Der Aufstieg der Würzburger Kickers in die Dritte Liga ist von viel (Vor-)Freude und Spannung bei den Fußballfans begleitet – aber auch von Misstönen am Dallenberg. Einige Anwohner der Flyeralarm-Arena befürchten, dass der höherklassige Fußball mehr Besucher und damit mehr Belästigung ins Wohngebiet bringt. Gegen das neue Flutlicht sind Anwohner im Herbst vor Gericht gegangen, jetzt wird auch gegen den Stadionumbau geklagt. Nach Ansicht des Kickers-Vorstandsvorsitzenden Michael Schlagbauer sind die Kritiker eine Minderheit. An diesem Donnerstag gibt's Gelegenheit zur Aussprache: Der Verein lädt die Anwohner zu einem Infoabend in die Stadion-Gaststätte.
Die „Infoveranstaltung für und mit den Anwohnern am Dallenberg“, wie es in der Einladung steht, beginnt um 19 Uhr. Schlagbauer und sein Team wollen über den Stadionumbau berichten, einen Ausblick auf die neue Saison geben und sich mit Fragen und Wünschen der Anwohner auseinandersetzen.
Deren Anliegen nehme man Ernst, betonen Schlagbauer und Ariane Keupp vom Vorstand der Kickers AG und zuständig für Marketing und Kommunikation. „So haben wir unter anderem eine extra E-Mail-Adresse für die Anwohner eingerichtet, wo sie Wünsche und Beschwerden los werden können“, berichtet Keupp. Zur Anwohnerversammlung habe man mit Schreiben an die Haushalte und per E-Mail eingeladen. Ansonsten stehe man in der Geschäftsstelle der Kickers AG in der König-Heinrich-Straße immer zur Verfügung. Zum guten nachbarschaftlichen Verhältnis zähle zudem, Ticketwünsche so weit möglich zu erfüllen.
Kickers zum Dialog bereit
Nach Schlagbauers Einschätzung ist die überwiegende Mehrheit der Dallenberg-Bewohner dem Fußball wohlgesonnen. „Wir haben auch viel positive Resonanz und dort ja auch viele Mitglieder.“ Man bemühe sich um Transparenz und sei zum Dialog bereit. Nicht genutzt werde dieser allerdings von der Dallenberg-Bürgerinitiative (BI) mit ihrem Sprecher Werner E. Niederdraenk, bedauert Schlagbauer. Die BI gilt als der größte Kritiker der Stadionausbaupläne. „Mehrfach haben wir das Gespräch gesucht, leider ohne Resonanz.“
Derweil sind BI-Mitglieder und Anwohner juristisch aktiv geworden. Die ersten Klagen gegen die Flutlichtanlage sind im vergangenen November eingegangen, jetzt wird auch gegen die Genehmigung der Stadt zum Stadionausbau geklagt, bestätigt Monika Kolenda, Sprecherin des Verwaltungsgerichts auf Anfrage. Alle Klagen würden gemeinsam behandelt, wann sie behandelt werden, ist noch offen.
Was sagt Schlagbauer dazu? „Ich bin kein Jurist, ich kann das nicht beurteilen. Ich bin aber zuversichtlich.“ Er gehe davon aus, dass die Baugenehmigung fundiert ist und die juristische Auseinandersetzung den geplanten Spielbetrieb nicht torpediert.
Dieser beginnt am Dallenberg am ersten Augustwochenende mit dem ersten Heimspiel gegen Dynamo Dresden. Auf Wunsch der Polizei habe man beantragt, die Partie am Sonntag, 2. August, auszutragen, weil da weniger in der Stadt los ist. Der Termin ist noch nicht bestätigt. Die Umbauarbeiten in der Flyeralarm-Arena laufen derweil auf Hochtouren. Trotz der Megabaustelle hofft der Kickers-Chef, dass alles rechtzeitig fertig wird.
Gegen die Umbauarbeiten läuft nicht nur die Klage am Verwaltungsgericht, die Bürgerinitiative Dallenberg hat ein siebenseitiges Schreiben mit nicht weniger als 14 kritischen Fragen an Oberbürgermeister Christian Schuchardt geschickt. Der BI ist unter anderem das VIP-Zelt ein Dorn im Auge. Des Weiteren kritisiert die BI, dass die 514 Besucherstellplätze auf dem Dallenberg-Parkplatz als ausreichend erachtet würden, während laut Stellplatzsatzung über 2000 nötig wären.
Ebenso in der BI-Kritik: der städtische Zuschuss von 300 000 Euro für den Unterhalt seines Stadions. Diese Unterstützung war bereits im Stadtrat umstritten, wurde aber gewährt – nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass auch das Stadion ein Stück städtischer Infrastruktur sei. Für die BI sind das nur „typischerweise verwendete Worthülsen“, es fehlten für dieses Argument „nachhaltig belastbare Studien“.
Anwohner-Bedürfnisse ignoriert?
Das Schreiben schließt mit der Behauptung, dass die Bedürfnisse der Anwohner von der Stadt und vom Verein bislang „nicht nur komplett ignoriert, sondern in provozierender Art und Weise missachtet“ würden. Man spreche für 100 Dallenberg-Bewohner. Unterzeichnet haben 13 von ihnen den Fragenkatalog. Diesen hat der OB noch nicht beantwortet. Die Fragen erforderten eine entsprechende Recherche, erklärt Rathaussprecher Christian Weiß.
Kickers-Chef Schlagbauer würde sich freuen, wenn die Kritiker auch alle zur Info-Versammlung kämen: „Wir sind immer gesprächsbereit, versuchen die Belastungen vertretbar zu halten und sind nicht auf Konfrontation aus.“
Hier hört man nichts von den Nachbarn und den BI-lern!
Dieser Kommentar trifft euer Wesen wie Faust aufs Auge.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frauke-petry-die-deutsche-sarah-palin-fleischhauer-kolumne-a-1042432.html#ref=meinunghp
Und allen ist gedient.
An was liegt es dass manche immer nur gegen alles sind und ihre Lebensaufgabe darin sehen allen anderen alles schlecht zu machen? Unzufriedenheit? Neid?
die Autobahn oder die Häuser daneben?
das Stadion oder die Häuser bzw. deren bewohner daneben?
die Eisenbahn durch die Stadt oder ...
der Stadtring oder ...
wo stehen in anderen Städten die Stadien? alle auf der grünen Wiese weit weit draußen?
wo sollte die neue mehrzweckhalle für die Baskets hin? warum wird sie nicht in der Schweinfurter Str. gebaut?
Wie lange dürfen Zirkus, Kiliani, U&D, Afrikafestival noch auf Talavera und Mainwiesen stattfinden?
armes Würzburg, es wird systematisch von BI am Boden gehalten.
Man hatte die letzten Jahrzehnte immer damit rechnen müssen das einmal die Zeit kommt in der dieses Bauwerk regelmäßig gut gefüllt sein wird!
Wenn es soweit ist geht die Heulerei los - wie überall werden Bürgerinitiativen gegründen weil Menschen nichts besseres mit ihrer Freizeit anzufangen wissen als andere zu "gängeln". In den allermeisten Fällen lehnen sich enige wenige gegen eine Mehrheit auf die ein berechtigtes Anliegen hat.
Ansonsten fällt mir typisch Würzburg ein - hier geht absolut nichts vorwärts und das schon seit Jahren. Gäbe es keine Studenten bzw. die schöne Lage mit den alten Bauwerken (Residenz, Feste etc.) stünde man wohl auf einer Stufe mit Bitterfeld oder Halle an der Saale.
Die Pfunde mit denen die Stadt wuchern kann sind allesamt nicht hausgemacht sondern waren schon "immer" da.
Wer da nach dem Stadionbau hingezogen ist hat damit rechnen müssen bzw. ist zumindest ein entsprechendes Risiko eingegangen.
Das ganze erinnert mich an einem Fall bei uns in der Gegend wo Städter in ein kleines von Landwirtschaft geprägtes Dorf gezogen sind und sich dann beschwert haben als ein bestehender Stall moderat erweitert werden sollte.
Ich kann jeden verstehen der seine Ruhe sucht - aber ich kann niemanden verstehen der ein "Risiko" eingeht (Wohnlage nahe einem Stadion) und sich dann beschwert wenn dieses bestehende Bauwerk seinen Zweck erfüllt!
Bewohner die vor dem Stadionbau dort wohnen können sich gern beschweren und dafür hege ich auch Verständnis - aber wer dort erst im Anschluss hingezogen ist und jetzt Bürgerinitiativen beitritt zeigt das er ein "schlechter Verlierer" ist...
Wie schon geschrieben wurde, bitte den Kickers so wenig Knüppel wie möglich zwischen die Beine werfen. Um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bald auf der grünen Wiese spielen. Das ist die einzige Chance für die wenigen Anwohner, die sich wirklich massiv gestört fühlen. Diesen sei im Übrigen geraten, ja nicht das Kiliani oder das Weindorf zu besuchen, denn das wäre lieblos gegenüber den dortigen Anwohnern.
P.S. Ich bin kein Fan der Kickers, ich sehe das völlig objektiv