
Eigentlich sollte im Januar keine Sitzung des Marktgemeinderats stattfinden. Doch es lag ein wichtiger Tagesordnungspunkt an, der nach Aussagen von Bürgermeister Reiner Laudenbach keinen Aufschub duldete: Die Pläne für die dringend nötige Generalsanierung des gemeindlichen Kindergartens sind fertig und sollten schnellstmöglich zur Genehmigung an das Landratsamt weiter gereicht werden. Dies hat der Gemeinderat dann einstimmig beschlossen. Somit ist - nach dem neuen Feuerwehrhaus - das nächste bauliche Großprojekt der Gemeinde in die Wege geleitet.
"Wir haben reiflich überlegt", sagte Laudenbach und erinnerte nochmals an die Varianten, die diskutiert und geprüft worden waren, um für die Kinderbetreuung in Frickenhausen zeitgemäße und erträgliche Bedingungen zu schaffen.
Ein völliger Neubau an anderer Stelle sei ebenso wie ein Teilneubau aus Kostengründen ausgeschieden. Denn die staatlichen Zuschüsse richten sich streng nach dem Raumbedarf und den sich daraus ergebenden Flächen. Außerdem gibt es eine Obergrenze für die Zuwendungen. So sei nur die Möglichkeit geblieben, den bestehenden Gebäudekomplex an der Segnitzer Straße zu ertüchtigen.
Herausgekommen sei nun eine nachhaltige und kostengünstige Lösung. Angestrebt sei, die Bausumme von einer Million Euro möglichst nicht zu überschreiten. Die Pläne, die in der Sitzung vorlagen, fanden beim Gemeinderat ebenso großes Interesse wie bei den Zuhörern, nämlich Kindergartenpesonal und Eltern.
Äußerlich wird an dem Gebäudekomplex verhältnismäßig wenig verändert. Am auffälligsten wird wohl die die Umwandlung des Daches auf dem Anbau werden, das von einem Satteldach in ein flach geneigtes umgebaut wird, auf dem auch eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden kann. Den Brandschutznachweis für das Sanierungsprojekt erstellt ein Prüfsachverständiger.
Eine wesentliche Anforderung war auch die Schaffung von Barrierefreiheit. Zu diesem Zweck wird beim Haupteingang auf der Südseite eine flache Rampe geschaffen, die auf eine überdachte Außenterrasse führt. Die Überdachung wird so gestaltet, dass sie im Sommer als Sonnenschutz dienen kann, andererseits im Winter noch genügend Licht durch die Fenster hinein lässt.
Die wesentlichen Veränderungen gibt es im Innern. Dort werden die bisher unterschiedlichen Fußbodenhöhen des Erdgeschosses angeglichen und eine Fußbodenheizung installiert. Die Anordnung und Größe der Räume wird den heutigen Erfordernissen und Vorschriften angepasst. Dies gilt für die Personalräume ebenso wie Nebenräume und Sanitäranlagen. Zu den Gruppenräumen gibt es noch einen Intensivraum und Einrichtungen zur Betreuung von Krippenkindern im Alter bis drei Jahren. Für deren Sicherheit beim Aufenthalt im Freien soll auch eine spezielle Einzäunung sorgen. Außerdem soll es im Außenbereich auch eine Toilette geben, damit Kinder nicht mit schmutzigen Schuhen die Toiletten im Gebäude aufsuchen müssen.
Nachdem auch eine Auslagerung des Kindergartens während der Arbeiten aus Kostengründen verworfen wurde, ist bei der Planung der einzelnen Bauabschnitte Koordination gefragt. Denn der Kindergartenbetrieb soll mögichst wenig durch lärmintensive Arbeiten gestört werden. Um Kosten zu sparen, ist auch vorgesehen, dass der Gemeindebauhof mit anpackt. Dies könnte laut Laudenbach beispielsweise bei Abbruchmaßnahmen der Fall sein. Auch ehrenamtliche Helfer aus der Bevölkerung wären willkommen.