Während sich die Flüchtlinge aus den Hallen von Zell und Margetshöchheim Anfang der übernächsten Woche verabschieden und nach Höchberg, Ochsenfurt und Gaukönigshofen umziehen, wird in der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne eine neue Bleibe eingerichtet – für 500 Menschen. Die Erstbelegung ist bereits für Mitte Oktober vorgesehen.
Die Bundeswehr stelle dazu „dankenswerterweise zwei beheizbare Hallen des Kasernengeländes bereit, heißt es in einer Pressemitteilung der zuständigen Regierung von Unterfranken. Die Hallen würden derzeit für die Aufnahme von bis zu 500 Asylbewerbern hergerichtet. Dazu werden Stockbetten aufgestellt.
Das Areal innerhalb des Kasernen-Geländes wird eigens zu dem Zweck als Notunterkunft eingezäunt. Vor Ort wird, wie in anderen Notunterkünften auch, rund um die Uhr ein Sicherheitsdienst präsent sein. Des weiteren soll eine „örtliche Objektbetreuung“ eingerichtet werden. Im Klartext heißt das wohl, dass man auf ehrenamtliche Hilfe der Gemeinde Veitshöchheim setzt.
Bürgermeister Jürgen Götz, der von dieser Maßnahme von anderen Stellen in Kenntnis gesetzt worden war und erst auf Nachfrage bei der Behörde Informationen erhalten hat, bietet die Mithilfe der Gemeinde an, „auch wenn die Regierung die Zuständigkeit nicht bei uns sieht“, denn dieser Bereich der militärischen Einrichtung liegt offiziell auf Würzburger Gemarkung.
Vorrangig gehe es darum, die Bürger zu informieren, so Götz im Gespräch mit der Main-Post. Deshalb findet an diesem Donnerstag (8. Oktober) um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung in den Mainfrankensälen statt. Dabei berichten Vertreter der Regierung von Unterfranken und der Bundeswehr über die Unterbringung von Flüchtlingen in der Kaserne. Bei solchen Veranstaltungen in anderen Landkreis-Gemeinden war es bisher üblich, dass ehrenamtliche Helfer sich anschließend in Listen für mehrere Themenbereiche eintragen konnten. Einige Beispiele: Essens-Ausgabe beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen, Fahrdienste, Freizeitbetreuung, Deutschunterricht und dergleichen.
Rückblickend dankt Regierungspräsident Paul Beinhofer den vielen Helfern und Ehrenamtlichen, den Mitarbeitern in den staatlichen und kommunalen Verwaltungen für ihren bisherigen Einsatz. „Ich habe die Hoffnung und auch das Vertrauen, dass wir gemeinsam den Zustrom der Asylbewerber auch in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam bewältigen werden. Dafür gebührt allen Helferinnen und Helfern mein großer Dank“, so der Regierungspräsident in einer Pressemitteilung. Die Behörde sucht weiterhin unterfrankenweit nach geeignete Gebäuden, in denen Gemeinschaftsunterkünfte für mindestens 75 Flüchtlinge eingerichtet werden können.
Die Notunterkunft in der Balthasar-Neumann-Kaserne Veitshöchheim dient vorrangig zur Entlastung nicht winterfester Notunterkünfte der Regierung von Unterfranken, beispielsweise der noch vorhandenen Zelt-Unterbringungen in der Würzburger Zellerau oder in der Aufnahmeeinrichtung Schweinfurt.