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OCHSENFURT
Kindergarten als Sanierungsfall
Maroder Dachstuhl, alte Bausubstanz und unzeitgemäße Außenanlagen – der Maria-Theresia-Kindergarten in Ochsenfurt ist in die Jahre gekommen und müsste dringend saniert werden.
Foto: THOMAS FRITZ | Maroder Dachstuhl, alte Bausubstanz und unzeitgemäße Außenanlagen – der Maria-Theresia-Kindergarten in Ochsenfurt ist in die Jahre gekommen und müsste dringend saniert werden.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 29.06.2016 03:31 Uhr

Wenn es stark regnet, dringt Regen durchs Dach. Am Altbau des ehrwürdigen Maria-Theresia-Kindergartens in Ochsenfurt müssen voraussichtlich Teile des Dachstuhls ertüchtigt, wenn nicht sogar erneuert werden.

Das Bild, das Architekt Heiner Brück vom ältesten Kindergarten Ochsenfurts im Bauausschuss des Stadtrates zeichnete, ist kein gutes. Sein Fazit: Der Sanierungsbedarf ist sehr hoch. Die Kosten dafür immens.

1914, am 27. Juni, hielten sich König Ludwig III., seine Ehefrau Marie Therese und fünf Prinzessinen in Ochsenfurt auf. Während der Staatsmann sich im Rathaus mit den Ratsherren traf und anschließend die beiden Ochsenfurter Kirchen besuchte, besuchte Marie Therese den städtischen Kindergarten.

Seit diesem Tag trägt der Kindergarten ihren Namen. So steht es in den Geschichtsbüchern der Stadt.

Mittlerweile sind die beiden Gebäude in der Mangstraße in die Jahre gekommen. Manche Räume im Altbau erfüllen schon längst nicht mehr die Brandschutz-Anforderungen und können nur noch als Lagerräume genutzt werden. Und das Dach hält bei extremen Witterungen den Niederschlägen nicht mehr statt.

Grobe Kostenschätzung

Auch hat es bislang keine größeren Eingriffe in die Bausubstanz des Kindergartens gegeben. Und die Außenanlagen müssten erneuert werden. Architekt Heiner Brück rät dazu, den Kindergarten zu sanieren. Er wurde beauftragt, eine grobe Kostenschätzung zu erstellen, damit der Stadtrat eine Beratungsgrundlage hat.

Die Sanierung des Maria-Theresia-Kindergartens ist seit einiger Zeit ein Streitpunkt im Stadtrat. Während sich CSU und SPD eher für eine Generalsanierung aussprechen, hat die UWG-Fraktion die Haushaltslage im Blick. Und weil diese bekannter Weise eher mau ist, bevorzugt die Bürgermeister-Fraktion, den Maria-Theresia-Kindergarten nach und nach zu sanieren.

Zuletzt hatte dieser Zwist auch dazu geführt, dass die Mehrheit des Stadtrates die Kompetenzen des Bürgermeisters eingeschränkt hat.

Statt 30 000 Euro darf Juks künftig nur noch bei der Bewirtschaftung von Haushaltsmitteln bis zu einem Betrag von 15 000 Euro alleine entscheiden. Auch, weil er vorher Fenster und Kloschüsseln in den Kindergarten einbauen ließ.

SPD und CSU waren der Meinung, dass zumindest die Fenster auch gut bei einer Generalsanierung, für die es Fördermittel gibt, ausgetauscht hätten werden können.

Architekt Brück glaubt, dass die Sanierungsmaßnahmen im Altbau mit dem Landesamt für Denkmalschutz abzustimmen sind.

Auf der Denkmalschutzliste ist der Maria-Theresia Kindergarten aber nicht verzeichnet. „Er hat aber denkmalwürdigen Charakter“, sagt Bauamtschefin Elisabeth Balk. Natürlich auch, weil 1914 die Königin zu Besuch war.

Bleibt die spannende Frage, was muss die Stadt für die Sanierung ihres ältesten Kindergartens bezahlen? Brückner hat die Kosten dafür auf zwei verschiedene Arten geschätzt und kommt auf einen Mittelwert von 1,72 Millionen Euro für dieses Jahr. Nächstes Jahr würde es schon wieder um 2,5 Prozent teurer werden.

Sanierung notwendig

„Nun ist uns glasklar geworden, wie notwendig die Sanierung des Kindergarten ist“, sagte Stadtrat Bert Eitschberger (SPD), seit langem Befürworter einer umfassenden Modernisierung. „Wenn ich höre, dass es durchs Dach regnet und die Sparren beginnen, morsch zu werden, müssen wir handeln.“ Denn das Pflegen kommunaler Einrichtungen sei das Kerngeschäft der Kommune, so Eitschberger.

Bürgermeister Juks beruhigte. „Bei Starkregen sind feuchte Stellen im Dach sichtbar. Bei normalem Regen ist es dicht.“ Aber auch er sieht, dass etwas gemacht werden muss. Nun müsse die Fördersituation abgeklärt und dann das weitere Vorgehen im Stadtrat beschlossen werden.

 
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