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Giebelstadt
Keine Abwässer in den Bächen
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 07.06.2020 02:10 Uhr

Nicht einmal ein halber Tag Regen hatte im Mai dazu geführt, dass die beiden westlichen Giebelstädter Regenüberlaufbecken übergelaufen sind und ihre Schmutzfracht aus dem Abwasser an das Bachsystem abgegeben haben. Während sowohl die Marktgemeinde als auch das Wasserwirtschaftsamt darauf verweisen, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden, spricht nun die Grüne Jugend (GJ) Würzburg in einer Pressemitteilung davon, dass die Natur damit "massiv geschädigt" werde.

"Selbst wenn die gesetzlichen Verschmutzungsgrenzen eingehalten worden sind, stellt es eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, Fäkalien in Bäche zu leiten", schreibt Samuel Kuhn, Sprecher der GJ Würzburg. Im Darm vorkommende E.-Coli-Bakterien könnten sehr ernste Durchfallerkrankungen hervorrufen. Im Abwasser fänden sich zudem häufig Rückstände von Antibiotika und Hormonen. Auch Wasch- und Spülmittel, Haargele sowie andere chemische Substanzen hätten in Bächen nichts verloren. Es sei daher  "unverantwortlich", nichts zu tun.

Verantwortung gegenüber der Umwelt

"Die Gemeinde Giebelstadt muss endlich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt nachkommen und dafür sorgen, dass aus dem Überlaufbecken keine Fäkalien und Schadstoffe mehr austreten können", ergänzt Hannah Oschmann, Mitglied der GJ Würzburg: "Sich mit rechtlichen Winkelzügen aus der Affäre ziehen zu wollen, ist der Situation absolut unangemessen." Die Grüne Jugend verweist zudem darauf, dass ähnliche Schwierigkeiten auch an anderen Bächen der Region zu beobachten seien. In der Pleichach sei es aufgrund ungeklärter Abwässer schon mehrfach zu Fischsterben gekommen. Die Mischwasser-Kanalsysteme seien stark "überarbeitungswürdig".

Auch im Kirchheimer Gemeinderat gibt es Stimmen, die darauf drängen, genau hinzuschauen. Jürgen Renner von der SPD kritisierte, dass ein Telefonat zwischen den Bürgermeistern und der Verweis auf die Behörden nicht ausreiche. "Irgendwas passt da nicht", stellte er fest und kündigte an, eine schriftliche Stellungnahme aus Giebelstadt einzufordern. "Das ist eine Sache der Gemeinde Kirchheim und nicht nur von zwei Bürgern aus Gaubüttelbrunn", sagte er. "Der Dammbach ist unser Bach."

 
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