
Seit dem vergangenen Jahr hat Kirchheim mit Pfarrer Benjamin Lubega einen neuen Seelsorger. Bei den Menschen kommt er gut an. Unvergessen ist sein Auftritt bei der Faschingsprunksitzung im vergangenen Jahr als "Lou-Bega". Der Seelsorger aus Uganda hat jedoch auch eine ernste Seite. Aufgewachsen ist er in Mukono, nicht weit von Kampala, einer der am schnellsten wachsenden Millionen-Städte der Welt. Großgezogen von seiner Oma – der Vater war schon früh verstorben – hat er die Not vieler Menschen in der Region am Victoria-See schon früh erlebt.
Der Seelsorger hat in seiner Heimat ein Hilfsprojekt angestoßen, den Bau einer Schule und eines Kindergartens. "Mit dem Projekt möchte ich den Menschen in meiner Heimat etwas zurückgeben", sagt Lubega. Dem katholischen Seelsorger, der derzeit mehrere Pfarreien in der Pfarreiengemeinschaft St. Petrus - Der Fels betreut und dabei ist, seine Doktorarbeit in christlicher Sozialethik an der Universität in Würzburg zu schreiben, ist es gelungen, sich aus der Not herauszuarbeiten. Für Lubega ist Bildung der Schlüssel für die Menschen, um aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen.

Schulgebühren trotz Arbeit zu teuer
"Die Menschen arbeiten zwar viel, sie können sich aufgrund der hohen Schulgebühren aber nicht leisten, ihre Kinder in eine der nahen Schulen zu schicken", erklärt er. Damit bleiben viele junge Leute ohne Ausbildung. "Für sie bleiben meist nur schlecht entlohnte Gelegenheitsjobs", erzählt er.
Wichtigster Arbeitgeber in dem Dorf ist ein Steinbruch, in dem die jungen Männer Ziegelsteine herstellen. Ohne Perspektive auf eine bessere Zukunft seien Alkoholmissbrauch und HIV-Infektionen verbreitet. Es gebe viele Waisenkinder. "Wir hoffen, dass der Kindergarten den armen Kindern und den Waisenkindern der Gemeinde Bildung ermöglicht", sagt er.

Die Schule und der Kindergarten entstehen in dem 500 Familien großen Heimatdorf Lubegas Kagala-Bukerere. Das Bauprojekt, das bereits begonnen hat, finanziert der Pfarrer bisher ganz aus eigenen Mitteln, die – er ist Stipendiat – nicht besonders umfangreich sind. Geplant ist ein einstöckiger Zweckbau.
Dabei sind die Baukosten in dem ostafrikanischen Land überschaubar. Der Pfarrer schätzt sie auf etwa 50 000 Euro. Auch die Menschen vor Ort haben zugesagt, so weit möglich einen kleinen Beitrag zu leisten. Staatliche Zuschüsse gibt es jedoch keine.
Die Gemeinde Kirchheim unterstützt das Hilfsprojekt. Sie hat ebenso wie die Pfarrei ein Spendenkonto eingerichtet.