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Güntersleben
Keine Solidaritätsbekundung der Gemeinde
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 11.10.2020 02:10 Uhr

Mit dem Symbol der gelben Schleife haben auch Gemeinden die Möglichkeit, ihre Solidarität und Verbundenheit mit Soldaten im Auslandseinsatz und ihren Familien zu bekunden. Mit knapper Mehrheit ist nun jedoch ein Antrag des CSU-Ortsvereins im Gemeinderat Güntersleben gescheitert, dass das Zeichen am Ortseingang von der Gemeinde angebracht wird.

Dabei traf der Vorschlag auf offene Ohren. Allerdings wollte eine knappe Mehrheit des Gemeinderats nicht so weit gehen, dass die Gemeinde die gelbe Schleife in ihrer Verantwortung am Ortseingang anbringt. Im Bundeswehrstandort Veitshöchheim war der Gemeinderat anderer Meinung: Seit kurzem sind insgesamt fünf gelbe Schleifen im Ort angebracht.

Der zweite Anlauf

Der CSU-Antrag war bereits der zweite Anlauf. Einen überparteilich gehaltenen Bürgerantrag von Norbert Zorn, selbst Stabsoffizier der Bundeswehr, hatte die Bürgermeisterin Klara Schömig im Namen der Gemeindeverwaltung mit dem Argument abgewiesen, dass eine Solidaritätsbekundung nicht zu den Aufgaben einer Gemeinde gehöre. Er wurde daher nicht im Rat beraten. Dies war diesmal anders.

Es gab eine ausführliche Aussprache. Ronny Lamprecht (CSU) begründete den Vorschlag damit, dass Güntersleben aufgrund der Nähe zur Kaserne in Veitshöchheim von Bundeswehrsoldaten und Personal mit geprägt werde. Die Gemeinde sei für viele zur Heimat geworden und sie würden das Vereinsleben entscheidend mitprägen. Eine offiziell von der Gemeinde am Ortseingang angebrachte Schleife habe eine größere Aussagekraft, als wenn nur einzelne Bürger die Schleife etwa an ihrem Auto anbringen.

Im Wortlaut verweist der Antrag darauf, dass die Soldaten "stellvertretend für uns alle in zunehmenden Auslandseinsätzen unter Einsatz ihres Lebens für Demokratie und Frieden" einstehen. In dieser Zeit müssten die Angehörigen "ihr Familienleben eigenständig bestreiten, während sie auf die sichere Rückkehr Ihres Familienmitglieds hoffen." Auch in den Reihen von SPD und UBG fand sich kein Rat, der die Bundeswehr oder deren  Auslandseinsätze in Frage  stellte. Nicht die Intention des Antrags störte sie, sondern dass die Gemeinde die Aufgabe der Solidaritätsbekundung übernehmen sollte.

Gespräch lieber als Schleife

"Soldaten haben meine höchste Wertschätzung, ebenso wie Feuerwehr oder die Rettungsdienste", stellte Peter Emmerling (UBG) fest. Die Bundeswehr sei jedoch eine Berufsarmee und es sei nicht Aufgabe der Gemeinde oder des Bauhofs sich um die Schleife zu "kümmern". Für die SPD begründete Maximilian Beck die Ablehnung damit, dass so "eine einzelne Berufsgruppe herausgehoben" werde. Gerhard Möldner befürchtet gar, dass noch weitere Initiativen an den Rat herantreten könnten mit dem Ergebnis eines "Schilderwaldes". Tobias Mack (UBG), selbst ehemals Berufssoldat, stellte zudem heraus, dass ihm ein persönliches Gespräch stets lieber gewesen sei die von ihm als "unpersönliche" empfundene gelbe Schleife.

Die CSU hatte als möglichen Ort die Ortsvereinstafel am Ortseingang vorgeschlagen. Am Ortsschild selber ist es aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht möglich. Auf Vorschlag von Chris Grötzner, UBG-Rat und Sprecher der Vereine, soll im Vereinsring der Vorschlag nochmals besprochen werden.

 
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  • jgust@gmx.de
    Gaaanz schwaches Bild der Gemeinde und vor allem der Bürgermeisterin! Ich bin wieder gespannt auf Ihre Rede am Volkstrauertag. Da merkte man schon seid Ihrer 1. Rede die Abneigung gegen Soldaten und Militär
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