Zwei besondere Geschichten stellten die Kerwäburschen und -mädels auf den beiden Umzugswägen vor. Sie beschäftigten sich aber auch intensiv mit dem Nachbarort, mit der Zukunft der eigenen Kirchweih und mit Missgeschicken.
In Ippesheim fragt man sich, wo denn die ganzen jungen Ippesheimerinnen und Ippesheimer sind, die sich Jahr für Jahr die Kerwä entgehen lassen. Personalnotstand wird beklagt. So unterstützen seit 2022 die Mädels die Kerwäburschen und seit 2023 dürfen, wie der 56-seitigen Kerwäzeitung zu entnehmen ist, auch verheiratete Burschen und Mädels mitwirken.
Das scheint nicht allen im Ort zu gefallen. Statt aber dies ständig negativ zu kommentieren, wünscht sich die Jugend positives Denken und Dankbarkeit, denn die Burschen und Mädels gäben jedes Jahr ihr Bestes, die Kerwä aufrechtzuerhalten.
Intensiv wird bei der diesjährigen Kirchweih der Frage nachgegangen, ob es Bullenheim überhaupt gibt. Andernorts fragt man sich, ob Bielefeld existiert. Vielen Spuren wird nachgegangen. Jüngstes Zeichen: das "Kerwaprogramm Bullenheim" im Mitteilungsblatt. "Anhand der Mickrigkeit dessen erkannt man jedoch schnell, dass es sich nur um eine Vortäuschung der Echtheit handelt", ist in der Kerwäzeitung nachzulesen. Vieles wird beleuchtet, doch letztlich lautet das Ergebnis: Bullenheim gibt es gar nicht.
Was aber real passiert ist, ein vierbeiniges Lebewesen feierte vergangenes Jahr auf mehreren Kirchweihen. Beim Metzger in Gollhofen hatte alles seinen Anfang genommen. Dort wollte die Ziege kein Kirchweihbraten werden und war entwischt. Sie besuchte die Kirchweih in Ippesheim und anschließend die in Weigenheim. Doch dort wurde sie wieder erwischt.
Weniger auf Ziegen als auf Rehe hatte es ein Jäger abgesehen, der sich in Tarnoutfit postierte. Leider dachte eine Autofahrerin an einen Heckenschützen und alarmierte die Polizei. Für den Jäger, selbst Polizist, war es gar nicht so einfach, seine Bad Windsheimer Kollegen davon zu überzeugen. "Nach langem Hin und Her hem die Cops dann endlich unnern Jägermou verifiziert", hieß es in der Predigt.