Für einen richtig starken Kiliani-Auftakt war das Wetter am Wochenende etwas zu warm, mit etwa 100 000 Besuchern an den ersten drei Volksfesttagen sind die Organisatoren aber zufrieden: „Wetterbedingt war es zwar ein vergleichsweise ruhiger, aber erfolgreicher Auftakt“, sagte der städtische Volksfest-Organisator Uwe Zimmermann am Sonntagnachmittag.
„Die schwüle Hitze merkt man natürlich im Festzelt und auf dem Platz, das macht uns etwas zu schaffen. Aber der Freitagabend war ein starker Auftakt mit einem vollen Haus beim Feuerwerk. Wir sind zufrieden“, so Schausteller-Sprecher Heiner Distel. Perfektes Volksfestwetter mit Temperaturen um die 20 Grad erwarten die Meteorologen nach einer Abkühlung mit Regen am Montag für den Rest der Woche. Trotz der schwülwarmen Witterung zogen aber auch am Sonntag vor allem viele Familien und junge Menschen die Talavera dem Ausflug ins Schwimmbad vor.
Gestartet ist das 987. Kiliani-Volksfest mit dem Bieranstich durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt und einem stimmungsvollen Abend am Freitag – richtig los ging es dann wie immer am Samstag mit dem traditionellen Umzug der Trachten- und Musikgruppen aus ganz Franken. Rund 2200 Teilnehmer zogen bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad von der Residenz durch die Innenstadt und über die Alte Mainbrücke zum Festplatz auf der Talavera.
Fränkische Trachten sind für große Hitze einfach nicht gemacht: „So habe ich wahrscheinlich noch nie geschwitzt“, sagte einer der Musikanten des Elferrat-Spielmannszugs während einer kurzen Musikpause am Vierröhrenbrunnen. Dabei sorgte ein angenehmer Wind noch dafür, dass es einigermaßen auszuhalten war – anders als zum Beispiel vor zwei Jahren, als alle Beteiligten bei fast 40 Grad im Schatten extrem schwitzen und leiden mussten.
Auch den Zuschauern hat es gefallen: Zwischen 4000 und 5000 Menschen, so schätzt Uwe Zimmermann, standen in der Fußgängerzone und auf der Alten Mainbrücke am Straßenrand und winkten den Musikkapellen und Trachtengruppen zu: „Es ist schön zu sehen, wie die Menschen in Würzburg den Umzug dankend und strahlend annehmen.“
Im Bierzelt der Familie Hahn begrüßte Moderator Volker Omert jede Gruppe einzeln, das Zelt war nach Ende des Umzugs sehr gut gefüllt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Eberhard Nuss begrüßten die Teilnehmer: „Zwei Drittel dieser Festgemeinschaft stammt aus dem Landkreis“, freute sich Nuss.
Grund zur Freude hatte auch Domkapitular Jürgen Vorndran – nicht nur, weil eine Abordnung aus Kilians Geburtsort Mullagh im irischen County Cavan beim Umzug und im Zelt dabei war: „Ich kann mich nicht erinnern, dass der Trachtenumzug mal am Namenstag des Heiligen Kilian stattgefunden hat“, sagte Vorndran. Der 8. Juli ist der offizielle Gedenktag des Frankenapostels und Missionars, der der Überlieferung nach im Jahr 689 in Würzburg ermordet wurde.
Zusammen mit Bürgermeister Adolf Bauer gab der Domkapitular dann auch den Takt vor, als das gesamte Zelt gemeinsam das Frankenlied anstimmte – alle sechs Strophen wurden zelebriert. Am Vorabend hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt sein Kiliani-Meisterstück abgelegt: Einen einzigen Schlag brauchte er am Freitag kurz nach 19 Uhr, um das erste Fass Festbier der Würzburger Hofbräu anzustechen.
Auch die Festwirt-Familie hat keinen Grund zu klagen, obwohl bei den Gästen im Zelt der Schweiß in Strömen floss: „Die Leute standen am Freitagabend schon in den Startlöchern, und auch am Samstagabend war die Jugend im Zelt gut vertreten. Wir sind mit dem ersten Wochenende auf jeden Fall sehr zufrieden“, berichtete Senior-Chefin Ilse Hahn am Sonntag.
Das 987. Kiliani-Volksfest auf der Talavera dauert noch 14 Tage bis Sonntag, 23. Juli. Am Mittwoch ist wie immer Familientag mit halben Fahrpreisen und günstigen Angeboten im Festzelt.
ONLINE-TIPP
Viele Bilder von Kiliani-Umzug und Volksfest gibt es online unter mainpost.de/kiliani