
Müssen evangelische und katholische Christen in diesem Jahr auf Gottesdienste zu Ostern verzichten? Geht es nach Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten, finden die kirchlichen Osterfeiern heuer lediglich digital statt. Die Religionsgemeinschaften seien aufgerufen, religiöse Versammlungen an den Feiertagen "nicht in Präsenz, sondern nur virtuell durchzuführen", sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag in München.
Das Osterfest ist "das wichtigste Fest in der christlichen Kirche", betont Gisela Bornowski, evangelisch-lutherische Regionalbischöfin von Ansbach-Würzburg. "Der Antrag aus der Ministerpräsidenten-Konferenz, auf die Ostergottesdienste zu verzichten, hat uns überrascht." Nicht nur sie, sondern wohl auch die katholischen Kirchenvertreter.
"Wir werden uns jetzt erst einmal informieren über die Hintergründe dieses Beschlusses und uns abstimmen mit den anderen evangelischen Kirchen in Deutschland, der katholischen Kirche und mit der Staatskanzlei", so Bischöfin Bornowski. Erst nach diesen Absprachen und Diskussionen werde es eine Empfehlung an die Gemeinden geben. "Dabei werden sicher die digitalen Angebote wieder eine große Rolle spielen." Das war bereits im vergangenen Jahr der Fall.
Aus dem Bistum Würzburg heißt es ebenfalls auf Nachfrage, dass noch Gesprächsergebnisse abgewartet werden, in diesem Fall die des katholischen Büros mit der Staatsregierung. Danach werde sich Bischof Franz Jung dazu äußern, in welcher Form die Ostergottesdienste stattfinden, sagt Bistumssprecher Bernhard Schweßinger.
Gleiches gilt übrigens für das Demonstrationsrecht. Da wäre es noch mehr angebracht öfter eine Versammlung nicht zu genehmigen.
Und allen anderen wird VERBOTEN?
Weil in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland die freie Religionsausübung ein Grundrecht ist - der Einkaufsbummel am Karsamstag oder die Urlaubsreise über Ostern ist es nicht!
Ganz abgesehen davon: in vielen Gemeinden finden seit etlichen Monaten wieder Gottesdienste statt, dank wirklich ausgefeilter Hygiene-Konzepte auch kein Problem. Warum ist das eine Extrawurst, etwas, das offensichtlich gut läuft, auch weiterhin zuzulassen?
Besonders schlimm ist es, dass die Politik hier die Verantwortung von sich weißt. Sie hat ja offenbar nur um den Verzicht von Gottesdiensten gebeten und sie nicht angeordnet. Nicht einmal Verantwortung für ihr Handeln könnten die gewählten Volksvertreter übernehmen. Vielleicht möchte man es sich nicht auch noch mit einer der letzten Gruppen verscherzen die noch hinter ihnen steht - nämlich die Gruppe der älteren Leute für die Religion oft noch etwas bedeutet.
Vom Unsinn der Geschäftsschließungen am Gründonnerstag v.a. Supermärkten ganz zu schweigen.
Offensichtlich floss während der 15-stündigen Konferenz bei dem ein oder anderen Verantwortlichen auch der Alkohol in Strömen, anders kann man sich das kaum noch erklären.
"Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Matthaeus 18
Zwei oder drei geht locker ohne Besucher in der Familie und im Wohnzimmer.