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Ochsenfurt
Kindergartensanierung: Container als Interimslösung?
2022 steht im Ochsenfurter Maria-Theresien-Heim die Generalsanierung an. Die Kinder müssen in dieser Zeit anderweitig untergebracht werden. Welche Ideen gibt es dafür?
Dem in die Jahre gekommenen Kindergarten Maria Theresia steht eine Generalsanierung bevor.
Foto: Gerhard Meißner | Dem in die Jahre gekommenen Kindergarten Maria Theresia steht eine Generalsanierung bevor.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 09.12.2020 02:13 Uhr

"2022 geht's los", sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG) in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses des Ochsenfurter Stadtrates. Gemeint ist die anstehende Generalsanierung des städtischen Kindergartens Maria-Theresien-Heim (MTH). Sie ist mit ungefähren Gesamtkosten von 3,5 bis 4 Millionen Euro eines der größten Projekte, die die Stadt in den kommenden Jahren angehen wird. Das Gebäude soll, wenn möglich, erhalten bleiben. Es könnte aber ein Anbau nötig werden. Die Planungen haben begonnen.

Im Hauptausschuss ging es nun um den Bauantrag für eine Interimslösung, denn die Kinder benötigen ein Ausweichquartier während der rund zweijährigen Bauzeit. Das Gremium befürwortete einstimmig den Vorschlag, der die Errichtung einer Containeranlage auf dem Gelände zwischen Grund- und Mittelschule und Marktbreiter Straße vorsieht. Daneben würden auch noch andere Unterbringungsmöglichkeiten geprüft, sagte Juks nach der Sitzung im Gespräch mit der Redaktion. Durch den Bauantrag für die Container-Variante aber sei die Stadt handlungsfähig, falls kein anderes Ausweichquartier gefunden werde.

Weiternutzung für die Nachmittagsbetreuung

Die Container-Lösung hat noch einen anderen Vorteil: Die Räume könnten nach der MTH-Sanierung und dem Auszug der Kindergartenkinder eventuell auch eine Zeit lang noch an Ort und Stelle bleiben und als Räumlichkeiten für die Offene Ganztagsschule (OGS) weiterverwendet werden, so der Plan der Verwaltung.

Stadtbaumeister Jens Pauluhn spricht indessen lieber von "Modulbauweise", weil sich "Container" doch arg notdürftig anhört. Dabei, so Pauluhn, hätten solche provisorischen Unterkünfte mit kargen Baucontainern so gut wie nichts gemein und seien recht komfortabel. Bert Eitschberger (SPD), der als Lehrer an seiner Schule derartige Behausungen selbst erlebt, sieht das ein bisschen anders. "Im Winter ist es kalt, und im Sommer ist es warm", schilderte Eitschberger seine Erfahrungen.

Förderung ist an Voraussetzungen geknüpft

Wenn ohnehin später ein Gebäude für die OGS errichtet werden solle, könne das doch eigentlich auch gleich geschehen und auf die Containeranlage verzichtet werden, so seine Idee. Dann könnten zunächst die Kindergartenkinder das Gebäude nutzen und danach die OGS. Mit der Regierung von Unterfranken als Fördergeber sei diese Möglichkeit bereits erörtert worden, sagte Stadtbaumeister Pauluhn.

Demnach könne das Gebäude nicht gefördert werden, wenn es zunächst einer anderen Nutzung zugeführt werden solle. Auch der zeitliche Horizont erlaube solch ein Vorgehen nicht. Und Peter Juks sagte, dass der auch nicht eben kostengünstige Bau der Nachmittagsbetreuung nicht gleich nach der Kindergartensanierung angegangen werden könne, weil dann erst einmal die Sanierung des Rathauses die finanziellen Kapazitäten der Stadt beanspruche.

Reine Interimslösungen sind nicht förderfähig

Die Containeranlage würde schätzungsweise um die 800 000 Euro kosten, sagte Juks. Als reine Intersimslösung sei sie aber nicht förderfähig. Darin könnten fünf Kindergartengruppen mit insgesamt 90 Kindern zwischen drei und sieben Jahren untergebracht werden, dazu kommen zwei Krippengruppen für jeweils zwölf Kinder bis drei Jahre. Derzeit sind im MTH vier Kindergarten-und zwei Krippengruppen untergebracht.

In Anbetracht der doch beträchtlichen Kosten und der Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann sowieso ein festes Gebäudes für die OGS errichtet werden müsse, machte Bert Eitschberger einen weiteren Vorschlag: den Kauf einer gebrauchten, dafür aber günstigeren Containeranlage, selbst wenn diese nicht hundertprozentig den Vorstellungen entsprechen sollten.

Steigender Bedarf an Nachmittagsbetreuung

Ob, wann und wie ein eigenes Gebäude für die Offene Ganztagsschule errichtet wird, sei derzeit noch offen, erklärte Juks gegenüber der Redaktion. Derzeit finde die Nachmittagsbetreuung innerhalb der Schule und ebenfalls unter Verwendung eines Containers statt. Aktuell könnten noch alle Kinder untergebracht werden. Ob die vorhandenen Räumlichkeiten jedoch für einen steigenden Bedarf an Nachmittagsbetreuung ausreichen, insbesondere, wenn es darauf einen Rechtsanspruch gibt, sei ausgesprochen fraglich.

Für diesen Fall habe die Stadt vor einiger Zeit ein rund 2000 Quadratmeter großes Areal vor dem Haupteingang der Mittelschule angekauft, wo sich früher der Weltzbau befand. Dort könnte ein Gebäude für die OGS entstehen, und dort sollen zuvor auch die Ausweich-Container ihren Platz haben.

 
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