
Groß war die Resonanz auf den Aufruf der Mediengruppe Main-Post und des FC Kickers Würzburg unter dem Hashtag #flaggezeigen, die Kickers im Vorfeld ihres letzten Heimspiels der Zweitliga-Saison gegen den SV Sandhausen (Anpfiff Sonntag um 15.30 Uhr) in Wort und Bild zu unterstützen. Rund 500 Kickersfans meldeten sich per Mail und schickten originelle Fotos von sich, ihrer Firmenbelegschaft ihren Kindern oder gar ihrem Plüschtier im Kickersoutfit.
Zu gewinnen gab es dabei zwei mal zwei Tickets für das Spiel und ein Trikot mit den Unterschriften der Mannschaft.
Dazu vervollständigten sie den Satz: „Wir packen das, weil . . .“ mit den verschiedensten Slogans. „Weil die Kickers wie ich heute noch Patient sind, am Sonntag aber zusammen im Stadion obenauf“, schrieb der eine, das Foto zeigte ihn mit Kickersschal im Krankenhausbett.
Foto aus Australien
„Wir packen das, weil ich selber mal bei Euch Kickers Profispieler werden will und dafür sehr viel trainiere!“, schreibt ein Anderer. Das Foto dazu zeigt einen blondhaarigen Buben im Kickerstrikot beim Kopfball, im Hintergrund unverkennbar der rote Felsen des Ayers Rock in Australien.
„Weil wir den besten Neuzugang haben! Ich drück' ganz feste die Daumen!, schreibt ein weiblicher Fan. Auf dem dazugehörigen Foto sitzt ein handgehäkelter Bär mit einem Neuzugang-Babytrikot aus dem Kickers-Fanshop, die linke Tatze ruht auf einen Akkuschrauber, die rechte führt ein Farbrolle. Den Bären hat ihre Mutter gemacht, er „hilft“ einem Freund beim renovieren seiner neuen Wohnung, verrät sie.
Auch prominente Unterstützer.
Auch Prominente wie die Würzburger Bürgermeister, Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, der Kabarettist Frank-Markus Barwassser alias Erwin Pelzig oder der Basketball-Star Dirk Nowitzki senden Unterstütungsbotschaften.
Am weitesten in seiner Unterstützung geht Jürgen Spiegel aus Bieberehren. Im Aufstiegskampf vor einem Jahr ließ er sich schon das Kickers-Logo seitlich auf dem Kopf einrasieren und rot färben. Dieses Jahr musste sein gesamter Hinterkopf herhalten. Von 8.45 Uhr bis 11.30 Uhr saß er am Donnerstagvormittag im Opus-Männerladen in Giebelstadt im Friseurstuhl, erzählt er.
„Ich mache immer so verrückte Sachen.“
„Der Chef hat die Kosten übernommen und der Simon das Logo ohne Schablone 1:1 umgesetzt, das ist echt beeindruckend.“ Wie kommt man auf so eine Idee? „Ich mache immer so verrückte Sachen“, erzählt der 48-Jährige, der momentan auf Arbeitssuche ist „Ich fand es einfach cool, mir etwas ins Haar machen zu lassen, das wächst ja wieder raus.“
Vor dem Spiel selbst wird es am Sonntag eine Stadionchoreographie geben, an der alle Zuschauer teilnehmen können, hieß es von Seiten der Kickers. Der Dallenberg-Supporters-Club wird deshalb keine extra Choreo vor dem Spiel aufführen, sagt Marco Bartsch, Fanbeauftragter der Kickers und Vorstandsmitglied des DSC.
„Wichtiger ist es, während des Spiels die Mannschaft anzufeuern und zu unterstützen, weil es am Sonntag auf jeden Einzelnen und seine Stimme ankommt. Dazu bitte auch auf die Megaphon-Durchsagen aus dem Fanblock achten“, bittet er.
Freitickets für Bedürftige verteilt
Auf eine noch andere Art der Unterstützung setzt zum Beispiel die Veitshöchheimer Firma Wegmann automotive. Dort hat man für das letzte Heimspiel 50 Tickets gekauft. Die werden bedürftigen Familien in Veitshöchheim zugutekommen, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Die Familien“, so Thorsten Thom, Geschäftsführer von Wegmann automotive, „sollen die Möglichkeit haben, den oftmals schwierigen Alltag für eine kurze Zeit hinter sich zu lassen um ein schönes sportliches Ereignis gemeinsam zu erleben.“ Fehlt nur noch der Sieg.
Auf vier Sonderseiten in dieser Ausgabe wünschen die Fans und Geschäftsleute den Kickers für das Spiel am Sonntag alles Gute. Die Gewinner der Tickets sind Angelika Reitzenstein aus Rimpar und Jutta Tague aus Würzburg. Das handsignierte Trikot geht an die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder in Würzburg.
Die guten Wünsche gibt es auch im Internet: www.mainpost.de/flaggezeigen