Nach dem Festival ist vor dem Festival! Und so laufen auch sieben Monate vor dem Beginn des 31. Internationalen Africa Festivals vom 30. Mai bis zum 2. Juniauf den Mainwiesen an der Talavera die Vorbereitungen im Hintergrund auf Hochtouren. Traditionell hatte Festival-Chef Stefan Oschmann jetzt zum Beginn des Dauerkarten-Vorverkaufs die Presse zu einem ersten Mediengespräch gebeten.
Während im Vorfeld des 30. Africa Festivals im Vorjahr die Besucher vorher gefragt worden waren, welche Musiker und Bands aus den Vorjahren sie gerne noch einmal auf den Bühnen des Festivals hören würden, habe in diesem Jahr die Frage andersherum gelautet, berichtete Oschmann. "Wer war noch nie auf dem Festival und wen würden sie gerne einmal hören."
Und so sind unter den zehn Musikern und Gruppen, deren Kommen bereits vertraglich vereinbart sei, sechs, die noch nie den Weg an den Main gefunden hatten. "Wenn alle 22 ihre Verträge unterschrieben haben, wird der Anteil der Neuen noch größer sein", kündigte Oschmann an.
Fest stehen für die Auftritte im großen Zirkuszelt unter der Friedensbrücke bereits folgende Künstler: Aus Haiti kommt Moonlight Benjamin am Donnerstag um 20 Uhr. Haiti, die, wie das afrikanische „Wurzelland“ Benin, ganz von der Voodoo Religion bestimmt wird, hat sie als Kind tief in sich aufgesogen und mit in ihre heutige Wahlheimat Frankreich genommen. Ihr kraftvoller Gesang vermischt sich mit 70er US-Garagen-Blues-Rock, ohne als Voodoo Priesterin ihre traditionellen Wurzeln zu vernachlässigen, so Oschmann.
Am Freitag um 20 Uhr präsentiert sich auf der Bühne im großen Zelt der Ndlovu Youth Choir aus Limpopo in Südafrika. Der 2009 ins Leben gerufene Chor war eigentlich zuerst als Hilfsprojekt für Jugendliche gedacht. Inzwischen zählt der etwa 30-köpfige Chor in Südafrika zu den ganz großen Newcomern in ihrem Metier.
Direkt danach am Freitag um 22 Uhr betritt Femi Kuti die Bühne im Zelt. Olufela Olufemi Anikulapo Kuti - wie er mit vollem Namen heißt - ist der älteste Sohn des “King Of Afrobeat”, Fela Anikulapo Kuti. Nach dem Tod seines Vaters 1997 war es für ihn mehr als selbstverständlich, das musikalische Erbe seines Vaters anzutreten und fortzuführen. Auch jetzt ist er mit dem aktuellen Werk „One People One World“sich selbst und der sozialkritischen Linie seines Vaters treu geblieben.
Den Samstag im Zirkuszelt eröffnet Lucibela von den Kapverden. In gefühlvollen Morna-Klängen oder auch mal in tanzbaren Coladeira erzählt sie ihre Geschichten über Liebe, Sehnsucht und Hoffnung von den kargen Inseln ihrer Heimat, erklärte der Festivalchef.
Der Sonntag im Zelt gehört traditionell dem Reggae. Los geht's mit Sista Awa, der Tochter eines senegalesischen Vaters und einer italienischen Mutter. 2010 startete sie langsam ihre musikalische Karriere, sang Soul und Blues bis sie sich ganz dem Roots Reggae zuwandte. Mit ihrer neuen Begleitband, den Rising Tones und DJ Bonnot, ist sie mittlerweile auch im Dub und Jungle zuhause.
"Das ist das Konzert, das als erstes ausverkauft sein wird", ist sich Stefan Oschmann über den Auftritt von "Gentleman" am Sonntagabend ab 22 Uhr im großen Zirkuszeit sicher. Mit bürgerlichem Namen Tilman Otto gehört der Musiker zum Besten, was Deutschland in Sachen Reggae zu bieten hat. Mit seiner eingespielten Hausband wird er zum Abschluss des Africa Festivals sein aktuelles Album vorstellen.
Auf der offenen Bühne geht es am Donnerstag mit der Mangroove Steel Band aus Trinidad los. Bereits acht Mal gewannen sie den nationalen „Panorama” Steel Pan Wettbewerb vom Notting Hill Karneval, berichtete Oschmann.
Direkt danach folgt Carribean Brass International von den Inslen Aruba und Curacao. Die Band entstand als marschierendes Tanzorchester und das werden sie auch in Würzburg sein: Am Mittwoch, 29. Mai, um 16 Uhr, starten sie auf der Alten Mainbrücke in Würzburg und marschieren über die Domstraße, den oberen und unteren Markt bis in den Rathausinnenhof, wo dann die Mangroove Steel Band die Zuschauer weiter unterhält.
Der Freitag auf der offenen Bühne beginnt mit Anna & Saliou Cissokho. Mit dem Duo, bestehend aus der Hamburger Sängerin und dem Koraspieler aus dem Senegal, trifft eine soulig-jazzige Stimme auf traditionelle und moderne Koraklänge, kündigte Oschmann an.
Am Samstag stehen dann mit Mokoomba wieder Newcomer auf der Bühne. Die Jungs dieser Band aus Simbabwe, haben sich zwischen 2002 und 2007 im Chinotimba Township von Victoria Falls gesucht und gefunden. Mittlerweile begeistern die Shooting Stars aus dem südlichen Afrika ihr Publikum weltweit.
Ab sofort gibt es die Karten für das 31. Africa Festival im Vorverkauf. Bis zum 31. Januar kostet die Dauerkarte 109 Euro, später 119 Euro. Einzelkarten für die Abendvorstellungen gibt es bis dahin für 35 Euro, später kosten sie 41 Euro. Die Tickets gibt es wie immer unter www.africafestival.org und in der Buchhandlung Hugendubel am Schmalzmarkt, beim Tourist Information & Ticket Service im Falkenhaus, sowie in den Geschäftsstellen der Main-Post und den CTS Eventim Verkaufsstellen unter www.eventim.de.