Bei seiner Sitzung im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses lag der Fokus der Beratungen des Kister Gemeinderates auf der Verabschiedung der Haushaltssatzung für 2023. Die neue Kämmerin Anja Hechtel hatte das Zahlenwerk perfekt vorbereitet, und der Vorsitzende des Finanzausschusses, Manfred Spiegel (SPD), trug das Zahlenwerk in groben Zügen vor.
Trotz großer Investitionen schafft es die Gemeinde Kist, auch im Jahr 2023 ohne neue Schulden auszukommen. Seit dem Jahr 2022 ist man schuldenfrei, hatte Spiegel ausgeführt. Die Verwaltung plant mit einem Volumen im Verwaltungshaushalt von rund 6,02 Millionen Euro. Gegenüber dem Ansatz von 2022, der rund 5,66 Millionen Euro betrug, ist dies ein geringerer Ansatz. Ebenso wird mit rund 2,97 Millionen Euro im Vermögenshaushalt auch mit einer geringeren Summe als noch 2022 geplant (rund 3,05 Millionen Euro).
Gesamt heißt dies, dass man in diesem Jahr mit einem Haushaltsvolumen von rund 8,97 Millionen Euro plant, im vergangenen Jahr waren es noch 9,07 Millionen Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt ist mit 503.531 Euro sehr ordentlich, so Spiegel. Er wies darauf hin, dass sich die Einnahmeseite seit 2020 verbessert habe, sodass Investitionen leichter durchführbar seien.
Ehemaliges Feuerwehrgerätehauses wird zu einer "Kulturkiste"
In der langen Liste, die sich die Gemeinde in diesem Jahr vorgenommen hat, sticht vor allem der Umbau des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses zu einer "Kulturkiste" mit geplanten 700.000 Euro heraus, ebenso die 150.000 Euro für den Architektenwettbewerb zur Neugestaltung der gemeindlichen Sportanlage. Zudem ist ein neues Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr mit 185.000 Euro vorgesehen und in die Sanierung der Straßen, aktuell ist es die Brennofenstraße als größte Baustelle, fließt ebenfalls ein großer Batzen Geld.
Um weiterhin schuldenfrei zu sein, musste allerdings aus der allgemeinen Rücklage der Betrag von 945.000 Euro entnommen werden. Mit Hinblick auf den geplanten Neubau der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Ahlbachgruppe hoch fünf, in der sich die Gemeinden Waldbüttelbrunn, Waldbrunn, Hettstadt, Eisingen und Kist zusammengeschlossen haben und die bis 2028 fertiggestellt sein soll, mahnte Manfred Spiegel zum "vorsichtigen Wirtschaften". Kist muss zu dem neuen Bauwerk, das oberhalb der bisherigen Kläranlage in Waldbüttelbrunn entstehen soll, eine eigene Zuleitung bauen, die allein einige Millionen Euro verschlingen wird.
Hinweis an die zahlreichen Zuhörer der Sitzung
Ohne Nachfragen wurde die Haushaltssatzung einstimmig verabschiedet. Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD) merkte dazu für die wieder zahlreich erschienenen Zuhörer an, dass diese Haushaltssatzung nichtöffentlich im Finanzausschuss vorberaten wurde, damit die Kämmerin die eventuellen Änderungen noch einarbeiten konnte. Das wollte er klarstellen, damit nicht der Eindruck entsteht, es werde hier nicht ausführlich über das Thema beraten. Hier sei man sich allerdings weitgehend einig gewesen bei den Vorberatungen, berichtete der Bürgermeister von der Sitzung des Ausschusses. Manfred Spiegel dankte der neuen Kämmerin für ihre hervorragende Arbeit. Es sei richtig gewesen, diese Stelle intern zu besetzen, stellte Spiegel fest.
Einstimmig beschlossen wurde außerdem die neue Satzung für Stecker- und Balkonsolargeräte, die es den Bürgerinnen und Bürgern von Kist erlauben soll, einen Zuschuss der Gemeinde zur Anschaffung zu erhalten. Entsprechende Antragsformulare sind auf der Homepage der Gemeinde abrufbar.
Es wäre schön, wenn die MP vielleicht hier einmal genauer nachfragen könnte. Und auch einmal einen Vergleich zu anderen Gemeinden zieht bzw. entsprechende Erkundigungen über Derartiges bei der Rechtsaufsicht einholt. Als normaler Bürger bekommt man hier keine Auskunft.