
Der Katholische Kindergarten St. Johannes in Margetshöchheim soll erweitert werden. Bereits im nächsten Jahr soll der Bau des neuen Gebäudes, der die Gemeinde rund 8 Millionen Euro kosten wird, starten. Mit der Entscheidung des Gemeinderats für ein Flachdach am vergangenen Dienstag, kann die Planung nun weitergehen.
Auch der anwesende Architekt Stefan Hirsch von Hirsch-Architekten schien erleichtert, als die Frage nach der Dachform des neuen Kindergartens in der Sitzung des Gemeinderats geklärt wurde. Die Entscheidung zwischen Satteldach und Flachdach hatte die Mitglieder über Monate beschäftigt. Noch im November letzten Jahres wurde sich mehrheitlich für ein Satteldach ausgesprochen, obwohl die Architekten bereits damals die Vorteile eines Flachdaches aufgezeigt hatten: Mehr Photovoltaik, die Möglichkeit zur Dachbegrünung, besserer Regenrückhalt, mehr Nachhaltigkeit und außerdem rund 200.000 Euro günstiger als das Satteldach. Zuvor hatte der Gemeinderat vor allem Bedenken geäußert, das Dach könne undicht sein.
Am Ende war es eine Mischung aus Argumenten, die die Gemeinderatsmitglieder für das Flachdach stimmen ließ. Neben den vom Architekten vorgetragenen Nachhaltigkeitsaspekten, spielten auch die Anliegen der betroffenen Anwohner des Kindergartens eine zentrale Rolle. Diese hatten unter anderem Bedenken geäußert, dass Gebäude könne durch ein Satteldach zu massiv wirken und zu viel Schatten werfen, sodass auch sie sich für die flache Variante ausgesprochen hatten. Auch die Frage der Kosten begünstigte die Entscheidung für ein Flachdach. Bürgermeister Waldemar Brohm griff das Thema auf und betonte, es sei auch in Hinblick auf die ungenaue Entwicklung der Baupreise, "wichtig, frühzeitig Einsparpotenziale zu ergreifen". Mit der getroffenen Entscheidung können nun die konkreteren Planungen umgesetzt werden.
Kindergarten St. Johannes: Erweiterung auf zehn Gruppen
Der Katholische Kindergarten St. Johannes bietet zur Zeit Platz für knapp 150 Kinder, in Zukunft sollen Kapazitäten für mehr als 180 Kinder geschaffen werden. Dafür sollen die acht Gruppen um zwei neue Gruppen erweitert werden. Die Bedarfsplanung der Gemeinde hatte diese Zahlen ergeben. Grund für den gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen ist unter anderem das Neubaugebiet auf den Flächen des Scheckert-Lausrain, welches seit 2021 geplant wird und 110 bis 120 Wohneinheiten umfassen soll.

Aufgrund von Sanierungsarbeiten verteilen sich die acht Gruppen des Kindergartens und der Krippe aktuell noch auf verschiedene Gebäude. Während die Kindergartenkinder im Hauptgebäude untergebracht sind, verteilt sich die Krippe auf den sanierten Anbau und provisorische Container.
Steht das neue Gebäude zur Verfügung, sollen dort künftig fünf Kindergartengruppen einziehen, während die Krippe, auch mit fünf Gruppen, im Hauptgebäude untergebracht wird. Geplant ist der Neubau mit zwei Etagen. Unter dem Dach sollen ein Mehrzweckraum sowie die Mensa entstehen.