte hätten es versäumt, während der fünften Jahreszeit zumindest einen Hauch von Humor und Heiterkeit in ihre Reden und Kleidung zu bringen. "Langweilige Anzüge gehören in die Steuerprüfung, aber nicht in die Faschingszeit!" Und das Rathaus sei im vergangenen Jahr nur "sparsam" geschmückt gewesen. "Ein paar bunte Luftballons? Das ist bestenfalls Kindergeburtstag, aber sicher kein Fasching!" wurde moniert.
Faulhaber gab sich geschlagen, aber nicht ohne Gegenwehr: "Ja, das mit den Luftballons, das war ein Versehen. Aber nächstes Jahr hängen wir Girlanden, bis das Rathaus platzt!"
Die diesjährige Session steht zudem im Zeichen des Jubiläums: 44 Jahre Holzböck! Um diesen Anlass gebührend zu feiern, hatten Kinder die Möglichkeit, den Jubiläumsorden zu gestalten. Den Wettbewerb gewann Laurin Müller, dessen kreativer Entwurf unter großem Jubel enthüllt wurde. Nach langem Geplänkel und humorvollen Wortgefechten übergab Faulhaber schließlich den begehrten Rathausschlüssel. Doch nicht ohne augenzwinkernde Warnung: "Passt gut darauf auf, denn ab Aschermittwoch will ich ihn zurück – samt Girlanden!"
Die Holzböck nahmen die Machtübernahme mit Jubel und Musik entgegen. "Ab jetzt regieren wir! Und das Rathaus wird so bunt wie der Faschingsumzug selbst!" erklärte die Sitzungspräsidentin.