Offiziell wurde das Kiliani-Volksfest am Freitagabend mit dem traditionellen Bieranstich durch den Oberbürgermeister eröffnet, richtig los ging es dann am Samstag mit dem traditionellen Umzug der Trachten- und Musikgruppen aus der Region von der Residenz durch die Innenstadt zum Festplatz auf der Talavera. Nach zwei Jahren Zwangspause waren dabei etwas weniger Gruppen und Teilnehmende als früher dabei.
In den Jahren vor der Pandemie zogen beim Trachtenumzug teilweise mehr als 60 Blaskapellen und Trachtenvereine aus ganz Franken mit mehr als 2000 Menschen durch die Stadt. Dieses Mal waren es deutlich weniger, was den Zuschauern allerdings relativ egal war: Wie immer bestand das Publikum bei strahlendem Sonnenschein aus mehreren tausend Menschen, die sich teilweise schon vor dem Start des Umzugs um 12.30 Uhr Schattenplätze in der Schönborn- und in der Domstraße gesichert hatten.
Spielmannszug der TSG Estenfeld führte den Zug an
Auffällig war zum Beispiel die Abwesenheit des Reiter-Fanfarenzugs Großostheim, der bis 2019 immer die Spitze des Festzugs gebildet hatte. Dieses Mal war es der Spielmannszug der TSG Estenfeld in einer blau-gelben Landsknecht-Uniform, der den Zug anführte, gefolgt von den 1. Würzburger Böllerschützen „Julius Echter“ in fränkischer Tracht. Ähnlich bunt und musikalisch traditionell ging es auch weiter. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis mit der Volkstanzgruppe Tauberbischofsheim und der Lengfelder Blaskapelle das Ende des Zugs erreicht war.
Gegen 13 Uhr erreichte der Trachtenumzug das Rathaus, wo die Teilnehmenden von Ratskeller-Wirt Kurt Schubert und seinen Bedienungen mit erfrischendem Mineralwasser versorgt wurden – auch das hat an heißen Sommertagen Tradition. Danach ging es weiter durch das enge Spalier der Schaulustigen auf der Alten Mainbrücke und dann über die Dreikronenstraße zum Festzelt auf der Talavera.
OB Schuchardt, Landrat Eberth und Festwirt Hahn in der Kutsche
Mitten drin wie immer: Die Kutsche mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Landrat Thomas Eberth und Festwirt Michael Hahn. Am Vorabend hatte der OB beim Bieranstich im vollbesetzten Bierzelt mit einem widerspenstigen Zapfhahn zu kämpfen und benötigte insgesamt neun Schläge und einen Ersatz-Hahn, ehe das erste Festbier der Würzburger Hofbräu in die Gläser fließen konnte.
„Wenn es nicht immer gelingt, macht es das für's nächste Mal vielleicht noch mal spannender. Ich habe darüber herzlich gelacht“, sagte Schuchardt am Samstag: „Jetzt sind wir gut erholt bei unserer Kutschfahrt bei strahlendem Sonnenschein durch Würzburg, was will man mehr.“
Begleitet wurde der Bieranstich am Freitag unter anderem von der bayerischen Bierkönigin Sarah Jäger aus Schwandorf in der Oberpfalz und der hohen Geistlichkeit: Sowohl für Dompfarrer Stefan Gessner als auch für den evangelischen Dekan Wenrich Slenczka war es der erste Kiliani-Auftritt im neuen Amt. Schausteller-Sprecher Heiner Distel freute sich am Freitagabend „über das voll besetzte Festzelt, weil dann auch der Platz gut gefüllt ist“.
Kiliani-Volksfest dauert noch bis zum 17. Juli
Das 999. Kiliani-Volksfest dauert noch bis zum 17. Juli und endet mit einem Abschluss-Feuerwerk am Sonntagabend um 22.30 Uhr. Auf der Talavera sind rund 80 Schaustellerinnen und Schausteller mit Fahrgeschäften aller Kategorien vertreten, darunter der 80 Meter hohe „Sky Fall“, ein 54 Meter hohes Europa-Riesenrad und eine Achterbahn mit frei drehenden Gondeln.
Jeweils am Mittwoch ist Familientag mit reduzierten Fahrpreisen. Der Festbetrieb beginnt täglich um 14 Uhr, am Sonntag um 13 Uhr. Gefeiert werden darf von Sonntag bis Donnerstag um Mitternacht, am Freitag und Samstag bis 1 Uhr.
Ich verneige und bedanke mich ganz Herzlich bei allen Mitwirkenden.