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Würzburg
Kerstin Celina zu Besuch im Haus St. Michael
Bearbeitet von Julia Rath
 |  aktualisiert: 26.08.2019 02:10 Uhr

Das Haus St. Michael in Würzburg besuchte vor kurzem die Sprecherin der Landtagsfraktion der Grünen. In der Einrichtung für medizinische und berufliche Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen informierte sich Kerstin Celina laut Pressemitteilung umfassend.

Das Haus St. Michael wurde 1977 als eine der bundesweit ersten Einrichtungen dieser Art für Menschen mit psychischer Erkrankung gegründet. "Medizinische Rehabilitation nach einer körperlichen Erkrankung kennen die meisten Menschen. Welche Möglichkeiten es gibt, mit einer psychischen Erkrankung den Wiedereinstieg in den beruflichen Alltag zu schaffen, wissen die wenigsten, weder Betroffene noch Angehörige", erläuterte die Leiterin des Hauses, Ilona Englert der Besucherin.

Trotz Erkrankung die eigenen Stärken erkennen

Im ehemaligen "Technikum"-Hotel in der Berner Straße arbeiten Fachärzte für Psychiatrie, Psychologie und Neuropsychologie, Sozialpädagogen, und weitere Fachkräfte in den verschiedenen Arbeitsbereichen. Celina lobte laut Mitteilung das Konzept, mit dem vor allem jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werde, trotz einer psychischen Erkrankung die eigenen Stärken zu erkennen, Selbstbewusstsein zu bekommen und wieder "im Leben" anzukommen.

Celina erinnerte an die vor kurzem in den Landtag eingebrachte Petition einer Gruppe von Münchner Rehabilitanden mit dem Ziel, auch im Unterricht über Depressionen aufzuklären: "Gerade, weil die meisten Menschen viel zu wenig über psychische Erkrankungen und wie man damit umgeht wissen, ist es wichtig Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen, in der Schule ebenso wie im Arbeitsleben. Eine psychische Erkrankung kann jeden treffen, Jugendliche und Erwachsene, in Schule, Ausbildung oder Studium."

80 Prozent schaffen den Wiedereinstieg

Englert zeigte bei dem gemeinsamen Rundgang die einzelnen Bereiche für die verschiedenen Phasen einer Therapie. Die meisten der Teilnehmer sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, viele haben Erfahrungen mit Mobbing, manche kommen über traumatische Ereignisse nicht hinweg, oder haben aus ihrem familiären Hintergrund heraus die Veranlagung zu einer psychischen Erkrankung, oft kommt mehreres zusammen, erläuterte Englert.

"Etwa 80 Prozent unserer Patienten schaffen den Wiedereinstieg in den normalen Arbeitsmarkt und bleiben dort, wenn auch oft nicht mit der vollen Stundenzahl." Die Finanzierung der Maßnahmen erfolge durch die Krankenkassen, Rentenversicherungen, Bundesagentur für Arbeit, gegebenenfalls auch in Kooperation mit dem Bezirk. In ganz Bayern gebe es bisher nur acht Einrichtungen für berufliche und medizinische Rehabilitation, eine davon ist das Haus St. Michael in Würzburg, heißt es abschließend im Pressebericht.

 
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